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1998-03-14
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4,636 lines
Die Psalmen.
\1\
ERSTES BUCH.
$1$ Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen,
den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter
sitzt, $2$ sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über
sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! $3$ Er ist wie ein Baum,
gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner
Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt
ihm. $4$ Nicht so die Gottlosen; sondern sie sind wie Spreu,
die der Wind verweht. $5$ Darum bestehen Gottlose nicht im
Gericht, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. $6$ Denn
der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg
vergeht.
\2\
$1$ Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die
Völkerschaften? $2$ Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten
tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten: $3$
`Laβt uns zerreiβen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!'
$4$ Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet über sie.
$5$ Dann spricht er sie an in seinem Zorn, in seiner Zornglut
schreckt er sie: $6$ `Habe doch ich meinen König geweiht auf
Zion, meinem heiligen Berg!' $7$ Laβt mich die Anordnung des
HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: `Mein Sohn bist
du, ich habe dich heute gezeugt. $8$ Fordere von mir, und ich
will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die
Enden der Erde. $9$ Mit eisernem Stab magst du sie
zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeiβen.' $10$ Und
nun, ihr Könige, handelt verständig; laβt euch zurechtweisen,
ihr Richter der Erde! $11$ Dienet dem HERRN mit Furcht, und
jauchzt mit Zittern! $12$ Küβt den Sohn, daβ er nicht zürne
und ihr umkommt auf dem Weg; denn leicht entbrennt sein Zorn.
Glücklich alle, die sich bei ihm bergen!
\3\
$1$ Ein Psalm. Von David. Als er vor seinem Sohn Absalom floh.
$2$ HERR! Wie zahlreich sind meine Bedränger! Viele erheben
sich gegen mich; $3$ viele sagen von mir: Es gibt keine
Rettung für ihn bei Gott! $4$ Du aber, HERR, bist ein Schild
um mich her, meine Ehre, und der mein Haupt emporhebt. $5$ Mit
meiner Stimme rufe ich zum HERRN, und er antwortet mir von
seinem heiligen Berg. $6$ Ich legte mich nieder und schlief;
ich erwachte, denn der HERR stützt mich. $7$ Ich fürchte nicht
Zehntausende Kriegsvolks, die ringsum mich belagern. $8$ Steh
auf, HERR! Rette mich, mein Gott! Denn du hast alle meine Feinde
auf die Backe geschlagen; die Zähne der Gottlosen hast du
zerschmettert. $9$ Bei dem HERRN ist die Rettung. Dein Segen
komme auf dein Volk.
\4\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von David.
$2$ Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit! In
Bedrängnis hast du mir Raum gemacht; sei mir gnädig und höre
mein Gebet! $3$ Ihr Herrensöhne, wie lange [bleibt] meine Ehre
zur Schande [verkehrt], werdet ihr Eitles lieben und Lüge
suchen? // $4$ Erkennt doch, daβ der HERR einen Frommen für
sich ausgesondert hat! Der HERR hört, wenn ich zu ihm rufe.
$5$ Erbebt, aber sündigt nicht! Denkt nach in eurem Herzen auf
eurem Lager, aber seid still! $6$ Opfert Gerechtigkeitsopfer
und vertraut auf den HERRN! $7$ Viele sagen: Wer wird uns
Gutes schauen lassen? Erhebe, HERR, über uns das Licht deines
Angesichts! $8$ Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als
jenen zu der Zeit, da sie viel Korn und Most haben. $9$ In
Frieden werde ich, sobald ich liege, schlafen; denn du, HERR,
läβt mich, [obschon] allein, in Sicherheit wohnen.
\5\
$1$ Dem Chorleiter. Zu Flöten. Ein Psalm. Von David. $2$
Meine Worte nimm zu Ohren, HERR, merke auf mein Seufzen! $3$
Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein König und mein
Gott; denn zu dir bete ich. $4$ HERR, in der Frühe wirst du
meine Stimme hören. In der Frühe rüste ich dir [ein Opfer] zu
und spähe aus. $5$ Denn du bist nicht ein Gott, der an
Gottlosigkeit Gefallen hat; bei dir darf ein Böser nicht weilen.
$6$ Verblendete dürfen nicht vor deine Augen hintreten; du
hassest alle, die Frevel tun. $7$ Du läβt die Lügenredner
verlorengehen; den Mann des Blutes und des Truges verabscheut
der HERR. $8$ Ich aber darf dank der Fülle deiner Gnade
eingehen in dein Haus; ich bete an zu deinem heiligen Tempel
hin, in der Furcht vor dir. $9$ HERR, leite mich in deiner
Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; ebne vor mir deinen Weg.
$10$ Denn nichts Gewisses ist in ihrem Mund, ihr Inneres ist
Verderben. Ein offenes Grab ist ihre Kehle, ihre Zunge glätten
sie. $11$ Laβ sie büβen, o Gott; mögen sie fallen um ihrer
Pläne willen! Stoβe sie hinweg wegen der Menge ihrer Vergehen,
denn sie sind widerspenstig gegen dich gewesen. $12$ Doch
mögen sich freuen alle, die sich bei dir bergen, und jubeln
allezeit. Du beschirmst sie, darum frohlocken in dir, die deinen
Namen lieben. $13$ Denn du segnest den Gerechten, HERR, wie
mit einem Schild umringst du ihn mit Huld.
\6\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Auf der Scheminith. Ein
Psalm. Von David. $2$ HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn,
und züchtige mich nicht in deinem Grimm! $3$ Sei mir gnädig,
HERR, denn ich bin welk; heile mich, HERR, denn meine Gebeine
sind bestürzt. $4$ Meine Seele ist tief bestürzt. Aber du,
HERR, bis wann -? $5$ Kehre um, HERR, befreie meine Seele;
rette mich um deiner Gnade willen! $6$ Denn im Tode gedenkt
man deiner nicht; im Scheol, wer wird dich preisen? $7$ Müde
bin ich durch mein Seufzen; die ganze Nacht schwemme ich mein
Bett, mache mit meinen Tränen mein Lager zerflieβen. $8$
Geschwächt von Gram ist mein Auge, gealtert wegen all meiner
Dränger. $9$ Weicht von mir, alle ihr Übeltäter; denn der HERR
hat die Stimme meines Weinens gehört. $10$ Der HERR hat mein
Flehen gehört; mein Gebet nimmt der HERR an. $11$ Beschämt und
tief bestürzt werden alle meine Feinde; sie müssen
zurückweichen, werden plötzlich beschämt.
\7\
$1$ Ein Schiggajon von David, das er dem HERRN sang wegen der
Worte des Benjaminiten Kusch. $2$ HERR, mein Gott, bei dir
berge ich mich, rette mich von allen meinen Verfolgern und
befreie mich! $3$ Daβ er nicht wie ein Löwe mein Leben
zerreiβt, er reiβt, und da ist kein Befreier. $4$ HERR, mein
Gott! Wenn ich solches getan habe, wenn Unrecht an meinen Händen
ist, $5$ wenn ich Böses vergolten dem, der mit mir Frieden
hält, und geplündert den, der mich ohne Ursache bedrängt, $6$
so verfolge der Feind meine Seele und erreiche sie, er trete
mein Leben zu Boden und strecke meine Ehre hin in den Staub.
$7$ Steh auf, HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen das
Wüten meiner Bedränger, und wache auf zu mir! Gericht hast du
befohlen. $8$ Die Schar der Völkerschaften umringe dich, zur
Höhe über ihnen kehre zurück! $9$ Der HERR richtet die Völker.
Richte mich, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner
Lauterkeit, die auf mir ist. $10$ Ein Ende nehme die Bosheit
der Gottlosen, aber dem Gerechten gib Bestand, der du Herzen und
Nieren prüfst, gerechter Gott! $11$ Mein Schild über [mir] ist
Gott, der die von Herzen Aufrichtigen rettet. $12$ Gott ist
ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag.
$13$ Wahrhaftig, schon wieder wetzt er [der Feind] sein
Schwert, spannt seinen Bogen und rüstet ihn. $14$ Aber gegen
sich selbst hat er die Mordwerkzeuge bereitet, seine Pfeile
brennend gemacht. $15$ Siehe, er trägt in sich Böses; er geht
schwanger mit Unheil, gebiert Falschheit. $16$ Er hat eine
Grube gegraben und hat sie ausgehöhlt, doch ist er in die Falle
gefallen, die er gemacht hat. $17$ Sein Unheil kehrt auf sein
Haupt zurück, und auf seinen Scheitel herab kommt seine
Gewalttat. $18$ Ich will den HERRN preisen nach seiner
Gerechtigkeit und besingen den Namen des HERRN, des Höchsten.
\8\
$1$ Dem Chorleiter. Nach der Gittit. Ein Psalm. Von David.
$2$ HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der
ganzen Erde, der du deine Hoheit gelegt hast auf die Himmel!
$3$ Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du Macht
gegründet um deiner Bedränger willen, um zum Schweigen zu
bringen den Feind und den Rachgierigen. $4$ Wenn ich anschaue
deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die
du bereitet hast: $5$ Was ist der Mensch, daβ du sein
gedenkst, und des Menschen Sohn, daβ du dich um ihn kümmerst?
$6$ Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit
Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. $7$ Du machst ihn zum
Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine
Füβe gestellt: $8$ Schafe und Rinder allesamt und auch die
Tiere des Feldes, $9$ Vögel des Himmels und Fische des Meeres,
was die Pfade der Meere durchzieht. $10$ HERR, unser Herr, wie
herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
\9\
$1$ Dem Chorleiter. Almuth Labben. Ein Psalm. Von David. $2$
Ich will [dich] preisen, HERR, mit meinem ganzen Herzen, will
erzählen alle deine Wundertaten. $3$ In dir will ich mich
freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, [du]
Höchster, $4$ während meine Feinde zurückweichen, stürzen und
umkommen vor deinem Angesicht. $5$ Denn du hast ausgeführt
mein Recht und meine Rechtssache; du hast dich auf den Thron
gesetzt, ein gerechter Richter. $6$ Du hast Nationen
gescholten, den Gottlosen verloren gegeben, ihren Namen
ausgelöscht für immer und ewig; $7$ der Feind ist erledigt,
zertrümmert für immer; du hast Städte zerstört, ihr Andenken ist
getilgt. $8$ Der HERR läβt sich nieder auf immer, er hat
seinen Thron aufgestellt zum Gericht. $9$ Und er, er wird
richten die Welt in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften
Gericht halten in Geradheit. $10$ Doch dem Unterdrückten ist
der HERR eine hohe Feste, eine hohe Feste in Zeiten der
Drangsal. $11$ Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen;
denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. $12$
Singet dem HERRN, der Zion bewohnt, verkündet unter den Völkern
seine Taten! $13$ Denn der dem vergossenen Blut nachforscht,
hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht
vergessen. $14$ Sei mir gnädig, HERR! Sieh an mein Elend von
seiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des
Todes: $15$ Damit ich all dein Lob erzähle in den Toren der
Tochter Zion, daβ ich frohlocke über deine Rettung. $16$
Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; in
dem Netz, das sie versteckt haben, hat sich ihr eigener Fuβ
gefangen. $17$ Der HERR hat sich zu erkennen gegeben, er hat
Gericht ausgeübt: der Gottlose hat sich verstrickt im Werk
seiner Hände. Higgajon. $18$ Mögen zum Scheol sich wenden die
Gottlosen, alle Nationen, die Gott vergessen. $19$ Denn nicht
für immer wird der Arme vergessen, [noch] geht der Elenden
Hoffnung für ewig verloren. $20$ Steh auf, HERR, daβ nicht der
Mensch Gewalt habe! Mögen gerichtet werden die Nationen vor
deinem Angesicht! $21$ Lege Furcht auf sie, HERR! Mögen die
Nationen erkennen, daβ sie Menschen sind!
\10\
$1$ Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der
Drangsal? $2$ In Hochmut verfolgt der Gottlose den Elenden.
Sie werden erfaβt von den Anschlägen, die jene ersonnen haben.
$3$ Denn der Gottlose rühmt [sich] wegen des Begehrens seiner
Seele; und der Habsüchtige lästert, er verachtet den HERRN.
$4$ Der Gottlose [denkt] hochnäsig: `Er wird nicht
nachforschen.' `Es ist kein Gott!' sind alle seine Gedanken.
$5$ Erfolgreich sind seine Wege allezeit. Hoch oben sind
deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher -
er bläst sie an. $6$ Er spricht in seinem Herzen: Ich werde
nicht wanken, von Geschlecht zu Geschlecht in keinem Unglück
sein. $7$ Voll Fluch ist sein Mund, voll Hinterlist und
Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil. $8$ Er
sitzt im Hinterhalt der Höfe, in Verstecken bringt er den
Unschuldigen um; seine Augen spähen dem Armen nach. $9$ Er
lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert,
um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden, indem er ihn in
sein Netz zieht. $10$ Er zerschlägt, duckt sich [nieder]; und
die Armen fallen durch seine gewaltigen [Kräfte]. $11$ Er
spricht in seinem Herzen: Gott hat vergessen, hat verborgen sein
Angesicht, ewig sieht er nicht! $12$ Steh auf, HERR! Gott,
erhebe deine Hand! Vergiβ nicht die Elenden! $13$ Warum darf
der Gottlose Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: `Du
wirst nicht nachforschen'? $14$ Du hast es gesehen, denn du,
du schaust auf Mühsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen.
Dir überläβt es der Arme, der Vaterlose; du bist ja Helfer.
$15$ Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen! Ahnde
seine Gottlosigkeit, daβ du [sie] nicht [mehr] findest! $16$
Der HERR ist König immer und ewig; verschwunden sind die
Nationen aus seinem Land. $17$ Den Wunsch der Sanftmütigen
hast du gehört, HERR; du festigst ihr Herz, läβt aufmerken dein
Ohr, $18$ um Recht zu schaffen der Waise und dem
Unterdrückten, daβ künftig kein Mensch von der Erde mehr
zusammenschrecke.
\11\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Bei dem HERRN habe ich mich
geborgen. Wie sagt ihr zu meiner Seele: `Flieh in die Berge wie
ein Vogel'? $2$ Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen,
haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, im Finstern zu
schieβen auf die von Herzen Aufrichtigen. $3$ Wenn die
Grundpfeiler umgerissen werden, was richtet da der Gerechte aus?
$4$ Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR - in den
Himmeln ist sein Thron. Seine Augen schauen, seine Augenblitze
prüfen die Menschenkinder. $5$ Der HERR prüft den Gerechten;
aber den Gottlosen und den, der Gewalttat liebt, haβt seine
Seele. $6$ Er läβt Schlingen, Feuer und Schwefel regnen auf
die Gottlosen. Glutwind ist ihres Bechers Anteil. $7$ Denn
gerecht ist der HERR. Gerechte Taten liebt er. Aufrichtige
schauen sein Angesicht.
\12\
$1$ Dem Chorleiter. Auf der Scheminith. Ein Psalm. Von David.
$2$ Rette, HERR! - denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen
sind verschwunden unter den Menschenkindern. $3$ Sie reden
Lüge, ein jeder mit seinem Nächsten; mit glatter Lippe, mit
doppeltem Herzen reden sie. $4$ Der HERR möge ausrotten alle
glatten Lippen, die Zunge, die groβe Dinge redet, $5$ die da
sagen: `Dank unserer Zunge sind wir überlegen, unsere Lippen
sind mit uns; wer ist unser Herr?' $6$ Wegen der
gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der
Armen will ich nun aufstehen, spricht der HERR; ich will in
Sicherheit stellen den, gegen den man schnaubt. $7$ Die Worte
des HERRN sind reine Worte - Silber, am Eingang zur Erde
geläutert, siebenmal gereinigt. $8$ Du, HERR, wirst sie
einhalten, wirst ihn behüten vor diesem Geschlecht ewig. $9$
Ringsum wandeln Gottlose, während Gemeinheit emporkommt bei den
Menschenkindern.
\13\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Bis wann,
HERR? Willst du mich vergessen immerdar? Bis wann willst du dein
Angesicht vor mir verbergen? $3$ Bis wann soll ich Sorgen
hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis
wann soll sich mein Feind über mich erheben? $4$ Schau her,
antworte mir, HERR, mein Gott! Mach hell meine Augen, daβ ich
nicht zum Tod entschlafe! $5$ Daβ mein Feind nicht sage: `Ich
habe ihn überwältigt!' meine Bedränger nicht frohlocken, wenn
ich wanke. $6$ Ich aber, ich habe auf deine Gnade vertraut;
mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. Ich will dem HERRN
singen, denn er hat wohlgetan an mir.
#
V. 1-7: Ps 53.
#
\14\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Der Tor spricht in seinem
Herzen: `Es ist kein Gott!' Sie haben Verderben angerichtet, sie
tun abscheuliche Taten; da ist keiner, der Gutes tut. $2$ Der
HERR hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um
zu sehen, ob ein Verständiger da ist, einer, der Gott sucht!
$3$ Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist
keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. $4$ Haben denn keine
Erkenntnis alle, die Böses tun, die mein Volk fressen, als äβen
sie Brot? Den HERRN rufen sie nicht an. $5$ Da überfiel sie
Schrecken, denn Gott ist beim Geschlecht des Gerechten. $6$
Die Pläne des Elenden wollt ihr zuschanden machen, aber seine
Zuflucht ist der HERR. $7$ O käme doch aus Zion die Rettung
für Israel! Wenn der HERR die Gefangenschaft seines Volkes
wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
\15\
$1$ Ein Psalm. Von David. HERR, wer darf in deinem Zelt
weilen? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? $2$ Der
rechtschaffen wandelt und Gerechtigkeit übt und Wahrheit redet
in seinem Herzen, $3$ nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein
Übel tut seinem Gefährten und keine Schmähung bringt auf seinen
Nächsten, $4$ in dessen Augen der Verworfene verachtet ist,
der aber die ehrt, die den HERRN fürchten; der, hat er zum
Schaden geschworen, es nicht ändert; $5$ der sein Geld nicht
auf Zins gibt, und kein [Bestechungs-]Geschenk nimmt gegen den
Unschuldigen. Wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.
\16\
$1$ Ein Miktam. Von David. Bewahre mich, Gott, denn ich berge
mich bei dir! $2$ Ich habe zum HERRN gesagt: `Du bist mein
Herr; es gibt kein Glück für mich auβer dir'. $3$ An den
Heiligen, die auf Erden sind, an den Herrlichen ist all mein
Wohlgefallen. $4$ Zahlreich sind die Schmerzen derer, die
einem anderen [Gott] nachlaufen; ich werde ihre Trankopfer von
Blut nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen.
$5$ Der HERR ist das Teil meines Erbes und mein Becher; du
bist es, der mein Los festlegt. $6$ Die Meβschnüre sind mir
gefallen auf liebliches Land; ja, mein Erbteil gefällt mir.
$7$ Ich preise den HERRN, der mich beraten hat, selbst des
Nachts unterweisen mich meine Nieren. $8$ Ich habe den HERRN
stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht
wanken. $9$ Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine
Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. $10$ Denn
meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht
zugeben, daβ dein Frommer die Grube sehe. $11$ Du wirst mir
kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem
Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.
\17\
$1$ Ein Gebet. Von David. Höre, HERR, die gerechte Sache,
horche auf mein Schreien, nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen
ohne Trug! $2$ Von deinem Angesicht gehe mein Recht aus!
Deine Augen mögen Aufrichtigkeit sehen. $3$ Du hast mein Herz
geprüft, hast mich des Nachts durchforscht; du hast mich
geläutert - nichts findest du. Ich habe überlegt: nichts wird
meinem Mund entschlüpfen. $4$ Beim Treiben der Menschen habe
ich mich nach dem Wort deiner Lippen gehütet vor den Wegen des
Gewalttätigen. $5$ Meine Schritte hielten sich in deinen
Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt. $6$ Ich rufe dich
an, denn du erhörst mich, o Gott. Neige dein Ohr zu mir, höre
meine Rede! $7$ Erweise wunderbar deine Gnade, du Retter
derer, die sich bergen vor den Empörern bei deiner Rechten.
$8$ Bewahre mich wie den Augapfel, birg mich im Schatten
deiner Flügel $9$ vor den Gottlosen, die mich zerstören,
meinen Todfeinden, die mich umzingeln. $10$ Mit ihrem Fett
verschlieβen sie [sich], mit ihrem Mund reden sie aus Anmaβung.
$11$ Unsere Schritte - jetzt haben sie uns umringt; sie
richten ihre Augen darauf, [uns] zu Boden zu strecken. $12$
Er ist gleich einem Löwen, gierig nach Raub, und wie ein
Junglöwe, der im Versteck sitzt. $13$ Steh auf, HERR, tritt
ihm entgegen, wirf ihn nieder! Rette meine Seele vor dem
Gottlosen durch dein Schwert, $14$ vor den Leuten durch deine
Hand, HERR, vor den Leuten, deren Teil im Leben von dieser Welt
ist! Was du zugedacht hast - damit füllst du ihren Bauch, daβ
[noch ihre] Söhne davon satt werden und ihren Kindern den Rest
hinterlassen. $15$ Ich aber, ich werde dein Angesicht schauen
in Gerechtigkeit, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit
deinem Bild.
\18\
$1$ Dem Chorleiter. Von dem Knecht des HERRN, von David, der
die Worte dieses Liedes zum HERRN redete an dem Tag, als der
HERR ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus
der Hand Sauls. $2$ Und er sprach: Ich liebe dich, HERR,
meine Stärke! $3$ Der HERR ist mein Fels und meine Burg und
mein Erretter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich mich berge,
mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste. $4$
`Gepriesen!' rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden
gerettet. $5$ Es umfingen mich Bande des Todes, und Bäche des
Verderbens erschreckten mich. $6$ Fesseln des Scheols umgaben
mich, ich stand vor den Fallen des Todes. $7$ In meiner
Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er
hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm
drang an seine Ohren. $8$ Da wankte und bebte die Erde, die
Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, denn er war [von
Zorn] entbrannt. $9$ Rauch stieg auf von seiner Nase, und
Feuer fraβ aus seinem Mund, glühende Kohlen brannten aus ihm.
$10$ Er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war
unter seinen Füβen. $11$ Er fuhr auf einem Cherub und flog
daher, so schwebte er auf den Flügeln des Windes. $12$ Er
machte Finsternis zu seinem Versteck rings um sich her, zu
seiner Laube Wasserdunkel, dichtes Gewölk. $13$ Aus dem Glanz
vor ihm zogen seine Wolken vorüber [mit] Hagel und Feuerkohlen.
$14$ Und der HERR donnerte in den Himmeln, und der Höchste
lieβ seine Stimme erschallen [mit] Hagel und Feuerkohlen.
$15$ Und er schoβ seine Pfeile und zerstreute sie, er
schleuderte Blitze und verwirrte sie. $16$ Da wurden sichtbar
die Betten der Wasser, und die Fundamente der Welt wurden
aufgedeckt vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben des
Hauchs deiner Nase. $17$ Er griff aus der Höhe, erfaβte mich,
zog mich heraus aus groβen Wassern. $18$ Er rettete mich vor
meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren
mächtiger als ich. $19$ Sie ereilten mich am Tage meines
Unglücks, aber der HERR wurde mir zur Stütze. $20$ Und er
führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen
an mir hatte. $21$ Der HERR handelte an mir nach meiner
Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vergalt er mir.
$22$ Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin von
meinem Gott nicht gottlos abgewichen. $23$ Denn alle seine
Rechtsbestimmungen waren vor mir, und seine Ordnungen wies ich
nicht von mir. $24$ Auch war ich untadelig gegen ihn und
hütete mich vor meiner Schuld. $25$ So vergalt der HERR mir
nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor
seinen Augen. $26$ Gegen den Treuen verhältst du dich treu,
gegen den untadeligen Mann untadelig. $27$ Gegen den Reinen
zeigst du dich rein, gegen den Verkehrten aber verdreht. $28$
Ja, du rettest das arme Volk und erniedrigst hochmütige Augen.
$29$ Ja, du läβt meine Leuchte strahlen. Der HERR, mein Gott,
erhellt meine Finsternis. $30$ Denn mit dir kann ich auf
Raubzug gehen, mit meinem Gott kann ich eine Mauer überspringen.
$31$ Gott - sein Weg ist untadelig; des HERRN Wort ist
lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.
$32$ Denn wer ist Gott auβer dem HERRN? Und wer ist ein Fels
als nur unser Gott? $33$ Gott umgürtet mich mit Kraft und
untadelig macht er meinen Weg. $34$ Er macht meine Füβe den
Hirschen gleich, und stellt mich hin auf meine Höhen. $35$ Er
lehrt meine Hände das Kämpfen und meine Arme spannen den ehernen
Bogen. $36$ Und du gabst mir den Schild deines Heils, und
deine Rechte stützte mich, und deine Herabneigung machte mich
groβ. $37$ Du schaffst Raum meinen Schritten unter mir, und
meine Knöchel haben nicht gewankt. $38$ Meinen Feinden jagte
ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis ich sie
aufgerieben hatte. $39$ Ich zerschmetterte sie, daβ sie nicht
mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füβe. $40$ Und
du umgürtetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest unter mich,
die gegen mich aufstanden. $41$ Du hast bewirkt, daβ meine
Feinde mir den Rücken [zeigen müssen], und meine Hasser, ich
habe sie vernichtet. $42$ Sie schrieen - aber da war kein
Retter - zum HERRN, doch er antwortete ihnen nicht. $43$ Und
ich zermalmte sie wie Staub vor dem Wind; wie Straβenkot
schüttete ich sie aus. $44$ Du hast mich errettet aus den
Streitigkeiten des Volkes; du hast mich zum Haupt der Nationen
gesetzt; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. $45$
Sowie ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde
schmeichelten mir. $46$ Die Söhne der Fremde sanken hin und
zitterten hervor aus ihren Festungen. $47$ Der HERR lebt!
Gepriesen sei mein Fels und erhoben der Gott meines Heils!
$48$ Der Gott, der mir Rache gab und mir die Völker
unterwarf, $49$ der mich rettete vor meinen zornigen Feinden.
Du erhöhtest mich über die, die gegen mich aufstanden; von dem
Mann der Gewalttat hast du mich befreit. $50$ Darum will ich
dich preisen unter den Völkern, HERR, und will spielen deinem
Namen, $51$ der seinem König groβe Rettungen schenkt und
Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen
ewig.
\19\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Die Himmel
erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe
verkündet seiner Hände Werk. $3$ Ein Tag sprudelt dem anderen
Kunde zu, und eine Nacht meldet der anderen Kenntnis - $4$
ohne Rede und ohne Worte, mit unhörbarer Stimme. $5$ Ihr
Schall geht aus über die ganze Erde und bis an das Ende der Welt
ihre Sprache. Dort hat er der Sonne ein Zelt gesetzt. $6$ Und
sie, wie ein Bräutigam aus seinem Gemach tritt sie hervor; sie
freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. $7$ Vom
Ende des Himmels geht sie aus und läuft um bis an sein Ende;
nichts ist vor ihrer Glut verborgen. $8$ Das Gesetz des HERRN
ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist
zuverlässig und macht den Einfältigen weise. $9$ Die
Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das
Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen. $10$ Die
Furcht des HERRN ist rein und besteht in Ewigkeit. Die
Rechtsbestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht
allesamt; $11$ sie, die köstlicher sind als Gold, ja viel
gediegenes Gold, und süβer als Honig und Honigseim. $12$ Auch
wird dein Knecht durch sie gewarnt; in ihrer Befolgung liegt
groβer Lohn. $13$ Verirrungen - wer bemerkt sie? Von den
verborgenen [Sünden] sprich mich frei! $14$ Auch von
Übermütigen halte deinen Knecht zurück; laβ sie mich nicht
beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von schwerem
Vergehen. $15$ Laβ die Reden meines Mundes und das Sinnen
meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und
mein Erlöser!
\20\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Der HERR
erhöre dich am Tag der Drangsal, der Name des Gottes Jakobs
mache dich unangreifbar. $3$ Er sende dir Hilfe aus dem
Heiligtum, und von Zion aus unterstütze er dich. $4$ Er
gedenke aller deiner Speisopfer, und dein Brandopfer wolle er
annehmen! $5$ Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine
Pläne erfülle er! $6$ Jubeln wollen wir über dein Heil, im
Namen unseres Gottes das Panier erheben. Der HERR erfülle alle
deine Bitten! $7$ Jetzt habe ich erkannt, daβ der HERR seinem
Gesalbten hilft; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören
durch Heilstaten seiner Rechten. $8$ Diese [denken] an Wagen
und jene an Rosse, wir aber gedenken an den Namen des HERRN,
unseres Gottes. $9$ Jene krümmen sich und fallen, wir aber
stehen und bleiben aufrecht. $10$ HERR, hilf! Der König
erhöre uns am Tage unseres Rufens!
\21\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ HERR, über
deine Kraft freut sich der König, und wie sehr frohlockt er über
deine Hilfe! $3$ Den Wunsch seines Herzens hast du ihm
gewährt, und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert.
$4$ Denn mit Segnungen an Gutem kamst du ihm entgegen; auf
sein Haupt setztest du eine Krone von Gold. $5$ Leben erbat
er von dir, du hast es ihm gegeben: Länge der Tage immer und
ewig. $6$ Groβ ist seine Herrlichkeit durch deine Hilfe;
Majestät und Pracht legtest du auf ihn. $7$ Denn zu Segnungen
setzt du ihn für immer; du erfreust ihn mit Freude vor deinem
Angesicht. $8$ Denn auf den HERRN vertraut der König, und
durch des Höchsten Gnade wird er nicht wanken. $9$ Deine Hand
wird alle deine Feinde finden, deine Rechte wird finden deine
Hasser. $10$ Einem Feuerofen wirst du sie gleich machen zur
Zeit deines Erscheinens; der HERR in seinem Zorn wird sie
verschlingen, und Feuer wird sie verzehren. $11$ Ihre Frucht
wirst du von der Erde vertilgen und ihre Nachkommen aus den
Menschenkindern. $12$ Haben sie auch Böses gegen dich
geplant, einen Anschlag ersonnen: nichts werden sie
zustandebringen. $13$ Denn du wirst machen, daβ sie den
Rücken kehren, wirst deine Bogensehne gegen ihr Angesicht
richten. $14$ Erhebe dich, HERR, in deiner Kraft! Wir wollen
singen und spielen deiner Macht.
\22\
$1$ Dem Chorleiter. Nach `Hirschkuh der Morgenröte'. Ein
Psalm. Von David. $2$ Mein Gott, mein Gott, warum hast du
mich verlassen? Fern von meiner Rettung sind die Worte meines
Gestöhns. $3$ Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest
nicht; und bei Nacht, und mir wird keine Ruhe. $4$ Doch du
bist heilig, der du wohnst [unter] den Lobgesängen Israels.
$5$ Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du
rettetest sie. $6$ Zu dir schrieen sie um Hilfe und wurden
gerettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden.
$7$ Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der
Leute und verachtet vom Volk. $8$ Alle, die mich sehen,
spotten über mich; sie verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
$9$ `Er hat es auf den HERRN gewälzt, der rette ihn, befreie
ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm!' $10$ Ja, du bist es,
der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen
einflöβte an meiner Mutter Brüsten. $11$ Auf dich bin ich
geworfen von Mutterschoβ her, von meiner Mutter Leib an bist du
mein Gott. $12$ Sei nicht fern von mir, denn Not ist nahe,
denn kein Helfer ist da. $13$ Viele Stiere haben mich
umgeben, starke [Stiere] von Basan mich umringt. $14$ Sie
haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, [wie] ein Löwe, reiβend
und brüllend. $15$ Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle
meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist mein Herz
geworden, zerschmolzen in meinem Inneren. $16$ Meine Kraft
ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an
meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. $17$
Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat
mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füβe
durchgraben. $18$ Alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie
schauen und sehen auf mich [herab]. $19$ Sie teilen meine
Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.
$20$ Du aber, HERR, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zu
Hilfe! $21$ Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige
aus des Hundes Pranke! $22$ Rette mich aus dem Rachen des
Löwen und von den Hörnern der Büffel! Du hast mich erhört.
$23$ Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern;
inmitten der Versammlung will ich dich loben. $24$ Ihr, die
ihr den HERRN fürchtet, lobet ihn; alle Nachkommen Jakobs,
verherrlicht ihn, und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen
Israels! $25$ Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut
das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen;
und als er zu ihm schrie, hörte er. $26$ Von dir [kommt] mein
Lobgesang in groβer Versammlung; erfüllen will ich meine Gelübde
vor denen, die ihn fürchten. $27$ Die Sanftmütigen werden
essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn
suchen; leben wird euer Herz für immer. $28$ Es werden daran
gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde; vor dir
werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. $29$ Denn
dem HERRN [gehört] das Königtum, er herrscht über die Nationen.
$30$ Es aβen und fielen nieder alle Fetten der Erde; vor ihm
werden sich beugen alle, die in den Staub hinbfuhren, und der,
der seine Seele nicht am Leben erhalten konnte. $31$
Nachkommen werden ihm dienen; man wird vom Herrn erzählen einem
Geschlecht, das kommen wird. $32$ Sie werden verkünden seine
Gerechtigkeit einem Volk, das noch geboren wird, denn er hat es
getan.
\23\
$1$ Ein Psalm. Von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird
nichts mangeln. $2$ Er lagert mich auf grünen Auen, er führt
mich zu stillen Wassern. $3$ Er erquickt meine Seele. Er
leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
$4$ Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte
ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein
Stab, sie trösten mich. $5$ Du bereitest vor mir einen Tisch
angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
mein Becher flieβt über. $6$ Nur Güte und Gnade werden mir
folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus
des HERRN lebenslang.
\24\
$1$ Von David. Ein Psalm. Des HERRN ist die Erde und ihre
Fülle, die Welt und die darauf wohnen. $2$ Denn er, er hat
sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt.
$3$ Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des HERRN und wer
darf stehen an seiner heiligen Stätte? $4$ Der unschuldige
Hände und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf
Falsches richtet und nicht schwört zum Betrug. $5$ Er wird
Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines
Heils. $6$ Das ist das Geschlecht derer, die nach ihm
trachten, die dein Angesicht suchen: Jakob. // $7$ Erhebt,
ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, daβ
der König der Herrlichkeit einziehe! $8$ Wer ist dieser König
der Herrlichkeit? Der HERR, stark und mächtig! Der HERR, mächtig
im Kampf! $9$ Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt
euch, ihr ewigen Pforten, daβ der König der Herrlichkeit
einziehe! $10$ Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der
HERR der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit!
\25\
$1$ Von David. Zu dir, HERR, erhebe ich meine Seele. $2$
Mein Gott, auf dich vertraue ich: laβ mich nicht zuschanden
werden, laβ meine Feinde nicht über mich frohlocken! $3$ Auch
werden alle, die auf dich harren, nicht beschämt werden; es
werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache. $4$
Deine Wege, HERR, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! $5$
Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der
Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag. $6$
Gedenke an deine Erbarmungen, HERR, und an deine Gnadenerweise;
denn sie sind von Ewigkeit her. $7$ An die Sünden meiner
Jugend und meine Vergehen gedenke nicht; nach deiner Gnade
gedenke du meiner, um deiner Güte willen, HERR! $8$ Gütig und
gerade ist der HERR; darum unterweist er die Sünder in dem Weg.
$9$ Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die
Sanftmütigen seinen Weg. $10$ Alle Pfade des HERRN sind Gnade
und Treue denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren.
$11$ Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld,
denn sie ist groβ. $12$ Wer ist nun der Mann, der den HERRN
fürchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er wählen
soll. $13$ Seine Seele wird im Guten wohnen, und seine
Nachkommen werden das Land besitzen. $14$ Der HERR zieht ins
Vertrauen, die ihn fürchten, und sein Bund [dient dazu], sie zu
unterweisen. $15$ Meine Augen sind stets auf den HERRN
gerichtet; denn er, er wird meine Füβe aus dem Netz lösen.
$16$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und
elend bin ich. $17$ Die Enge meines Herzens mache weit, und
führe mich heraus aus meinen Bedrängnissen! $18$ Sieh mein
Elend an und meine Mühsal, und vergib alle meine Sünden! $19$
Sieh meine Feinde an, wie viele sie sind, mit gewalttätigem Haβ
hassen sie mich. $20$ Bewahre meine Seele und rette mich! Laβ
mich nicht zuschanden werden, denn ich berge mich bei dir.
$21$ Lauterkeit und Redlichkeit mögen mich behüten, denn ich
harre auf dich. $22$ Erlöse Israel, o Gott, aus allen seinen
Nöten!
\26\
$1$ Von David. Hilf mir zum Recht, HERR! Denn in meiner
Lauterkeit bin ich gewandelt; und auf den HERRN habe ich
vertraut, ich werde nicht wanken. $2$ Erprobe mich, HERR, und
prüfe mich; läutere meine Nieren und mein Herz! $3$ Denn
deine Gnade war mir vor Augen, und in deiner Wahrheit wandelte
ich. $4$ Ich habe nicht bei trügerischen Leuten gesessen, und
mit Hinterlistigen ging ich nicht um. $5$ Ich habe die
Versammlungen der Übeltäter gehaβt, und bei Gottlosen saβ ich
nicht. $6$ Ich wasche meine Hände in Unschuld, und umschreite
deinen Altar, HERR, $7$ um laut ein Danklied hören zu lassen
und alle deine Wundertaten zu erzählen. $8$ HERR, ich liebe
die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit.
$9$ Raffe meine Seele nicht weg mit den Sündern, noch mein
Leben mit Blutmenschen, $10$ an deren Händen Schandtat und
deren Rechte voll Bestechung ist! $11$ Ich aber wandle in
meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! $12$ Mein
Fuβ steht auf ebenem Boden. Den HERRN werde ich in Versammlungen
preisen.
\27\
$1$ Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem
sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht,
vor wem sollte ich erschrecken? $2$ Wenn Übeltäter mir nahen,
mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde, so
sind sie es, die straucheln und fallen. $3$ Wenn sich ein
Heer gegen mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht; wenn
sich auch Krieg gegen mich erhebt, trotzdem bin ich
vertrauensvoll. $4$ Eins habe ich vom HERRN erbeten, danach
trachte ich: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines
Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und
nachzudenken in seinem Tempel. $5$ Denn er wird mich bergen
in seiner Hütte am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im
Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben.
$6$ Und nun wird mein Haupt sich erheben über meine Feinde
rings um mich her. Opfer voller Jubel will ich opfern in seinem
Zelt, ich will singen und spielen dem HERRN. $7$ Höre, HERR,
mit meiner Stimme rufe ich: sei mir gnädig und erhöre mich!
$8$ Mein Herz erinnert dich: `Suchet mein Angesicht!' ~ Dein
Angesicht, HERR, suche ich. $9$ Verbirg dein Angesicht nicht
vor mir, weise deinen Knecht nicht ab im Zorn! Du bist meine
Hilfe gewesen. Gib mich nicht auf und verlaβ mich nicht, Gott
meines Heils! $10$ Sogar mein Vater und meine Mutter haben
mich verlassen, aber der HERR nimmt mich auf. $11$ Lehre
mich, HERR, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfad um meiner
Feinde willen! $12$ Gib mich nicht preis der Gier meiner
Bedränger, denn falsche Zeugen sind gegen mich aufgestanden und
der, der Gewalttat schnaubt. $13$ Ach, wenn ich mir nicht
sicher wäre, das Gute des HERRN zu schauen im Land der
Lebendigen . . .! $14$ Harre auf den HERRN! Sei mutig, und
dein Herz sei stark, und harre auf den HERRN!
\28\
$1$ Von David. Zu dir, HERR, rufe ich; mein Fels, wende dich
nicht schweigend von mir ab, daβ du nicht gegen mich verstummst
und ich nicht denen gleich werde, die in die Grube hinabfahren!
$2$ Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie,
wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Tempelraum.
$3$ Reiβe mich nicht weg mit den Gottlosen und mit den
Übeltätern, die friedlich reden mit ihren Nächsten, aber Böses
in ihrem Herzen haben! $4$ Gib ihnen nach ihrem Tun und nach
der Bosheit ihrer Taten; nach dem Werk ihrer Hände gib ihnen,
vergilt ihnen ihre Tat! $5$ Denn sie achten nicht auf die
Taten des HERRN, noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie
zerstören und nicht aufbauen. $6$ Gepriesen sei der HERR,
denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. $7$ Der HERR
ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz
vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein
Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied. $8$ Der HERR
ist ihre Stärke, und er ist eine rettende Burg für seinen
Gesalbten. $9$ Hilf deinem Volk und segne dein Erbteil; weide
sie und trage sie bis in Ewigkeit!
\29\
$1$ Ein Psalm. Von David. Gebt dem HERRN, ihr Göttersöhne,
gebt dem HERRN Herrlichkeit und Kraft! $2$ Gebt dem HERRN die
Herrlichkeit seines Namens; betet an den HERRN in heiliger
Pracht! $3$ Die Stimme des HERRN ist über den Wassern, der
Gott der Herrlichkeit donnert; der HERR über groβen Wassern.
$4$ Die Stimme des HERRN ist gewaltig, die Stimme des HERRN
ist erhaben. $5$ Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern, ja,
der HERR zerbricht die Zedern des Libanon. $6$ Er läβt sie
hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie einen jungen
Büffel. $7$ Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen, $8$
die Stimme des HERRN erschüttert die Wüste, der HERR erschüttert
die Wüste Kades. $9$ Die Stimme des HERRN macht Hirschkühe
kreiβen und läβt Zicklein vorzeitig gebären . . . Und in seinem
Tempel ruft alles: Herrlichkeit! $10$ Der HERR thront auf der
Wasserflut, der HERR thront als König ewig. $11$ Der HERR
möge Kraft geben seinem Volk, der HERR möge sein Volk segnen mit
Frieden.
\30\
$1$ Ein Psalm. Ein Lied zur Einweihung des Hauses. Von David.
$2$ Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich
emporgezogen und lieβest meine Feinde sich nicht über mich
freuen. $3$ HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrieen, und
du hast mich geheilt. $4$ HERR, du hast meine Seele aus dem
Scheol heraufgeholt, hast mich am Leben erhalten [und bewahrt]
vor dem Hinabfahren zur Grube. $5$ Spielt dem HERRN, ihr
seine Frommen, und preist zu seinem heiligen Gedenken! $6$
Denn einen Augenblick [stehen wir] in seinem Zorn, ein Leben
lang in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen
ist Jubel da. $7$ Ich zwar dachte in meiner Sorglosigkeit:
`Niemals werde ich wanken'. $8$ HERR, in deiner Gunst hattest
du mich auf feste Berge gestellt. Du verbargst dein Angesicht,
da wurde ich bestürzt. $9$ Zu dir, HERR, rief ich, und zum
Herrn flehte ich: $10$ `Was für Gewinn bringt mein Blut, mein
Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er
deine Treue verkünden? $11$ Höre, HERR, und sei mir gnädig!
HERR, sei mein Helfer!' $12$ Meine Wehklage hast du mir in
Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst und mit Freude
mich umgürtet, $13$ damit meine Seele dich besinge und nicht
schweige. HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen.
\31\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Bei dir,
HERR, habe ich mich geborgen; laβ mich niemals zuschanden
werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit! $3$ Neige zu
mir dein Ohr, eilends errette mich! Sei mir ein Fels der
Zuflucht, ein unzugängliches Haus, mich zu retten! $4$ Denn
mein Fels und meine Festung bist du; und um deines Namens willen
führe mich und leite mich! $5$ Ziehe mich aus dem Netz, das
sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist mein Schutz. $6$
In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst,
HERR, du Gott der Treue! $7$ Ich hasse die, die sich an
nichtige Götzen halten, doch ich, ich traue auf den HERRN.
$8$ Ich will frohlocken und mich freuen über deine Gnade, daβ
du mein Elend angesehen, die Bedrängnisse meiner Seele erkannt
hast, $9$ daβ du mich nicht überliefert hast in die Hand des
Feindes, [sondern] meine Füβe auf weiten Raum gestellt hast.
$10$ Sei mir gnädig, HERR, denn ich bin in Bedrängnis; vor
Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Leib. $11$ Denn
in Kummer schwindet mein Leben dahin und meine Jahre in Seufzen;
meine Kraft wankt durch meine Schuld, und es verfallen meine
Gebeine. $12$ Vor allen meinen Bedrängern bin ich zum Hohn
geworden, auch meinen Nachbarn gar sehr, und zum Schrecken
meinen Bekannten; die mich auf der Straβe sehen, fliehen vor
mir. $13$ In Vergessenheit bin ich geraten, aus dem Herzen
fort wie ein Toter, bin wie ein verlorengegangenes Gefäβ.
$14$ Denn ich höre das Tuscheln vieler, Schrecken ringsum;
indem sie sich miteinander gegen mich zusammentun, sinnen sie
darauf, mir das Leben zu nehmen. $15$ Ich aber, ich habe auf
dich vertraut, HERR; ich sagte: Du bist mein Gott! $16$ In
deiner Hand sind meine Zeiten; rette mich aus der Hand meiner
Feinde und vor meinen Verfolgern! $17$ Laβ dein Angesicht
leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Gnade! $18$
HERR, laβ mich nicht zuschanden werden, denn ich habe dich
angerufen; mögen zuschanden werden die Gottlosen, verstummen im
Scheol! $19$ Laβ schweigen die Lügenlippen, die in Hochmut
und Verachtung Freches reden gegen den Gerechten! $20$ Wie
groβ ist deine Güte, die du bereithältst denen, die dich
fürchten, die du denen erweist, die sich bei dir bergen vor den
Menschen. $21$ Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts
vor den Verschwörungen der Menschen; du birgst sie in einer
Hütte vor dem Gezänk der Zungen. $22$ Gepriesen sei der HERR,
denn wunderbar hat er seine Gnade an mir erwiesen in einer
befestigten Stadt. $23$ Ich zwar dachte in meiner Bestürzung:
`Ich bin weggenommen aus deinen Augen.' Doch du hast die Stimme
meines Flehens gehört, als ich zu dir schrie. $24$ Liebet den
HERRN, alle seine Frommen! Die Treuen behütet der HERR, doch er
vergilt reichlich dem, der anmaβend handelt. $25$ Seid stark,
und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf den HERRN harrt!
\32\
$1$ Von David. Ein Maskil Glücklich der, dem Übertretung
vergeben, dem Sünde zugedeckt ist! $2$ Glücklich der Mensch,
dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein
Trug ist! $3$ Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch
mein Gestöhn den ganzen Tag. $4$ Denn Tag und Nacht lastete
auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten.
// $5$ So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine
Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine
Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld
meiner Sünde. // $6$ Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten,
zur Zeit, da du zu finden bist; gewiβ, bei groβer Wasserflut ihn
werden sie nicht erreichen. $7$ Du bist ein Bergungsort für
mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit
Rettungsjubel. // $8$ Ich will dich unterweisen und dich
lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, meine
Augen über dir [offenhalten]. $9$ Seid nicht wie ein Roβ, wie
ein Maultier, ohne Verstand; mit Zaum und Zügel ist seine Kraft
zu bändigen, sonst nahen sie dir nicht. $10$ Viele Schmerzen
hat der Gottlose; wer aber auf den HERRN vertraut, den umgibt er
mit Gnade. $11$ Freut euch an dem HERRN, und frohlockt, ihr
Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen!
\33\
$1$ Jubelt, ihr Gerechten, über den HERRN; den Aufrichtigen
ziemt Lobgesang. $2$ Preist den HERRN mit der Zither; spielt
ihm auf der zehnsaitigen Harfe! $3$ Singt ihm ein neues Lied;
spielt schön auf den Saiten mit Jubelschall! $4$ Denn richtig
ist das Wort des HERRN, und all sein Werk [geschieht] in Treue.
$5$ Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der
Gnade des HERRN. $6$ Durch des HERRN Wort sind die Himmel
gemacht und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. $7$
Er sammelt die Wasser des Meeres wie einen Wall, legt in
Behälter die Fluten. $8$ Es fürchte den HERRN die ganze Erde;
mögen sich vor ihm scheuen alle Bewohner der Welt! $9$ Denn
er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. $10$
Der HERR macht zunichte den Ratschluβ der Nationen, er vereitelt
die Gedanken der Völker. $11$ Der Ratschluβ des HERRN hat
ewig Bestand, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu
Geschlecht. $12$ Glücklich die Nation, deren Gott der HERR
ist, das Volk, das er sich erwählt hat zum Erbteil! $13$ Der
HERR blickt vom Himmel herab, er sieht alle Menschenkinder.
$14$ Von der Stätte seines Thrones schaut er auf alle
Bewohner der Erde; $15$ er, der ihnen allesamt das Herz
gebildet hat, achtet auf alle ihre Werke. $16$ Der König
siegt nicht durch die Gröβe des Heeres; ein Held befreit sich
nicht durch die Gröβe der Kraft. $17$ Ein Trug ist das Roβ,
wenn Rettung nötig ist, und mit seiner groβen Kraft rettet es
nicht. $18$ Siehe, das Auge des HERRN [ruht] auf denen, die
ihn fürchten, die auf seine Gnade harren, $19$ daβ er ihre
Seele vom Tod errette und sie am Leben erhalte in Hungersnot.
$20$ Unsere Seele wartet auf den HERRN; unsere Hilfe und
unser Schild ist er. $21$ Denn in ihm wird unser Herz sich
freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertrauen. $22$ Deine
Gnade, HERR, sei über uns, gleichwie wir auf dich harren.
\34\
$1$ Von David. Als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte
und dieser ihn wegtrieb und er fortging. $2$ Den HERRN will
ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde
sein. $3$ In dem HERRN soll sich rühmen meine Seele; hören
werden es die Sanftmütigen und sich freuen. $4$ Erhebt den
HERRN mit mir, laβt uns miteinander erhöhen seinen Namen! $5$
Ich suchte den HERRN, und er antwortete mir; und aus allen
meinen Ängsten rettete er mich. $6$ Sie blickten auf ihn und
strahlten, und ihr Angesicht wird nicht beschämt. $7$ Dieser
Elende rief, und der HERR hörte, und aus allen seinen
Bedrängnissen rettete er ihn. $8$ Der Engel des HERRN lagert
sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie. $9$
Schmecket und sehet, daβ der HERR gütig ist! Glücklich der Mann,
der sich bei ihm birgt! $10$ Fürchtet den HERRN, ihr seine
Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten.
$11$ Junglöwen darben und hungern, aber die den HERRN suchen,
entbehren kein Gut. $12$ Kommt, ihr Söhne, hört mir zu: die
Furcht des HERRN will ich euch lehren. $13$ Wer ist der Mann,
der Lust zum Leben hat, der [seine] Tage liebt, um Gutes zu
sehen? $14$ Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen
vor betrügerischer Rede; $15$ laβ ab vom Bösen und tue Gutes,
suche Frieden und jage ihm nach! $16$ Die Augen des HERRN
[sind gerichtet] auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr
Schreien. $17$ Denen, die Böses tun, [steht] das Angesicht
des HERRN entgegen, um ihr Gedächtnis von der Erde zu tilgen.
$18$ Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren
Bedrängnissen rettet er sie. $19$ Nahe ist der HERR denen,
die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes
sind, rettet er. $20$ Vielfältig ist das Unglück des
Gerechten, aber aus dem allen errettet ihn der HERR. $21$ Er
bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird
zerbrochen. $22$ Den Gottlosen wird die Bosheit töten; und
die den Gerechten hassen, werden es büβen. $23$ Der HERR
erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die sich bei ihm
bergen, müssen nicht büβen.
\35\
$1$ Von David. Streite, HERR, mit denen, die gegen mich
streiten, kämpfe mit denen, die mich bekämpfen! $2$ Ergreife
Kleinschild und Langschild, und stehe auf zu meiner Hilfe!
$3$ Zücke den Speer und versperre [den Weg] gegenüber meinen
Verfolgern; sprich zu meiner Seele: `Ich bin deine Hilfe!'
$4$ Es sollen sich schämen und zuschanden werden, die nach
meinem Leben trachten; es sollen zurückweichen und beschämt
werden, die mir Unheil ersinnen! $5$ Laβ sie sein wie Spreu
vor dem Wind, und der Engel des HERRN stoβe [sie]! $6$ Ihr
Weg sei finster und schlüpfrig, und der Engel des HERRN verfolge
sie! $7$ Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich
gelegt, ohne Ursache meiner Seele [eine Grube] gegraben. $8$
Verderben komme über ihn, ohne daβ er es erkennt; und sein Netz,
das er heimlich gelegt hat, fange ihn; ins Verderben falle er
hinein! $9$ Und meine Seele wird frohlocken über den HERRN,
wird sich freuen über seine Hilfe. $10$ Alle meine Gebeine
werden sagen: `HERR, wer ist wie du! Der du den Elenden rettest
vor dem Stärkeren und den Elenden und Armen vor seinem Räuber.'
$11$ Es treten gewalttätige Zeugen auf; was ich nicht weiβ,
fragen sie mich. $12$ Sie vergelten mir Böses für Gutes;
vereinsamt ist meine Seele. $13$ Ich aber, als sie krank
waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine
Seele. Ach, daβ mein Gebet in meinen Schoβ zurückkehrte! $14$
Als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich
einhergegangen; wie leidtragend um die Mutter habe ich mich
trauernd niedergebeugt. $15$ Sie aber haben sich über mein
Straucheln gefreut und sich versammelt, Schläger haben sich
versammelt gegen mich, und ich kannte sie nicht; sie zerreiβen
und hören nicht auf. $16$ Unter Gottesverächtern verspotten
sie [meinen] Rückzugsort, sie knirschen gegen mich mit ihren
Zähnen. $17$ Herr, wie lange willst du zusehen? Stell mein
Leben wieder her aus ihren Verwüstungen, aus [der Gewalt der]
Junglöwen mein einziges [Gut]. $18$ Ich werde dich preisen in
der groβen Versammlung, unter zahlreichem Volk dich loben.
$19$ Laβ nicht über mich frohlocken, die mir ohne Grund feind
sind, noch mit den Augen zwinkern, die ohne Ursache mich hassen.
$20$ Denn nicht zum Frieden reden sie; und gegen die Stillen
im Land ersinnen sie Worte des Betrugs; $21$ reiβen ihr Maul
gegen mich auf, sagen: `Haha! Haha! Unser Auge hat's gesehen!
$22$ Du hast es gesehen, HERR; schweige nicht! Herr, sei
nicht fern von mir! $23$ Rege dich und erwache für mein
Recht, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! $24$
Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott,
daβ sie nicht über mich jubeln! $25$ Sie sollen nicht in
ihrem Herzen sagen: `Haha, so wollten wir's! Sie sollen nicht
sagen: `Wir haben ihn verschlungen! $26$ Sie sollen sich
schämen und beschämt werden allesamt, die sich freuen über mein
Unglück. Sie sollen mit Schimpf und Schande bekleidet werden,
die gegen mich groβtun! $27$ Laβ jubeln und sich freuen, die
meine Gerechtigkeit wünschen, und laβ sie stets sagen: `Erhoben
sei der HERR, der den Frieden seines Knechtes will!' $28$ Und
meine Zunge soll hersagen deine Gerechtigkeit, dein Lob den
ganzen Tag.
\36\
$1$ Dem Chorleiter. Vom Knecht des HERRN. Von David. $2$
Die Übertretung spricht zum Gottlosen im Innern seines Herzens.
Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen. $3$ Denn es
schmeichelt ihm in seinen Augen, seine Sünde zu vollbringen, Haβ
zu üben. $4$ Lüge und Betrug sind die Worte seines Mundes; er
hat es aufgegeben, verständig zu handeln, Gutes zu tun. $5$
Bosheit ersinnt er auf seinem Lager; er betritt einen Weg, der
nicht gut ist; Böses verschmäht er nicht. $6$ HERR, an die
Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis zu den Wolken. $7$
Deine Gerechtigkeit ist den Bergen Gottes gleich, deine
Rechtssprüche dem gewaltigen Urmeer; Menschen und Vieh hilfst
du, o HERR. $8$ Wie köstlich ist deine Gnade, Gott! und
Menschenkinder bergen sich in deiner Flügel Schatten; $9$ sie
laben sich am Fett deines Hauses, und mit dem Strom deiner
Wonnen tränkst du sie. $10$ Denn bei dir ist der Quell des
Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht. $11$ Erhalte
deine Gnade denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den
von Herzen Aufrichtigen! $12$ Nicht erreiche mich der Fuβ der
Hochmütigen, und die Hand der Gottlosen vertreibe mich nicht!
$13$ Da sind gefallen die Übeltäter; sie wurden umgestoβen
und können nicht mehr aufstehen.
\37\
$1$ Von David. Entrüste dich nicht über die Übeltäter,
beneide nicht die, welche Böses tun! $2$ Denn wie das Gras
werden sie schnell verdorren und wie das grüne Kraut verwelken.
$3$ Vertraue auf den HERRN und tue Gutes; wohne im Land und
hüte Treue; $4$ und habe deine Lust am HERRN, so wird er dir
geben, was dein Herz begehrt. $5$ Befiehl dem HERRN deinen
Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln $6$ und wird
deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht
wie den Mittag. $7$ Sei still dem HERRN und harre auf ihn!
Entrüste dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann,
der böse Pläne ausführt! $8$ Laβ ab vom Zorn und laβ den
Grimm! Entrüste dich nicht! [Es führt] nur zum Bösen. $9$
Denn die Übeltäter werden ausgerottet; aber die auf den HERRN
hoffen, die werden das Land besitzen. $10$ Noch kurze Zeit,
und der Gottlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach
seiner Stätte, so ist er nicht da. $11$ Aber die Sanftmütigen
werden das Land besitzen und werden ihre Lust haben an Fülle von
Heil. $12$ Der Gottlose sinnt gegen den Gerechten, und mit
seinen Zähnen knirscht er gegen ihn. $13$ Der Herr lacht über
ihn, denn er sieht, daβ sein Tag kommt. $14$ Die Gottlosen
haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen
den Elenden und Armen, hinzuschlachten die, die aufrichtig
wandeln. $15$ Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen,
und ihre Bogen werden zerbrochen. $16$ Das Wenige des
Gerechten ist besser als der Überfluβ vieler Gottloser. $17$
Denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen, aber der HERR
stützt die Gerechten. $18$ Der HERR kennt die Tage der
Rechtschaffenen, und ihr Erbteil wird ewig bestehen; $19$ sie
werden nicht zuschanden zur Zeit des Unglücks, und in den Tagen
des Hungers werden sie gesättigt. $20$ Denn die Gottlosen
werden umkommen, und die Feinde des HERRN ~ wie die Pracht der
Auen schwinden sie, sie schwinden dahin wie Rauch. $21$ Der
Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist
gütig und gibt. $22$ Denn die von ihm Gesegneten werden das
Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet.
$23$ Vom HERRN her werden eines Mannes Schritte gefestigt,
und seinen Weg hat er gern; $24$ fällt er, so wird er doch
nicht hingestreckt, denn der HERR stützt seine Hand. $25$ Ich
war jung und bin auch alt geworden, doch nie sah ich einen
Gerechten verlassen, noch seine Nachkommen um Brot betteln;
$26$ alle Tage ist er gütig und leiht, und seine Nachkommen
[werden] zum Segen. $27$ Laβ ab vom Bösen und tue Gutes, so
wirst du für immer [im Lande] wohnen! $28$ Denn der HERR
liebt Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden
sie bewahrt, und die Nachkommenschaft der Gottlosen wird
ausgerottet. $29$ Die Gerechten werden das Land besitzen und
für immer darin wohnen. $30$ Der Mund des Gerechten spricht
Weisheit aus, und seine Zunge redet Recht; $31$ die Weisung
seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht
wanken. $32$ Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht
ihn zu töten; $33$ [doch] der HERR läβt ihn nicht in seiner
Hand und läβt ihn nicht verurteilen, wenn man ihn richtet.
$34$ Harre auf den HERRN und halte seinen Weg ein, und er
wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen
ausgerottet werden, wirst du zusehen. $35$ Ich habe einen
Gottlosen gesehen, gewalttätig und sich erhebend wie eine üppige
Zeder; $36$ und man ging vorbei, siehe, da war er nicht mehr;
und ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden. $37$ Achte
auf den Rechtschaffenen und sieh auf den Redlichen; denn die
Zukunft für einen [solchen] ist Frieden; $38$ die [von Gott]
Abgefallenen aber werden allesamt vertilgt, die Zukunft der
Gottlosen wird abgeschnitten. $39$ Doch die Hilfe der
Gerechten [kommt] vom HERRN, der ihre Fluchtburg ist zur Zeit
der Not; $40$ und der HERR wird ihnen beistehen und sie
retten; er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen,
denn sie haben sich bei ihm geborgen.
\38\
$1$ Ein Psalm. Von David. Zum Gedächtnis. $2$ HERR, strafe
mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem
Grimm! $3$ Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und
deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. $4$ Keine heile
Stelle ist an meinem Fleisch wegen deiner Verwünschung, nichts
Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Verfehlung. $5$ Denn
meine Sünden wachsen mir über den Kopf, wie eine schwere Last
sind sie zu schwer für mich. $6$ Es stinken, es eitern meine
Wunden wegen meiner Torheit. $7$ Ich bin gekrümmt, sehr
gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher. $8$ Denn
voll Brand sind meine Lenden, und keine heile Stelle ist an
meinem Fleisch. $9$ Ich bin ermattet und ganz zerschlagen,
ich schreie aus dem Stöhnen meines Herzens. $10$ Herr, vor
dir ist all mein Begehren, und mein Seufzen ist nicht vor dir
verborgen. $11$ Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine
Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das habe ich nicht
[mehr]. $12$ Meine Lieben und meine Gefährten stehen fernab
von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. $13$
Die nach meinem Leben trachten, legen Schlingen; und die mein
Unglück suchen, reden von Verderben und sinnen auf Betrug den
ganzen Tag. $14$ Ich aber bin wie ein Tauber, höre nicht, und
wie ein Stummer, der seinen Mund nicht aufmacht. $15$ Ja, ich
bin wie ein Mann, der nicht hört, und in dessen Mund keine
Entgegnungen sind. $16$ Denn auf dich, HERR, harre ich; du,
du wirst antworten, Herr, mein Gott. $17$ Denn ich sprach:
`Daβ sie sich nicht über mich freuen, beim Wanken meines Fuβes
groβtun gegen mich.' $18$ Denn ich bin nahe am Straucheln,
und mein Schmerz steht mir ständig vor Augen. $19$ Denn ich
bekenne meine Schuld; ich bin bekümmert wegen meiner Verfehlung.
$20$ Meine lebendigen Feinde sind stark, und zahlreich sind,
die ohne Grund mich hassen; $21$ ja, sie vergelten Gutes mit
Bösem, sie feinden mich an, weil ich dem Guten nachjage. $22$
Verlaβ mich nicht, HERR; mein Gott, sei nicht fern von mir!
$23$ Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung!
\39\
$1$ Dem Chorleiter. Für Jedutun. Ein Psalm. Von David. $2$
Ich sprach: Ich will auf meine Wege achthaben, daβ ich nicht
sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund im Zaum halten,
solange der Gottlose vor mir ist. $3$ Ich verstummte in
Schweigen, schwieg ~ fern vom Guten. Da wurde mein Schmerz
erregt. $4$ Mein Herz wurde heiβ in meinem Innern, bei meinem
Stöhnen entbrannte ein Feuer; ich sprach mit meiner Zunge:
$5$ Tue mir kund, HERR, mein Ende und welches das Maβ meiner
Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin! $6$
Siehe, handbreit hast du meine Tage gemacht, und meine
Lebenszeit ist wie nichts vor dir; nur ein Hauch ist jeder
Mensch, wie fest er stehe -. // $7$ Nur als ein Schattenbild
wandelt der Mann einher; nur um Nichtigkeit lärmen sie; er häuft
auf und weiβ nicht, wer es einsammeln wird. $8$ Und nun, auf
was harre ich, Herr? Meine Hoffnung, sie gilt dir! $9$
Errette mich von allen meinen Vergehen, mach mich nicht dem
Narren zum Hohn! $10$ Ich bin verstummt, mache meinen Mund
nicht auf; denn du, du hast gehandelt. $11$ Nimm von mir
deine Plage! Vom Streit deiner Hand [gegen mich] vergehe ich.
$12$ Strafst du einen Mann mit Züchtigungen wegen [seiner]
Schuld, so läβt du seine Schönheit wie die Motte zergehen; nur
ein Hauch sind alle Menschen. // $13$ Höre mein Gebet, HERR,
und vernimm mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn
ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine
Väter. $14$ Blicke von mir weg, daβ ich [noch einmal]
fröhlich werde, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin!
\40\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. $2$ Beharrlich
habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt
und mein Schreien gehört. $3$ Er hat mich heraufgeholt aus
der Grube des Verderbens, aus Schlick [und] Schlamm; und er hat
meine Füβe auf Felsen gestellt, meine Schritte fest gemacht.
$4$ Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen
Lobgesang auf unseren Gott. Viele werden es sehen und sich
fürchten und auf den HERRN vertrauen. $5$ Glücklich der Mann,
der den HERRN zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet
zu den Drängern und den in Lüge Festgefahrenen! $6$ Vielfach
hast du, HERR, mein Gott, deine Wundertaten und deine Pläne an
uns vollbracht; nichts ist mit dir zu vergleichen. Wollte ich
davon berichten und reden ~ sie sind zu zahlreich, um sie
aufzuzählen. $7$ An Schlacht- und Speisopfern hattest du kein
Gefallen, Ohren hast du mir gegraben; Brand- und Sündopfer hast
du nicht gefordert. $8$ Da sprach ich: Siehe, ich komme; in
der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. $9$ Dein
Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist
tief in meinem Innern. $10$ Ich habe Gerechtigkeit verkündet
in groβer Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht ~
HERR, du weiβt es! $11$ Deine Gerechtigkeit habe ich nicht
verborgen im Innern meines Herzens; deine Zuverlässigkeit und
deine Hilfe habe ich ausgesprochen, deine Gnade und deine Treue
nicht verhehlt vor der groβen Versammlung. $12$ Du, HERR,
wirst dein Erbarmen nicht von mir zurückhalten; deine Gnade und
deine Treue werden beständig mich behütet! $13$ Denn Übel bis
zur Unzahl haben mich umgeben, meine Sünden haben mich erreicht,
daβ ich nicht aufzublicken vermag; zahlreicher sind sie als die
Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen.
#
V. 14-18: Ps 70,2-6.
#
$14$ Laβ dir gefallen, HERR, mich zu erretten! HERR, eile zu
meiner Hilfe! $15$ Es sollen sich schämen und beschämt werden
allesamt, die nach meinem Leben trachten, es wegzuraffen; es
sollen zurückweichen und zuschanden werden, die Gefallen haben
an meinem Unglück! $16$ Es sollen sich entsetzen über ihre
Schande, die zu mir sagen: Haha! Haha! $17$ Es mögen fröhlich
sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen; es mögen
stets sagen: `Groβ ist der HERR!, die dein Heil lieben. $18$
Ich aber bin elend und arm, der Herr denkt an mich. Meine Hilfe
und mein Retter bist du; mein Gott, zögere nicht!
\41\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Glücklich,
wer acht hat auf den Geringen; am Tage des Übels wird der HERR
ihn erretten. $3$ Der HERR wird ihn bewahren und ihn am Leben
erhalten; er wird glücklich gepriesen im Lande. Gib ihn nicht
der Gier seiner Feinde preis! $4$ Der HERR wird ihn stützen
auf dem Siechbett, sein ganzes Lager wandelst du um in seiner
Krankheit. $5$ Ich sprach: HERR, sei mir gnädig! Heile meine
Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. $6$ Meine Feinde
reden Böses gegen mich: `Wann wird er sterben und sein Name
verlorengehen? $7$ Und wenn einer kommt, um [mich] zu sehen,
redet Falsches sein Herz, er sammelt sich Schlechtes; er geht
hinaus, [drauβen] sagt er}s. $8$ Vereint gegen mich flüstern
all meine Hasser; gegen mich ersinnen sie mir Böses: $9$
`Verderben ist über ihn ausgegossen; und der da liegt, wird
nicht wieder aufstehen. $10$ Selbst mein Freund, auf den ich
vertraute, der mein Brot aβ, hat die Ferse gegen mich erhoben.
$11$ Du aber, HERR, sei mir gnädig und richte mich auf, daβ
ich es ihnen vergelte! $12$ Daran erkenne ich, daβ du
Gefallen an mir hast, daβ mein Feind nicht über mich jauchzt.
$13$ Ich aber in meiner Lauterkeit, mich hast du aufrecht
gehalten und mich vor dein Angesicht gestellt auf ewig.
$14$ Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit
bis in Ewigkeit! Amen, ja Amen.
\42\
ZWEITES BUCH
$1$ Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von den Söhnen Korachs.
$2$ Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen, so lechzt
meine Seele nach dir, o Gott! $3$ Meine Seele dürstet nach
Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und
erscheinen vor Gottes Angesicht? $4$ Meine Tränen sind mein
Brot geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt:
Wo ist dein Gott? $5$ Daran will ich denken und vor mir
ausschütten meine Seele, wie ich einherzog, in der Schar sie
führte zum Hause Gottes, mit Klang des Jubels und Dankes - ein
feierlicher Aufzug. $6$ Was bist du so aufgelöst, meine
Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn
noch preisen [für] das Heil seines Angesichts. $7$ Mein Gott,
aufgelöst in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich aus
dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Misar. $8$
Urflut ruft der Urflut zu beim Brausen deiner Wassergüsse; alle
deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. $9$
Des Tages wird der HERR seine Gnade aufbieten, und des Nachts
wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines
Lebens. $10$ Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: `Warum hast
du mich vergessen? Warum muβ ich trauernd einhergehen, bedrückt
durch den Feind? $11$ Wie Mord in meinen Gebeinen höhnen mich
meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist
dein Gott? $12$ Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und
was stöhnst du in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch
preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott.
\43\
$1$ Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit
mit der gnadenlosen Nation! Vom Mann des Betrugs und des
Unrechts errette mich! $2$ Denn du bist der Gott meiner
Zuflucht. Warum hast du mich verworfen? Warum muβ ich trauernd
einhergehen, bedrückt durch den Feind? $3$ Sende dein Licht
und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu
deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen. $4$ So werde
ich kommen zum Altar Gottes, zum Gott meiner Jubelfreude, und
werde dich preisen auf der Zither, Gott, mein Gott! $5$ Was
bist du so aufgelöst, meine Seele, und was stöhnst du in mir?
Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, das Heil meines
Angesichts und meinen Gott.
\44\
$1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Maskil.
$2$ Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter
haben uns erzählt die Groβtat, die du gewirkt hast in ihren
Tagen, in den Tagen der Vorzeit. $3$ Du, du hast mit deiner
Hand Nationen ausgetrieben, aber sie hast du eingepflanzt,
Völkerschaften hast du Schaden zugefügt, aber sie hast du
ausgebreitet. $4$ Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das
Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat ihnen geholfen;
sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines
Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. $5$ Du
selbst bist mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs!
$6$ Durch dich werden wir niederstoβen unsere Bedränger;
durch deinen Namen werden wir zertreten, die gegen uns
aufstehen. $7$ Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und
mein Schwert wird mich nicht retten. $8$ Denn du rettest uns
von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du zuschanden.
$9$ In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen
werden wir ewig preisen. // $10$ Doch du hast [uns] verworfen
und in Schande gebracht und zogst nicht aus mit unseren Heeren.
$11$ Du lieβest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und die
uns hassen, haben für sich geraubt. $12$ Du gabst uns hin wie
Schlachtvieh, und unter die Nationen hast du uns zerstreut.
$13$ Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast keinen
Gewinn gemacht durch ihren Kaufpreis. $14$ Du machtest uns
unseren Nachbarn zum Hohn, zu Spott und Schimpf denen, die uns
umgeben. $15$ Du machtest uns zum Sprichwort unter den
Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften. $16$
Den ganzen Tag ist meine Schande vor mir, und Scham hat mir mein
Gesicht bedeckt $17$ wegen der Stimme des Schmähers und
Lästerers, angesichts des Feindes und des Rachgierigen. $18$
Dieses alles ist über uns gekommen, doch wir hatten dich nicht
vergessen, noch verraten deinen Bund. $19$ Unser Herz ist
nicht zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von
deinem Pfad, $20$ daβ du uns [so] zermalmt hast am Ort der
Schakale und uns bedeckt mit Finsternis. $21$ Hätten wir den
Namen unseres Gottes vergessen und unsere Hände zu einem fremden
Gott ausgestreckt, $22$ würde Gott das nicht erforschen? Denn
er erkennt die Geheimnisse des Herzens. $23$ Ja, um
deinetwillen werden wir umgebracht den ganzen Tag, als
Schlachtvieh werden wir angesehen. $24$ Erwache! Warum
schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf [uns] nicht auf ewig!
$25$ Warum verbirgst du dein Angesicht, vergiβt unser Elend
und unsere Bedrückung? $26$ Denn unsere Seele ist in den
Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. $27$ Stehe auf,
uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen!
\45\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von den Söhnen
Korachs. Ein Maskil. Ein Liebeslied. $2$ Es wallt mein Herz
von gutem Wort. Sagen will ich meine Gedichte dem König! Meine
Zunge sei [wie] der Griffel eines geschickten Schreibers! $3$
Du bist schöner als andere Menschen, Anmut ist ausgegossen über
deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet für ewig. $4$
Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held; deine Majestät und
deine Pracht! $5$ Und deine Pracht - sei stark, zieh aus für
die Sache der Wahrheit und der Sanftmut und der Gerechtigkeit;
da lehre dich furchtbare Taten deine Rechte. $6$ Deine
geschärften Pfeile - Völker fallen unter dir - ins Herz der
Feinde des Königs! $7$ Dein Thron, o Gott, ist immer und
ewig, ein Zepter der Geradheit ist das Zepter deiner Herrschaft.
$8$ Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehaβt:
darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen
Gefährten. $9$ Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine
Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.
$10$ Königstöchter stehen da, mit deinen Kostbarkeiten
[geschmückt]; die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von
Ofir. $11$ Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und
vergiβ dein Volk und deines Vaters Haus! $12$ Und wird der
König deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so neige
dich vor ihm! $13$ Und die Tochter Tyrus [kommt] mit
Geschenk, deine Gunst suchen die Reichen im Volk. $14$ Ganz
herrlich ist die Königstochter drinnen, von Goldgewebe ihr
Gewand; $15$ in buntgewebten Kleidern wird sie zum König
geführt; Jungfrauen ihr Gefolge, ihre Gefährtinnen, sie werden
zu dir hineingebracht. $16$ Sie werden geführt unter Freude
und Jubel, sie ziehen ein in den Palast des Königs. $17$ An
die Stelle deiner Väter werden deine Söhne treten; als Oberste
wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde. $18$ Ich will
deinen Namen bekannt machen durch alle Generationen; darum
werden die Völker dich preisen immer und ewig.
\46\
$1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Nach Alamoth. Ein
Lied. $2$ Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in
Nöten reichlich zu finden. $3$ Darum fürchten wir uns nicht,
wenn auch die Erde erbebte und die Berge mitten ins Meer
wankten. $4$ Mögen seine Wasser tosen und schäumen, die Berge
erbeben durch sein Aufbäumen! // $5$ Des Stromes Bäche
erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des
Höchsten. $6$ Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken;
Gott wird ihr helfen früh am Morgen. $7$ Nationen tobten,
Königreiche wankten. Er lieβ seine Stimme erschallen: die Erde
zerschmolz. $8$ der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine
Festung ist uns der Gott Jakobs. // $9$ Kommt, schaut die
Groβtaten des HERRN, der Entsetzen verbreitet auf Erden! $10$
Der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht
und Speere zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt. $11$ Laβt
ab und erkennt, daβ ich Gott bin; ich werde erhöht sein unter
den Nationen, erhöht auf der Erde. $12$ Der HERR der
Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs.
//
\47\
$1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! Jauchzt Gott mit
Jubelschall! $3$ Denn der HERR, der Höchste, ist gefürchtet,
ein groβer König über die ganze Erde. $4$ Er unterwarf uns
die Völker und die Völkerschaften unter unsere Füβe. $5$ Er
erwählte für uns unser Erbe, den Stolz Jakobs, den er geliebt
hat. // $6$ Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, der HERR
unter Posaunenschall. $7$ Singt Gott, singet, singt unserem
König, singet! $8$ Denn Gott ist König der ganzen Erde; singt
einen Psalm! $9$ Gott ist König geworden über die Nationen;
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. $10$ Die
Edlen der Völker haben sich versammelt [mit dem] Volk des Gottes
Abrahams; denn die Könige der Erde sind Gottes; er ist sehr
erhaben.
\48\
$1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs. $2$ Groβ
ist der HERR und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes. Sein
heiliger Berg $3$ ragt schön empor, eine Freude der ganzen
Erde; der Berg Zion, im äuβersten Norden, die Stadt des groβen
Königs. $4$ Gott ist in ihren Palästen, bekannt als Zuflucht.
$5$ Denn siehe, die Könige hatten sich verabredet, waren
herangezogen miteinander. $6$ Sie sahen, da staunten sie; sie
wurden bestürzt, [von Angst] fortgetrieben. $7$ Zittern
ergriff sie dort, Wehen wie die Gebärende. $8$ Durch den
Ostwind zertrümmerst du die Tarsisschiffe. $9$ Wie wir gehört
haben, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der
Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes; Gott wird sie fest
gründen bis in Ewigkeit. // $10$ Wir haben nachgedacht, o
Gott, über deine Gnade im Innern deines Tempels. $11$ Wie
dein Name, Gott, so ist dein Ruhm bis an die Enden der Erde; mit
Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte. $12$ Es freue sich
der Berg Zion, es sollen frohlocken die Töchter Judas über deine
Gerichte! $13$ Zieht rund um Zion und umkreist ihn, zählt
seine Türme; $14$ richtet euer Herz auf seine Wälle, mustert
seine Paläste, damit ihr erzählt dem künftigen Geschlecht:
$15$ Ja, dieser ist Gott, unser Gott immer und ewig! Er wird
uns leiten.
\49\
$1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
Hört dies, ihr Völker alle; nehmt es zu Ohren, alle Bewohner der
Welt; $3$ Söhne der Einfachen wie der Vornehmen, Reiche und
Arme miteinander! $4$ Mein Mund soll Weisheit reden, und das
Sinnen meines Herzens ist Einsicht. $5$ Mein Ohr will ich zu
einem Spruch neigen, mein Rätsel auflösen zur Zither. $6$
Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die
Sünde derer, die mich hintergehen, mich umringt? $7$ Sie
vertrauen auf ihr Vermögen und rühmen sich der Gröβe ihres
Reichtums. $8$ Niemals kann ein Mann seinen Bruder loskaufen,
nicht kann er Gott sein Lösegeld geben, $9$ - denn [zu]
kostbar ist das Kaufgeld für ihre Seele, und er muβ davon
ablassen auf ewig, - $10$ daβ er fortlebe immer, die Grube
nicht sehe. $11$ Denn man sieht: die Weisen sterben, der Tor
und der Unvernünftige kommen miteinander um, und sie lassen
anderen ihr Vermögen. $12$ Ihr Gedanke [ist, daβ] ihre Häuser
in Ewigkeit [stehen], ihre Wohnung von Geschlecht zu Geschlecht;
sie hatten Ländereien nach ihren Namen benannt. $13$ Doch der
Mensch, der im Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh,
das vertilgt wird. $14$ Dies ist ihr Weg, [der Weg] derer,
die unerschütterlich sind, und ihr Ende, [das Ende derer,] die
Gefallen finden an ihren Worten: // $15$ Wie Schafe weidet
sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen
herrschen die Aufrichtigen über sie; ihre Gestalt zerfällt, der
Scheol ist ihre Wohnung. $16$ Gott aber wird meine Seele
erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich entrücken.
// $17$ Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert,
wenn sich vergröβert die Pracht seines Hauses. $18$ Denn bei
seinem Tod nimmt er das alles nicht mit; seine Pracht folgt ihm
nicht hinab. $19$ Wenn er auch in seinem Leben seine Seele
segnet, - und man preist dich, wenn du es dir gutgehen läβt -
$20$ so kommt sie doch zum Geschlecht seiner Väter, die nie
mehr das Licht sehen. $21$ Der Mensch, der im Ansehen ist,
hat keine Einsicht, er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. //
\50\
$1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott, Gott, der HERR, hat geredet
und die Erde gerufen, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
Niedergang. $2$ Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott
hervorgestrahlt. $3$ Unser Gott kommt, und er wird nicht
schweigen; Feuer friβt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es
gewaltig. $4$ Er ruft dem Himmel droben und der Erde zu, um
sein Volk zu richten: $5$ `Versammelt mir meine Frommen, die
meinen Bund geschlossen haben beim Opfer! $6$ Und die Himmel
verkünden seine Gerechtigkeit, daβ Gott Richter ist, er selbst.
// $7$ `Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich
will dich verwarnen! Ich bin Gott, dein Gott. $8$ Nicht wegen
deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind
beständig vor mir. $9$ Ich nehme keinen Jungstier aus deinem
Haus, noch Böcke aus deinen Hürden. $10$ Denn mein ist alles
Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. $11$ Ich
kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist
mir bekannt. $12$ Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht
sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. $13$ Sollte ich
das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?
$14$ Opfere Gott Dank, und erfülle dem Höchsten deine
Gelübde; $15$ und rufe mich an am Tag der Not; ich will dich
erretten, und du wirst mich verherrlichen! $16$ Zu dem
Gottlosen aber spricht Gott: `Was hast du meine Ordnungen
herzusagen und nimmst meinen Bund in deinen Mund? $17$ Du
hast ja die Zucht gehaβt und meine Worte hinter dich geworfen.
$18$ Sahst du einen Dieb, so befreundetest du dich mit ihm,
und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft. $19$ Deinen Mund
schicktest du los zum Bösen, und deine Zunge spannte Betrug
davor. $20$ Du saβest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen
den Sohn deiner Mutter stieβest du Schmähung aus. $21$ Das
hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie
du. Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen.
$22$ Merket doch dies, die ihr Gott vergeβt, damit ich nicht
zerreiβe, und keiner kann retten! $23$ Wer Dank opfert,
verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil
Gottes sehen lassen.
\51\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Als der
Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen
war. $3$ Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Gnade; tilge
meine Vergehen nach der Gröβe deiner Barmherzigkeit! $4$
Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von
meiner Sünde! $5$ Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine
Sünde ist stets vor mir. $6$ Gegen dich, gegen dich allein
habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen;
damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem
Richten. $7$ Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde
hat mich meine Mutter empfangen. $8$ Siehe, du hast Lust an
der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit
kundtun. $9$ Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein
sein; wasche mich, und ich werde weiβer sein als Schnee. $10$
Laβ mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine
frohlocken, die du zerschlagen hast. $11$ Verbirg dein
Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Schuld!
$12$ Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in
mir einen festen Geist! $13$ Verwirf mich nicht von deinem
Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!
$14$ Laβ mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze
mich mit einem willigen Geist! $15$ Lehren will ich die [von
dir] Abgefallenen deine Wege, daβ die Sünder zu dir umkehren.
$16$ Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heils,
so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preisen. $17$
Herr, tue meine Lippen auf, daβ mein Mund dein Lob verkünde.
$18$ Denn du hast keine Lust am Schlachtopfer, sonst gäbe ich
es; Brandopfer gefällt dir nicht. $19$ Die Opfer Gottes sind
ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott, nicht verachten. $20$ Tue Zion Gutes in
deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems! $21$ Dann wirst du
Lust haben an rechten Opfern, Brandopfern und Ganzopfern; dann
wird man Stiere darbringen auf deinem Altar.
\52\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von David. $2$ Als Doeg,
der Edomiter, kam und dem Saul berichtete und ihm sagte: David
ist in das Haus Ahimelechs gekommen. $3$ Was rühmst du dich
der Bosheit, du Gewaltiger? Die Gnade Gottes [währt] den ganzen
Tag. $4$ Verderben plant deine Zunge, wie ein geschliffenes
Schermesser, [du] Lügner. $5$ Du hast das Böse mehr geliebt
als das Gute, die Lüge mehr als gerechtes Reden. // $6$ Du
hast alle Worte des Verderbens geliebt, [du] betrügerische
Zunge! $7$ Gott wird dich auch zerstören für immer; er wird
dich niederschlagen und herausreiβen aus dem Zelt und entwurzeln
aus dem Land der Lebendigen. // $8$ Und sehen werden es die
Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen:
$9$ `Siehe, der Mann machte nicht Gott zu seinem Schutz,
sondern vertraute auf die Gröβe seines Reichtums, durch sein
Schadentun war er stark! $10$ Ich aber bin wie ein grüner
Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Gnade Gottes
immer und ewig. $11$ Ich werde dich ewig preisen, weil du es
getan hast; und auf deinen Namen - denn er ist gut - werde ich
harren vor deinen Frommen.
\53\
$1$ Dem Chorleiter. Al-Machalath. Ein Maskil. Von David.
$2$ Der Tor spricht in seinem Herzen: `Es ist kein Gott! Sie
haben Verderben angerichtet und abscheuliches Unrecht geübt; da
ist keiner, der Gutes tut. $3$ Gott hat vom Himmel
herabgeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein
Verständiger da ist, einer, der Gott sucht. $4$ Alle sind
abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes
tut, auch nicht einer. $5$ Haben denn keine Erkenntnis, die
Böses tun, die mein Volk fressen, als äβen sie Brot? Gott rufen
sie nicht an. $6$ Da überfiel sie Schrecken, ohne daβ ein
Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen,
der dich bedrängt. Du hast sie zuschanden werden lassen, denn
Gott hat sie verworfen. $7$ O kämen doch aus Zion die
Rettungen für Israel! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes
wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
\54\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David.
$2$ Als die Sifiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich
David nicht bei uns verborgen? $3$ Gott, durch deinen Namen
rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht! $4$
Gott, höre mein Gebet, nimm zu Ohren die Reden meines Mundes!
$5$ Denn Fremde sind gegen mich aufgestanden, und
Gewalttätige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht
vor sich gestellt. // $6$ Siehe, Gott ist mir ein Helfer; der
Herr ist der, der meine Seele stützt. $7$ Er wird das Böse
zurücklenken auf meine Feinde; nach deiner Treue bringe sie zum
Schweigen! $8$ Opfern will ich dir aus freiem Antrieb; deinen
Namen will ich preisen, HERR, denn er ist gut. $9$ Denn aus
aller Not hat er mich errettet, so daβ mein Auge auf meine
Feinde [herab]sieht.
\55\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David.
$2$ Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht
vor meinem Flehen!
$3$ Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in
meiner Klage und muβ stöhnen $4$ vor der Stimme des Feindes,
vor der Bedrückung des Gottlosen; denn sie wälzen Unheil auf
mich, und im Zorn feinden sie mich an. $5$ Mein Herz bebte in
meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. $6$
Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich.
$7$ Und ich sprach: Hätte ich doch Flügel wie die Taube, ich
wollte hinfliegen und ruhen. $8$ Siehe, weithin entflöhe ich,
würde nächtigen in der Wüste. // $9$ Ich wollte eilen, daβ
ich Zuflucht hätte vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm. $10$
Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge! denn Gewalttat und Streit
habe ich in der Stadt gesehen. $11$ Tag und Nacht machen sie
die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal sind in
ihrer Mitte. $12$ Verderben ist in ihrer Mitte, und
Bedrückung und Betrug weichen nicht von ihrem [Markt-] Platz.
$13$ Denn nicht ein Feind höhnt mich, sonst würde ich es
ertragen; nicht mein Hasser hat groβgetan gegen mich, sonst
würde ich mich vor ihm verbergen; $14$ sondern du, ein Mensch
meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, $15$ die wir
die Süβe der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes
gingen in [festlicher] Unruhe! $16$ Der Tod überrasche sie,
lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol; denn Bosheiten
sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern. $17$ Ich aber, ich
rufe zu Gott, und der HERR hilft mir. $18$ Abends und morgens
und mittags klage und stöhne ich; und er hat meine Stimme
gehört. $19$ Er hat meine Seele zum Frieden erlöst, daβ sie
mir nicht nahen können; denn mit vielen sind sie gegen mich
gewesen. $20$ Hören wird Gott und sie unterdrücken - er
thront ja von alters her; // weil es keine Zuverlässigkeit bei
ihnen gibt und sie Gott nicht fürchten. $21$ Er hat
ausgestreckt seine Hände gegen seine Friedensbeschlüsse,
entweiht hat er seinen Bund. $22$ Glatter als weiche Butter
ist sein Mund, und Feindschaft ist sein Herz; geschmeidiger als
Öl sind seine Worte, aber sie sind gezogene Schwerter. $23$
Wirf auf den HERRN deine Last, und er wird dich erhalten; er
wird nimmermehr zulassen, daβ der Gerechte wankt. $24$ Und
du, Gott, wirst sie hinabstürzen in den Brunnen der Grube; die
Männer des Blutes und des Betruges werden ihre Tage nicht zur
Hälfte bringen. Ich aber will auf dich vertrauen.
\56\
$1$ Dem Chorleiter. Nach: `Die Taube der fernen Inseln. Von
David. Ein Miktam. Als die Philister ihn zu Gat ergriffen.
$2$ Sei mir gnädig, o Gott! - denn es stellen mir Menschen
nach; den ganzen Tag bedrängt mich ein Streitender. $3$ Meine
Feinde stellen [mir] den ganzen Tag nach, ja, viele bekämpfen
mich von oben herab. $4$ [An dem] Tag, [da] ich mich fürchte
- ich, ich vertraue auf dich. $5$ Auf Gott - sein Wort rühme
ich - auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was
sollte Fleisch mir tun? $6$ Den ganzen Tag tadeln sie meine
Worte, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Bösen. $7$ Sie
greifen an, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil
sie meiner Seele auflauern. $8$ [Sollte] es bei ihrer Bosheit
Rettung für sie [geben]? Im Zorn stürze die Völker nieder, o
Gott! $9$ Meine Heimatlosigkeit hast du abgemessen. Gieβe
meine Tränen in deinen Schlauch! [Stehen sie] nicht in deinem
Verzeichnis? $10$ Dann werden meine Feinde ablassen - an dem
Tag, da ich rufe; dieses habe ich erkannt, daβ Gott für mich
ist. $11$ Auf Gott - [sein] Wort rühme ich - auf den HERRN -
[sein] Wort rühme ich - $12$ auf Gott vertraue ich, ich werde
mich nicht fürchten; was kann ein Mensch mir tun? $13$ Auf
mir [liegen], o Gott, deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer
einlösen. $14$ Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, ja,
meine Füβe vom Sturz, daβ ich wandle vor dem Angesicht Gottes im
Licht der Lebendigen.
\57\
$1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
David. Ein Miktam. Als er vor Saul in die Höhle floh. $2$ Sei
mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn bei dir birgt sich
meine Seele. Im Schatten deiner Flügel berge ich mich, bis
vorübergezogen das Verderben. $3$ Ich rufe zu Gott, dem
Höchsten, zu dem Gott, der es für mich vollendet. $4$ Er
sende vom Himmel und rette mich; gehöhnt hat der, der mir
nachstellt. // Gott sende seine Gnade und seine Wahrheit, [er
errette] meine Seele. $5$ Mitten unter Löwen liege ich, die
Menschen verschlingen. Ihre Zähne sind Speer und Pfeile, und
ihre Zunge ist ein scharfes Schwert. $6$ Erhebe dich über die
Himmel, o Gott, über der ganzen Erde [sei] deine Herrlichkeit!
$7$ Ein Netz haben sie meinen Schritten gestellt, er hat
meine Seele gebeugt. Sie haben vor mir eine Grube gegraben, sie
sind mitten hineingefallen.
#
V. 8-12: Ps 108,2-6.
#
$8$ Gefestigt ist mein Herz, o Gott, gefestigt ist mein Herz!
Ich will singen und spielen. $9$ Wache auf, meine Seele!
Wachet auf, Harfe und Zither! Ich will aufwecken die Morgenröte.
$10$ Ich will dich preisen unter den Völkern, Herr, will dich
besingen unter den Völkerschaften. $11$ Denn groβ bis zu den
Himmeln ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Wahrheit.
$12$ Erhebe dich über die Himmel, o Gott, über der ganzen
Erde [sei] deine Herrlichkeit!
\58\
$1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
David. Ein Miktam. $2$ Redet ihr wirklich Gerechtigkeit,
Götter? Richtet ihr in Geradheit die Menschenkinder? $3$
Sogar im Herzen übt ihr Ungerechtigkeiten; der Gewalttat eurer
Hände brecht ihr Bahn im Land. $4$ Abgewichen sind die
Gottlosen von Mutterschoβe an, es irren von Mutterleibe an die
Lügenredner. $5$ Gift haben sie gleich Schlangengift, wie
eine taube Kobra, die ihr Ohr verschlieβt, $6$ daβ sie nicht
hört auf die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der die
Zaubersprüche beherrscht. $7$ Zerschmettere, o Gott, ihre
Zähne in ihrem Maul, brich aus das Gebiβ der Junglöwen, HERR!
$8$ Sie sollen zergehen wie Wasser, die verrinnen! Legt er
seine Pfeile an, [so seien sie] wie abgeknickt. $9$ Wie die
Schnecke zerschmelzend dahingeht, eines Weibes Fehlgeburt,
welche nie die Sonne erblickt! $10$ Bevor eure Töpfe den
Dornstrauch merken - ob grün oder Glut, er wird ihn fortwirbeln!
$11$ Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache
anschaut; er watet im Blut des Gottlosen. $12$ Und der Mensch
soll sagen: Es gibt doch Lohn für den Gerechten; es gibt doch
einen Gott, der auf Erden richtet.
\59\
$1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
David. Ein Miktam. Als Saul sandte und sie das Haus bewachten,
um ihn zu töten. $2$ Befreie mich von meinen Feinden, mein
Gott! Bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich
erheben! $3$ Befreie mich von denen, die Böses tun, und rette
mich von den Blutmenschen! $4$ Denn siehe, sie lauern auf
meine Seele; Starke greifen mich an, ohne mein Vergehen und ohne
meine Sünde, HERR! $5$ Ohne eine Schuld [meinerseits] laufen
sie an und gehen in Stellung; wache auf, mir entgegen, und sieh!
$6$ Und du, HERR, Gott der Heerscharen, Gott Israels,
erwache, heimzusuchen alle Nationen! Sei keinem gnädig von den
treulos Frevelnden! // $7$ Am Abend kehren sie wieder, heulen
wie Hunde und umkreisen die Stadt. $8$ Siehe, sie lassen
ihren Mund Böses reden, Schwerter [sind] auf ihren Lippen - denn
[sie denken]: `wer hört? $9$ Du aber, HERR, wirst über sie
lachen, spotten über alle Nationen. $10$ Meine Stärke, auf
dich will ich achten; denn Gott ist meine Festung. $11$ Mein
gnädiger Gott wird mir zuvorkommen; Gott wird mich [herab] sehen
lassen auf meine Feinde. $12$ Töte sie nicht, damit mein Volk
es nicht vergesse; laβ sie umherirren durch deine Macht, und
stürze sie nieder, Herr, unser Schild! $13$ Sünde ihres
Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so laβ sie gefangen werden in
ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie
aussprechen! $14$ Vertilge im Zorn, vertilge, daβ sie nicht
mehr sind. Dann wird man erkennen, daβ Gott in Jakob herrscht
bis an die Enden der Erde! // $15$ Und am Abend kehren sie
wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. $16$ Sie
schweifen umher nach Speise; wenn sie nicht satt werden, knurren
sie. $17$ Ich aber will singen von deiner Stärke und am
Morgen jubelnd preisen deine Gnade; denn du bist mir eine
Festung gewesen und eine Zuflucht am Tag meiner Not. $18$
Meine Stärke, dir will ich spielen; denn Gott ist meine Festung,
der Gott meiner Gnade.
\60\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Schuschan. Ein Zeugnis. Ein Miktam.
Von David. Zum Lehren. $2$ Als er stritt mit den Syrern von
Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte
und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann. $3$
Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut; du bist zornig
gewesen - stelle uns wieder her! $4$ Du hast das Land
erschüttert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es
wankt! $5$ Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit
Taumelwein hast du uns getränkt. $6$ Denen, die dich
fürchten, hast du ein Signal gegeben, daβ sie fliehen [können]
vor den Bogen.
#
V. 7-14: Ps 108,7-14.
#
$7$ Damit deine Geliebten befreit werden, hilf durch deine
Rechte und erhöre mich! $8$ Gott hat geredet in seinem
Heiligtum: `Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das
Tal Sukkot ausmessen. $9$ Mein ist Gilead und mein Manasse,
und Ephraim ist die Bergfestung meines Hauptes, Juda mein
Herrscherstab. $10$ Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will
ich meine Sandale werfen; Philistäa, jauchze mir zu! $11$ Wer
wird mich führen in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis
nach Edom? $12$ Hast du, Gott, uns nicht verworfen? Du ziehst
nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren. $13$ Schaffe uns Hilfe
vor dem Bedränger! Menschenhilfe ist ja wertlos. $14$ Mit
Gott werden wir mächtige Taten tun; und er, er wird unsere
Bedränger zertreten.
\61\
$1$ Dem Chorleiter. Auf Saitenspiel. Von David. $2$ Höre,
Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! $3$ Vom Ende der
Erde rufe ich zu dir, weil mein Herz verzagt; du wollest mich
auf den Felsen leiten, der mir zu hoch ist. $4$ Denn du bist
mir eine Zuflucht geworden, ein starker Turm vor dem Feind.
$5$ Ich möchte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen
im Schutz deiner Flügel. // $6$ Denn du, Gott, hast auf meine
Gelübde gehört, hast [mir] gegeben das Erbteil derer, die deinen
Namen fürchten. $7$ Du wirst Tage zu den Tagen des Königs
hinzufügen; seine Jahre mögen sein wie Geschlecht auf
Geschlecht. $8$ Er möge ewig thronen vor dem Angesicht
Gottes. Bestelle Gnade und Treue, daβ sie ihn behüten! $9$ So
werde ich deinen Namen besingen immerdar; um [damit] meine
Gelübde zu erfüllen Tag für Tag.
\62\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Jedutun. Ein Psalm. Von David.
$2$ Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt
meine Hilfe. $3$ Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine
Festung; ich werde kaum wanken. $4$ Wie lange wollt ihr einen
Mann bestürmen, morden ihr alle - wie eine überhängende Wand,
eine eingestoβene Mauer? $5$ Sie planen nur, ihn von seiner
Höhe zu stoβen; sie finden Gefallen an der Lüge; mit ihrem Mund
segnen sie, doch in ihrem Innern fluchen sie. // $6$ Nur auf
Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine
Hoffnung. $7$ Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine
Festung; ich werde nicht wanken. $8$ Auf Gott ruht mein Heil
und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in
Gott. $9$ Vertraut auf ihn allezeit, Leute! Schüttet euer
Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. // $10$ Nur Hauch
sind die Menschensöhne, Lüge die Herrensöhne. Auf der Waagschale
steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch.
$11$ Vertraut nicht auf Erpressung, und betrügt euch nicht
durch Raub; wenn der Reichtum wächst, richtet euer Herz nicht
darauf! $12$ Eines hat Gott geredet, zwei [Dinge] sind es,
die ich gehört, daβ die Macht bei Gott ist $13$ und dein, o
Herr, die Gnade; denn du, du vergiltst jedem nach seinem Werk.
\63\
$1$ Ein Psalm. Von David. Als er in der Wüste Juda war.
$2$ Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. Es dürstet
nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem
dürren und erschöpften Land ohne Wasser. $3$ So schaue ich im
Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu
sehen. $4$ Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine
Lippen werden dich rühmen. $5$ So werde ich dich preisen
während meines Lebens, meine Hände in deinem Namen aufheben.
$6$ Wie von Mark und Fett wird meine Seele gesättigt werden,
und mit jubelnden Lippen wird mein Mund loben, $7$ wenn ich
deiner gedenke auf meinem Lager, über dich nachdenke in den
Nachtwachen. $8$ Denn du bist mir zur Hilfe geworden, und im
Schatten deiner Flügel kann ich jubeln. $9$ Meine Seele hängt
an dir, deine Rechte hält mich aufrecht. $10$ Jene aber, die
[mir] zum Verderben nach meinem Leben trachten, werden in die
Tiefen der Erde hinsinken. $11$ Man wird sie der Gewalt des
Schwertes preisgeben, das Teil der Schakale werden sie sein.
$12$ Und der König wird sich freuen in Gott; jeder darf sich
rühmen, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird
verstopft werden.
\64\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Höre, Gott,
meine Stimme in meiner Klage; behüte mein Leben vor dem
Schrecken des Feindes! $3$ Verbirg mich vor der Verschwörung
der Übeltäter, vor dem Aufruhr derer, die Böses tun! $4$ Die
ihre Zunge gleich einem Schwert geschärft, bitteres Wort als
ihren Pfeil angelegt haben, $5$ um im Versteck auf den
Unschuldigen zu schieβen, plötzlich schieβen sie auf ihn und
scheuen sich nicht. $6$ Sie stärken sich in böser Sache; sie
reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: `Wer wird sie
sehen? $7$ Sie denken Schlechtigkeiten aus: `Wir sind fertig.
Der Plan ist ausgedacht. Und das Innere eines jeden und [sein]
Herz ist unergründlich. $8$ Aber Gott schieβt auf sie einen
Pfeil, plötzlich sind ihre Wunden da. $9$ Und sie brachten
ihn zum Straucheln, [doch] ihre Zunge [kommt] über sie; alle,
die auf sie sehen, schütteln sich. $10$ Da fürchteten sich
alle Menschen und verkündeten das Tun Gottes und verstanden sein
Werk. $11$ Der Gerechte wird sich am HERRN freuen und sich
bei ihm bergen; und alle von Herzen Aufrichtigen werden sich
rühmen.
\65\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. Ein Lied. $2$
Dir [gilt] Stille, Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir soll man
das Gelübde erfüllen. $3$ Hörer des Gebets, zu dir wird alles
Fleisch kommen. $4$ Sündige Taten haben mich überwältigt;
unsere Vergehen, du wirst sie vergeben. $5$ Glücklich, den du
erwählst und nahen läβt, daβ er wohne in deinen Vorhöfen! Wir
werden gesättigt werden mit dem Gut deines Hauses, dem Heiligen
deines Tempels. $6$ Du wirst uns furchtbare Dinge in
Gerechtigkeit antworten, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller
Enden der Erde und des fernen Meeres, $7$ der die Berge
festigt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht, $8$ der
das Brausen der Meere besänftigt, das Brausen ihrer Wellen und
das Getümmel der Völker. $9$ Und so fürchten sich die
Bewohner der Enden [der Erde] vor deinen Zeichen; die Aufgänge
des Morgens und des Abends läβt du jauchzen. $10$ Du hast das
Land heimgesucht und es überschüttet, du bereicherst es sehr:
Gottes Bach ist voll Wasser. Du bereitest ihnen Getreide, wenn
du [das Land] so bereitest: $11$ Du tränkst seine Furchen,
ebnest seine Schollen, du erweichst es mit Regengüssen, segnest
sein Gewächs. $12$ Du hast das Jahr deiner Güte gekrönt, und
deine Spuren triefen von Fett. $13$ Es triefen die
Weideplätze der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel.
$14$ Die Weiden bekleiden sich mit Herden, und die Täler
bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen!
\66\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Lied. Ein Psalm. Jauchzt Gott, alle
Welt! $2$ Besingt die Herrlichkeit seines Namens, macht
herrlich sein Lob! $3$ Sprecht zu Gott: Wie furchtbar sind
deine Werke! Wegen der Gröβe deiner Macht werden dir deine
Feinde [Ergebung] heucheln. $4$ Die ganze Erde wird dich
anbeten und dir Psalmen singen; sie wird deinen Namen besingen.
// $5$ Kommt und seht die Groβtaten Gottes! Furchtbar ist
[sein] Tun gegenüber den Menschenkindern. $6$ Er wandelte das
Meer in trockenes Land: durch den Strom gehen sie hinüber zu
Fuβ. Dort haben wir uns an ihm gefreut. $7$ Durch seine Macht
herrscht er auf ewig; seine Augen beobachten die Nationen, daβ
die Widerspenstigen sich nicht erheben. // $8$ Preist, ihr
Völker, unseren Gott, und laβt hören den Klang seines Lobes;
$9$ der unsere Seele zum Leben bringt und nicht zugelassen
hat, daβ unsere Füβe wankten! $10$ Denn du hast uns geprüft,
Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. $11$ Du
hast uns ins Netz gehen lassen, hast eine drückende Last auf
unsere Hüften gelegt. $12$ Du hast Menschen über unseren Kopf
reiten lassen; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber
du hast uns herausgeführt zum Überfluβ. $13$ Ich will
eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir erfüllen meine
Gelübde, $14$ zu denen sich meine Lippen aufgetan haben und
die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Not. $15$
Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern zusammen mit
Opferrauch von Widdern; Rinder mit Böcken will ich zubereiten.
// $16$ Kommt, hört zu, alle, die ihr Gott fürchtet, daβ ich
erzähle, was er an meiner Seele getan hat. $17$ Zu ihm rief
ich mit meinem Munde, und Erhebung [seines Namens] war unter
meiner Zunge. $18$ Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel
abgesehen hätte, so würde der Herr nicht hören. $19$ Doch
Gott hat gehört, er hat geachtet auf die Stimme meines Gebets.
$20$ Gepriesen sei Gott, der nicht verworfen hat mein Gebet
noch seine Gnade von mir [zurückzieht]!
\67\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Ein Lied.
$2$ Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein
Angesicht leuchten über uns, // $3$ daβ man auf der Erde
erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Hilfe! $4$ Es
sollen dich preisen die Völker, Gott; es sollen dich preisen die
Völker alle. $5$ Es sollen sich freuen und jubeln die
Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit,
und die Völkerschaften auf der Erde - du wirst sie leiten.//
$6$ Es sollen dich preisen die Völker, Gott; es sollen dich
preisen die Völker alle. $7$ Die Erde gibt ihren Ertrag;
Gott, unser Gott, wird uns segnen. $8$ Gott wird uns segnen,
und alle Enden der Erde werden ihn fürchten.
\68\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Ein Lied. $2$
Gott wird sich erheben, es werden sich zerstreuen seine Feinde,
und die ihn hassen, werden fliehen vor seinem Angesicht. $3$
Wie Rauch auseinandergetrieben wird, so treibst du [sie]
auseinander; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die
Gottlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. $4$ Aber freuen
werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem
Angesicht Gottes und jubeln in Freude. $5$ Singt Gott, spielt
seinem Namen! Macht Bahn dem, der einherfährt durch die Wüsten.
Jah ist sein Name, und frohlockt vor ihm! $6$ Ein Vater der
Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen
Wohnung. $7$ Gott ist es, der Einsame zu Hause wohnen läβt,
Gefangene hinausführt ins Glück; Widerspenstige jedoch bleiben
in der Dürre. $8$ Gott, als du auszogst vor deinem Volk, als
du einherschrittest durch die Wüste, // $9$ bebte die Erde,
auch troffen die Himmel vor Gott, dem vom Sinai, vor Gott, dem
Gott Israels. $10$ Reichlich Regen gieβt du aus, Gott; dein
Erbland - wenn es ermattet war, hast du selbst es
wiederhergestellt. $11$ Deine Schar ist darin seβhaft
geworden; du sorgst in deiner Güte für den Elenden, o Gott!
$12$ Der Herr erläβt einen Ausspruch: `Siegesbotinnen, eine
groβe Schar! $13$ Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen!
Und [auf der] Stätte des Hauses verteilt [man] Beute: $14$ -
Wollt ihr zwischen den Hürden liegen? - Die Flügel einer Taube,
mit Silber überzogen und ihre Schwungfedern mit grüngelbem Gold.
$15$ Wenn der Allmächtige Könige im Land zerstreut, schneit
es auf dem Zalmon. $16$ Ein Berg Gottes ist der Berg Basans,
ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. $17$ Warum lauert
ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott zu
seinem Wohnsitz begehrt hat? Ja, der HERR wird [dort] wohnen für
immer. $18$ Der Wagen Gottes sind zehntausendmal Tausende, -
Erhabenheit!; der Herr ist unter ihnen, Sinai im Heiligtum.
$19$ Du bist hinaufgestiegen zur Höhe, du hast Gefangene
weggeführt, hast Gaben empfangen bei den Menschen; und sogar
Widerspenstige [sind bereit], sich Jah, Gott, zu unterwerfen.
$20$ Gepriesen sei der Herr Tag für Tag! Er trägt für uns
[Last], Gott ist unsere Rettung. // $21$ Gott ist uns ein
Gott der Rettungen, und in der Macht des HERRN, des Herrn,
stehen die Auswege vom Tod. $22$ Gewiβ, Gott wird
zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen,
der da wandelt in seinen Verschuldungen. $23$ Der Herr
sprach: `Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus
den Tiefen des Meeres, $24$ damit du deinen Fuβ in Blut
badest, die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.
$25$ Gesehen haben sie deine Umzüge, o Gott, die Umzüge
meines Gottes, meines Königs, ins Heiligtum. $26$ Voran
gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten
tamburinschlagender Mädchen. $27$ `Preist Gott in
Versammlungen, den HERRN, die ihr aus dem Quell Israels seid!
$28$ Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die
Obersten Judas, ihre lärmende Menge; die Obersten Sebulons, die
Obersten Naftalis. $29$ Entbiete, Gott, deine Macht, Gottes
Macht, die du für uns gewirkt hast $30$ von deinem Tempel
über Jerusalem! Könige werden dir Geschenke bringen. $31$
Schilt das Tier des Schilfs, die Schar der Starken mit den
Kälbern der Völker; tritt denen entgegen, die nach Silber
rennen. Zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg! $32$
Es werden kommen Bronzesachen aus Ägypten; Äthiopien soll seine
Hände ausstrecken zu Gott. $33$ Ihr Königreiche der Erde,
singt Gott, spielt dem Herrn, // $34$ ihm, der einherfährt
auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er läβt seine
Stimme erschallen, eine mächtige Stimme. $35$ Gebt Gott
Macht! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den
Wolken. $36$ Furchtbar [bist du], Gott, aus deinen
Heiligtümern her. Der Gott Israels, er ist es, der Stärke und
Kraft gibt dem Volk. Gepriesen sei Gott!
\69\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von David. $2$
Rette mich, Gott, denn Wasser sind bis an die Seele gekommen.
$3$ Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester
Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut
schwemmt mich fort. $4$ Ich bin müde von meinem Rufen,
entzündet ist meine Kehle; meine Augen vergehen vom Harren auf
meinen Gott. $5$ Mehr als die Haare meines Hauptes sind die,
die mich ohne Ursache hassen; mächtig sind, die mich verderben
wollen, meine Feinde [sind sie] ohne Grund; was ich nicht
geraubt habe, das soll ich dann erstatten. $6$ Du, o Gott,
hast meine Torheit erkannt, und meine Verschuldungen sind dir
nicht verborgen. $7$ Laβ nicht durch mich beschämt werden,
die auf dich hoffen, Herr, HERR der Heerscharen! Laβ nicht an
mir zuschanden werden, die dich suchen, Gott Israels! $8$
Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein
Antlitz. $9$ Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein
Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter. $10$ Denn der
Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer,
die dich schmähen, sind auf mich gefallen. $11$ Als ich
weinte [und] meine Seele fastete, da wurde es mir zu
Schmähungen. $12$ Als ich mich in Sacktuch kleidete, da wurde
ich ihnen zum Sprichwort. $13$ Die im Tore sitzen, reden über
mich, und [auch] die Spottlieder der Zecher. $14$ Ich aber
[richte] mein Gebet an dich, HERR, zur Zeit des Wohlgefallens. O
Gott, nach der Gröβe deiner Gnade, erhöre mich durch die Treue
deiner Hilfe! $15$ Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, daβ ich
nicht versinke! Laβ mich errettet werden von denen, die mich
hassen, und aus den Wassertiefen! $16$ Laβ die Flut der
Wasser mich nicht fortschwemmen und die Tiefe mich nicht
verschlingen; und laβ die Grube ihren Mund nicht über mir
verschlieβen! $17$ Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine
Gnade; wende dich zu mir nach der Gröβe deiner Erbarmungen!
$18$ Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn
ich bin bedrängt; erhöre mich eilends! $19$ Nahe dich meiner
Seele, erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen! $20$
Du, du hast meine Schmähung erkannt und meine Schmach und meine
Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. $21$ Der Hohn hat
mein Herz gebrochen, und [es] ist unheilbar; und ich habe auf
Mitleid gewartet - aber [da war] keins; und auf Tröster, aber
ich habe keine gefunden. $22$ Und sie gaben mir zur Speise
Gift, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. $23$
Es werde ihr Tisch vor ihnen zur Falle, und den Sorglosen zum
Fallstrick! $24$ Laβ dunkel werden ihre Augen, daβ sie nicht
sehen; und laβ beständig ihre Hüften wanken! $25$ Schütte
über sie aus deine Verwünschung, und deines Zornes Glut soll sie
erreichen! $26$ Verödet sei ihr Lagerplatz, in ihren Zelten
sei kein Bewohner! $27$ Denn den du geschlagen hast, haben
sie verfolgt, und vom Schmerz deiner Verwundeten erzählen sie.
$28$ Füge Schuld zu ihrer Schuld, und laβ sie nicht
hineinkommen in deine Gerechtigkeit! $29$ Sie sollen
ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht
eingeschrieben werden mit den Gerechten! $30$ Ich aber bin
elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, bringe mich in
Sicherheit! $31$ Loben will ich den Namen Gottes im Lied und
ihn erheben mit Dank. $32$ Denn es wird dem HERRN
wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Opferstier mit Hörnern
und gespaltenen Hufen. $33$ Die Sanftmütigen haben es
gesehen, sie werden sich freuen; die ihr Gott sucht, euer Herz
soll leben! $34$ Denn der HERR hört auf die Armen, und seine
Gefangenen verachtet er nicht. $35$ Ihn sollen loben Himmel
und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! $36$
Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie
werden dort wohnen und es besitzen. $37$ Die Nachkommen
seiner Knechte werden es erben; und die seinen Namen lieben,
werden darin wohnen.
\70\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Zum Gedächtnis. $2$ Eile,
Gott, mich zu retten, HERR, zu meiner Hilfe! $3$ Es sollen
sich schämen und zuschanden werden, die nach meinem Leben
trachten! Es sollen zurückweichen und beschimpft sein, die
Gefallen haben an meinem Unglück! $4$ Sie sollen umkehren
wegen ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! $5$ Frohlocken
und deiner sich freuen sollen alle, die dich suchen! Stets
sollen sagen: `Groβ ist Gott!, die dein Heil lieben. $6$ Ich
aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Mein Helfer und
mein Retter bist du! HERR, zögere nicht!
\71\
$1$ Bei dir, HERR, habe ich mich geborgen. Laβ mich niemals
beschämt werden! $2$ In deiner Gerechtigkeit rette mich und
befreie mich! Neige dein Ohr zu mir und hilf mir. $3$ Sei mir
ein Fels zur Wohnung, zu dem ich immer kommen kann! Du hast
geboten, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg bist du.
$4$ Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus
der Faust des Ungerechten und des Gewalttätigen. $5$ Denn
meine Hoffnung bist du, Herr; HERR, meine Zuversicht von meiner
Jugend an. $6$ Auf dich habe ich mich gestützt von
Mutterschoβe an, vom Mutterleib hast du mich entbunden; dir gilt
stets mein Lobgesang. $7$ Vielen bin ich wie ein Wunder; du
aber bist meine starke Zuflucht. $8$ Mein Mund ist voll von
deinem Lob, von deinem Ruhm den ganzen Tag. $9$ Verwirf mich
nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaβ
mich nicht! $10$ Denn meine Feinde haben über mich geredet,
und die nach meinem Leben trachten, miteinander beratschlagt.
$11$ Sie sagen: Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift
ihn, denn kein Retter ist da! $12$ Gott, sei nicht fern von
mir; mein Gott, eile mir zur Hilfe! $13$ Zuschanden werden,
vergehen sollen, die meine Seele beschuldigen; in Hohn und
Schande sollen sich hüllen, die mein Unglück suchen! $14$ Ich
aber will beständig harren und all dein Lob vermehren. $15$
Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, dein Retten den
ganzen Tag. Denn ich kenne [ihre] Zahl nicht. $16$ Ich will
kommen mit den Machttaten des Herrn HERRN. Ich will preisen
deine Gerechtigkeit, dich allein. $17$ Gott! Du hast mich
unterwiesen von meiner Jugend an, und bis hierher verkündige ich
deine Wundertaten. $18$ Und auch bis zum Alter und bis zum
Greisentum verlaβ mich nicht, o Gott, bis ich verkündige deinen
Arm dem [künftigen] Geschlecht, allen, die da kommen werden,
deine Macht $19$ und deine Gerechtigkeit, o Gott, bis zur
Höhe, der du groβe Dinge getan hast, Gott, wer ist wie du?
$20$ Der du uns viele und unheilvolle Nöte hast sehen lassen,
du wirst uns wieder beleben und uns aus den Tiefen der Erde
wieder heraufführen. $21$ Du wirst meine Gröβe mehren und
dich wenden und mich trösten. $22$ Dann will auch ich dich
preisen mit der Harfe, [preisen] deine Treue, mein Gott! Ich
will dir spielen mit der Zither, du Heiliger Israels! $23$
Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele, und meine
Seele, die du erlöst hast. $24$ Auch meine Zunge soll von
deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn
mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen. //
\72\
$1$ Von Salomo. Gott, gib dem König deine Rechtssprüche und
deine Gerechtigkeit dem Königssohn, $2$ daβ er dein Volk
richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach Recht. $3$ Es
mögen dem Volk Heil tragen die Berge und die Hügel
Gerechtigkeit. $4$ Er schaffe Recht den Elenden des Volkes;
bringe Hilfe den Kindern des Armen, und den Unterdrücker
zertrete er. $5$ Und er möge lange leben, solange die Sonne
[scheint], solange der Mond [leuchtet], von Geschlecht zu
Geschlecht. $6$ Er komme herab wie ein Regen auf die gemähte
Flur, wie Regenschauer als Befeuchtung auf das Land. $7$ In
seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Heil [wird
sein], bis der Mond nicht mehr ist. $8$ Und er möge herrschen
von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. $9$
Vor ihm sollen sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine
Feinde sollen den Staub lecken. $10$ Die Könige von Tarsis
und den Inseln sollen Geschenke bringen, es sollen Tribute
entrichten die Könige von Scheba und Saba. $11$ Und alle
Könige sollen vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.
$12$ Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und
den Elenden und den, der keinen Helfer hat. $13$ Er wird sich
erbarmen des Geringen und des Armen, und das Leben der Armen
wird er retten. $14$ Aus Bedrückung und Gewalttat wird er ihr
Leben erlösen, denn ihr Blut ist kostbar in seinen Augen.
$15$ Und er soll leben, und von dem Golde Schebas wird man
ihm geben; und man soll beständig für ihn beten, den ganzen Tag
ihn segnen. $16$ Überfluβ an Getreide soll im Land sein; auf
dem Gipfel der Berge soll es wogen; wie der Libanon sei seine
Frucht; sie sollen hervorblühen aus der Stadt wie das Kraut der
Erde. $17$ Sein Name soll ewig sein; vor der Sonne soll
aufsprossen sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle
Nationen sollen ihn glücklich preisen. $18$ Gepriesen sei
Gott, der HERR, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein!
$19$ Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit!
Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde! Amen, ja Amen.
$20$ Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.
\73\
DRITTES BUCH
$1$ Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen,
die reinen Herzens sind. $2$ Ich aber - fast wären meine Füβe
ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte. $3$ Denn
ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der
Gottlosen sah. $4$ Denn keine Qualen [haben sie bei] ihrem
Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib. $5$ In der Mühsal der
Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die
[anderen] Menschen geplagt. $6$ Deshalb umgibt sie Hochmut
wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
$7$ Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge; sie fahren daher
in den Einbildungen des Herzens. $8$ Sie höhnen und reden in
Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie. $9$ Sie
setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf
der Erde. $10$ Deshalb wendet sich hierher sein Volk, denn
Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft. $11$ Ja, sie
sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim
Höchsten? $12$ Siehe, dies sind Gottlose, und immer sorglos,
erwerben sie sich Vermögen. $13$ Fürwahr, umsonst habe ich
mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände;
$14$ doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung
ist jeden Morgen da. $15$ Wenn ich gesagt hätte: Ich will
ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem
Geschlecht deiner Söhne. $16$ Da dachte ich nach, um dies zu
begreifen. Eine Mühe war es in meinen Augen, $17$ bis ich
hineinging in das Heiligtum Gottes. Bedenken will ich [dort] ihr
Ende. $18$ Fürwahr, auf schlüpfrige [Wege] stellst du sie, du
läβt sie in Täuschungen fallen. $19$ Wie sind sie so
plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden,
sind umgekommen in Schrecken. $20$ Wie einen Traum nach dem
Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.
$21$ Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren
stach, $22$ da war ich dumm und verstand nicht; [wie] ein
Tier war ich bei dir. $23$ Doch ich bin stets bei dir. Du
hast meine rechte Hand gefaβt. $24$ Nach deinem Rat leitest
du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf. $25$
Wen habe ich im Himmel? Und auβer dir habe ich an nichts
Gefallen auf der Erde. $26$ Mag auch mein Leib und mein Herz
vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.
$27$ Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir
fernhalten. Du bringst zum Schweigen jeden, der dir die Treue
bricht. $28$ Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe
meine Zuversicht auf den Herrn HERRN gesetzt, zu erzählen alle
deine Taten.
\74\
$1$ Ein Maskil. Von Asaf. Gott, warum hast du verworfen für
immer, [warum] raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
$2$ Gedenke an deine Gemeinde, die du erworben hast vor
alters, erlöst zum Stamm deines Eigentums, an den Berg Zion, auf
welchem du gewohnt hast! $3$ Erhebe deine Schritte zu den
ewigen Trümmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet.
$4$ Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner
Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen [des
Sieges] gesetzt. $5$ Es sieht aus, wie wenn man Äxte
emporhebt im Dickicht des Waldes. $6$ Und jetzt - deine
Schnitzereien allesamt, mit Beilen und Brechstangen zerschlagen
sie [sie]. $7$ Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt,
bis auf den Grund entweiht die Wohnung deines Namens. $8$ Sie
sprachen in ihrem Herzen: Laβt sie uns allesamt niederzwingen!
Sie haben alle Versammlungsstätten Gottes im Lande verbrannt.
$9$ Zeichen für uns sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr
da, und keiner bei uns ist da, der weiβ, bis wann. $10$ Bis
wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen
Namen verachten immerfort? $11$ Warum ziehst du deine Hand
und deine Rechte zurück? [Zieh sie] hervor aus deinem
Gewandbausch, mach ein Ende! $12$ Gott ist ja mein König von
alters her, der Heilstaten vollbringt auf der Erde. $13$ Du
hast aufgestört das Meer durch deine Macht, hast zerschmettert
die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. $14$ Du hast
zerschlagen die Köpfe des Leviathans, gabst ihn zur Speise den
Haifischen des Meeres. $15$ Du lieβest Quelle und Bach
hervorquellen, immerflieβende Ströme trocknetest du aus. $16$
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Den Mond und die Sonne
hast du bereitet. $17$ Du hast festgelegt alle Grenzen der
Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen. $18$ Denk
daran: Der Feind hat gehöhnt, HERR, und ein törichtes Volk hat
deinen Namen verachtet. $19$ Gib nicht den Raubtieren hin die
Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiβ nicht
für immer! $20$ Schaue hin auf den Bund! Denn die
Schlupfwinkel des Landes sind voll von Stätten der Gewalttat.
$21$ Laβ den Unterdrückten nicht beschämt davongehen! Den
Elenden und Armen laβ deinen Namen loben! $22$ Stehe auf,
Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung durch
den Toren den ganzen Tag! $23$ Vergiβ nicht die Stimme deiner
Widersacher, das ständig aufsteigende Getöse derer, die sich
gegen dich erheben.
\75\
$1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Ein
Psalm. Von Asaf. Ein Lied. $2$ Wir preisen dich, Gott, wir
preisen [dich]. Und nahe ist dein Name [denen, die] deine Wunder
erzählen. $3$ `Wenn mein Zeitpunkt gekommen ist, werde ich
gerecht richten. $4$ Wanken mag die Erde und alle ihre
Bewohner, ich habe ihre Säulen festgestellt. // $5$ Ich
sprach zu den Tobenden: Tobt nicht! Und zu den Gottlosen: Erhebt
nicht das Horn! $6$ Erhebt nicht zur Höhe euer Horn! Redet
nicht Freches mit [stolz gerecktem] Hals! $7$ Denn nicht von
Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her [kommt]
Erhöhung. $8$ Denn Gott ist Richter. Diesen erniedrigt er,
und jenen erhöht er. $9$ Denn ein Becher ist in der Hand des
HERRN, schäumender Wein voll Würze. Und er schenkt daraus ein:
Ja, seine Hefen müssen schlürfen, müssen trinken alle Gottlosen
der Erde. $10$ Ich aber, ich will verkünden ewig, ich will
spielen dem Gott Jakobs. $11$ Alle Hörner der Gottlosen will
ich abhauen. Es sollen erhöht sein die Hörner des Gerechten.
\76\
$1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von Asaf. Ein
Lied. $2$ Bekannt ist Gott in Juda, in Israel ist groβ sein
Name. $3$ In Salem entstand seine Hütte, und seine Wohnung
auf dem Zion. $4$ Dort zerstörte er des Bogens Brände, Schild
und Schwert und Krieg. // $5$ Glanzvoller bist du, herrlicher
als die Berge des Raubes. $6$ Beraubt stehen da die
Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der starken
Männer findet seine Hände. $7$ Von deinem Schelten, Gott
Jakobs, sinken in tiefen Schlaf Wagen wie Roβ. $8$ Du, du
bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du zürnst!
$9$ Du lieβest Gericht hören vom Himmel her. Die Erde
fürchtete sich und wurde stille, $10$ als Gott aufstand zum
Gericht, um zu retten alle Demütigen auf Erden. // $11$ Denn
[selbst] der Grimm des Menschen wird dich preisen; [auch noch]
mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. $12$ Sprecht
Gelübde und erfüllt sie dem HERRN, eurem Gott, alle, die ihr
rings um ihn her seid. Bringt Geschenke dem Furchtbaren! $13$
Er demütigt den Geist der Fürsten, er ist furchtbar den Königen
der Erde.
\77\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Jedutum. Von Asaf. Ein Psalm. $2$
Meine Stimme [ruft] zu Gott, und ich will schreien! Meine Stimme
[ruft] zu Gott, daβ er mir Gehör schenke. $3$ Am Tag meiner
Drangsal suchte ich den Herrn. Meine Hand war des Nachts
ausgestreckt und lieβ nicht ab. Meine Seele weigerte sich,
getröstet zu werden. $4$ Gedenke ich an Gott, so stöhne ich.
Sinne ich nach, so verzagt mein Geist. // $5$ Du hieltest
[offen] die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete
nicht. $6$ Ich durchdachte die Tage vor alters. Der Jahre der
Urzeit gedachte ich. $7$ Ich sann nach des Nachts; in meinem
Herzen überlegte ich, und es forschte mein Geist. $8$ Wird
der Herr auf ewig verwerfen und künftig keine Gunst mehr
erweisen? $9$ Ist seine Gnade für immer zu Ende? Hat das Wort
aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? $10$ Hat Gott
vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine
Erbarmungen? // $11$ Da sprach ich: Das ist mein Schmerz, daβ
sich die Rechte des Höchsten geändert hat. $12$ Ich will
gedenken der Taten Jahs; ja, deiner Wunder von alters her will
ich gedenken. $13$ Ich will nachdenken über all dein Tun, und
über deine Taten will ich sinnen. $14$ Gott! Dein Weg ist im
Heiligtum. Wer ist ein so groβer Gott wie unser Gott? $15$ Du
bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundgetan
unter den Völkern. $16$ Du hast dein Volk erlöst mit [deinem]
Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. // $17$ Dich sahen die
Wasser, Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es
erzitterten die Tiefen. $18$ Die Wolken ergossen Wasser, das
Gewölk lieβ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin
und her. $19$ Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind.
Blitze erleuchteten die Welt. Es zitterte und bebte die Erde.
$20$ Durch das Meer [führt] dein Weg und deine Pfade durch
groβe Wasser. Doch deine Fuβspuren erkannte niemand. $21$ Wie
eine Herde hast du dein Volk geleitet durch die Hand Moses und
Aarons.
\78\
$1$ Ein Maskil. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung!
Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! $2$ Ich will
meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will hervorbringen Rätsel
aus der Vorzeit. $3$ Was wir gehört und erfahren und unsere
Väter uns erzählt haben, $4$ wollen wir nicht verhehlen ihren
Söhnen und dem künftigen Geschlecht erzählen die Ruhmestaten des
HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. $5$
Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz
aufgestellt in Israel und gebot unseren Vätern, sie ihren Söhnen
kundzutun, $6$ damit das künftige Geschlecht sie kenne, die
Söhne, die geboren werden sollten, und [auch] sie aufständen und
sie ihren Söhnen erzählten. $7$ Damit sie auf Gott ihr
Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäβen und seine
Gebote befolgten. $8$ Damit sie nicht würden wie ihre Väter,
ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein
Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist nicht
treu war gegen Gott, $9$ [wie] die Söhne Ephraims, gerüstete
Bogenschützen, sich wendeten am Tag des Kampfes. $10$ Sie
hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem
Gesetz zu wandeln. $11$ Sie vergaβen seine Taten und seine
Wunder, die er sie hatte schauen lassen. $12$ Er tat Wunder
vor ihren Vätern im Lande Ägypten, dem Gebiet Zoans. $13$ Er
spaltete das Meer und lieβ sie hindurchgehen, er lieβ die Wasser
stehen wie einen Damm. $14$ Er leitete sie des Tages mit der
Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. $15$ Er
spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich, wie mit
Urfluten. $16$ Er lieβ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und
Wasser herablaufen wie Flüsse. $17$ Doch sie fuhren weiter
fort, gegen ihn zu sündigen, sich gegen den Höchsten
widerspenstig zu zeigen in der Wüste. $18$ Sie versuchten
Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr
Gelüste. $19$ Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen:
Sollte Gott imstande sein, [uns] in der Wüste einen Tisch zu
bereiten? $20$ Siehe, den Felsen hat er [zwar] geschlagen,
und Wasser flossen [heraus], und Bäche strömten. Wird er [aber]
auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch
verschaffen? $21$ Darum, als der HERR es hörte, wurde er
zornig, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn
stieg auf gegen Israel, $22$ weil sie Gott nicht glaubten und
nicht vertrauten auf seine Hilfe. $23$ Und doch hat er den
Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet. $24$
Und hat Manna auf sie regnen lassen, daβ sie es äβen, und ihnen
Himmelsgetreide gegeben. $25$ Ein jeder aβ Brot der Starken.
Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. $26$ Er lieβ den
Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Stärke den
Südwind herbei. $27$ Er lieβ Fleisch auf sie regnen wie Staub
und Vögel wie Sand der Meere, $28$ und lieβ [sie] mitten in
sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen. $29$ Da aβen sie
und wurden sehr satt, und was sie verlangten, brachte er ihnen.
$30$ Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem
Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund, $31$ da stieg
der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte [viele] unter ihren
stattlichen Leuten um. Die jungen Männer Israels streckte er
nieder. $32$ Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten
nicht an seine Wunder. $33$ Da lieβ er in Nichtigkeit
hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken. $34$ Wenn
er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und
suchten nach Gott. $35$ Und sie gedachten daran, daβ Gott ihr
Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. $36$ Doch sie
betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie
ihn. $37$ Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenüber, und sie
blieben nicht treu an seinem Bund. $38$ Er aber war
barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und
oftmals wandte er seinen Zorn ab und lieβ nicht erwachen seinen
ganzen Grimm. $39$ Er dachte daran, daβ sie Fleisch sind, ein
Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. $40$ Wie oft
waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in
der Einöde! $41$ Immer wieder versuchten sie Gott und
kränkten den Heiligen Israels. $42$ Sie gedachten nicht an
seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,
#
V. 43-51: Ps 105,27-36.
#
$43$ als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im
Gebiet Zoans: $44$ Er verwandelte ihre Ströme in Blut und
ihre Bäche, so daβ sie nicht mehr trinken konnten. $45$ Er
sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraβen, und Frösche, die
ihnen Verderben brachten. $46$ Ihren Ertrag gab er der
Schabe, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke. $47$
Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit
Schloβen. $48$ Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre
Herden den Blitzen. $49$ Er lieβ gegen sie los seines Zornes
Glut, Grimm, Verwünschung und Bedrängnis, eine Schar von
Unheilsboten. $50$ Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog
ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis.
$51$ Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der
Kraft in den Zelten Hams. $52$ Und er lieβ sein Volk
aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der
Wüste. $53$ Er führte sie sicher, so daβ sie sich nicht
fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. $54$ Er
brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine
Rechte erworben hat. $55$ Er vertrieb Nationen vor ihnen und
verteilte sie mit der Meβschnur des Erbes und lieβ in ihren
Zelten wohnen die Stämme Israels. $56$ Aber sie versuchten
Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig [gegen ihn]; und
seine Mahnungen beachteten sie nicht. $57$ Sie wurden
abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten
wie ein schlaffer Bogen. $58$ Und sie erbitterten ihn durch
ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren
Götzenbildern. $59$ Gott hörte es und ergrimmte, und er
verwarf Israel völlig. $60$ Er gab die Wohnung zu Silo auf,
das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte. $61$ Und er
gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die
Hand des Bedrängers. $62$ Er gab sein Volk dem Schwert preis,
und gegen sein Erbe ergrimmte er. $63$ Seine jungen Männer
fraβ das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen.
$64$ Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine
Witwen weinten nicht. $65$ Da erwachte der Herr wie ein
Schlafender, wie ein Held, der nüchtern wird vom Wein. $66$
Und er schlug seine Bedränger zurück, ewige Schande bereitete er
ihnen. $67$ Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm
Ephraim erwählte er nicht, $68$ sondern er erwählte den Stamm
Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. $69$ Er baute sein
Heiligtum wie [Himmels-]Höhen, wie die Erde, die er auf ewig
gegründet hat. $70$ Er erwählte David, seinen Knecht, und
nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. $71$ Von den
Muttertieren weg holte er ihn, daβ er Jakob, sein Volk, weidete
und Israel, sein Erbteil. $72$ Und er weidete sie nach der
Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner
Hände leitete er sie.
\79\
$1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott! Nationen sind in dein Erbteil
gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben
Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. $2$ Die Leichen deiner
Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zum Fraβ gegeben, das
Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren des Feldes. $3$ Sie
haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und
niemand war da, der begraben hätte. $4$ Wir sind ein Hohn
geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns
umgeben. $5$ Bis wann, HERR, willst du immerfort zürnen, soll
wie Feuer brennen dein Eifer? $6$ Schütte deinen Zorn aus
über die Nationen, die dich nicht erkennen, auf die Königreiche,
die deinen Namen nicht anrufen! $7$ Denn sie haben Jakob
aufgezehrt, sein Weidegebiet haben sie verwüstet. $8$ Rechne
uns nicht an die Schuld der Vorfahren; laβ uns dein Erbarmen
eilends entgegenkommen! Denn wir sind sehr gering geworden.
$9$ Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens
willen. Rette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens
willen! $10$ Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr
Gott? Laβ unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden, daβ
du das vergossene Blut deiner Knechte rächst! $11$ Laβ vor
dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Gröβe deines
Armes laβ übrigbleiben die Kinder des Todes! $12$ Und gib
unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoβ zurück ihren Hohn,
mit dem sie dich gehöhnt haben, Herr! $13$ Wir aber sind dein
Volk und die Herde deiner Weide. Wir wollen dich ewig preisen,
von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob erzählen!
\80\
$1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Ein Zeugnis. Von Asaf.
Ein Psalm. $2$ Du Hirte Israels, der du Joseph leitest wie
eine Herde, höre doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle
hervor! $3$ Vor Ephraim, Benjamin und Manasse erwecke deine
Macht und komm zu unserer Rettung! $4$ O Gott! Stelle uns
wieder her! Laβ dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
$5$ HERR, Gott der Heerscharen! Bis wann zürnst du trotz des
Gebets deines Volkes? $6$ Du hast sie mit Tränenbrot
gespeist, sie in reichem Maβ getränkt mit Tränen. $7$ Du
setztest uns zum Streit unseren Nachbarn, und unsere Feinde
spotten über uns. $8$ Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder
her! Laβ dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet. $9$
Einen Weinstock hobst du aus aus Ägypten. Du vertriebst Nationen
und pflanztest ihn ein. $10$ Du machtest Raum vor ihm, und er
schlug Wurzeln und erfüllte das Land. $11$ Die Berge wurden
bedeckt von seinem Schatten, von seinen Ästen die Zedern Gottes.
$12$ Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer, bis zum Strom
hin seine Triebe. $13$ Warum hast du seine Mauern
niedergerissen, so daβ ihn alle berupfen, die des Weges kommen?
$14$ Es friβt ihn ab das Wildschwein aus dem Wald, das Wild
des Feldes weidet ihn ab. $15$ Gott der Heerscharen! Kehre
doch zurück! Schau vom Himmel und sieh! Und suche diesen
Weinstock heim! $16$ Und beschirme, was deine Rechte
gepflanzt hat, den Sohn, den du dir hast stark werden lassen.
$17$ Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgehauen. Vor dem
Schelten deines Angesichtes kommen sie um. $18$ Deine Hand
sei über dem Mann deiner Rechten, über dem Menschensohn, den du
dir hast stark werden lassen. $19$ So werden wir nicht von
dir abweichen. Belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen.
$20$ HERR, Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Laβ
dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
\81\
$1$ Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von Asaf. $2$ Jubelt
Gott zu, unserer Stärke! Jauchzt dem Gott Jakobs! $3$ Hebt an
den Gesang, und laβt das Tamburin ertönen, die liebliche Zither
samt der Harfe! $4$ Stoβt am Neumond in das Horn, am Vollmond
zum Tag unseres Festes! $5$ Denn eine Ordnung für Israel ist
dies, eine Verordnung des Gottes Jakobs. $6$ Er setzte es ein
als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten.
Eine Sprache höre ich, die ich [bisher] nicht kannte: $7$ Ich
habe von der Last befreit seine Schulter, seine Hände lösten
sich vom Tragkorb. $8$ In der Bedrängnis riefst du, und ich
befreite dich. Ich antwortete dir im Donnergewölk. Ich prüfte
dich an den Wassern von Meriba. // $9$ Höre, mein Volk, ich
will dich warnen. Israel, wenn du mir doch gehorchtest! $10$
Es soll kein fremder Gott bei dir sein, und du sollst nicht
anbeten einen Gott des Auslands. $11$ Ich bin der HERR, dein
Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat. Tue
deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen. $12$ Aber mein
Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist mir nicht
willig gewesen. $13$ Da gab ich sie dahin in die
Verstocktheit ihres Herzens. Sie wandelten nach ihren
Ratschlägen. $14$ O daβ mein Volk auf mich hörte, Israel in
meinen Wegen wandelte! $15$ Bald würde ich ihre Feinde
beugen, meine Hand wenden gegen ihre Bedränger. $16$ Die den
HERRN hassen, würden ihm [Ergebung] heucheln, ihre Zeit würde
ewig sein. $17$ Mit dem besten Weizen würde ich es speisen,
und mit Honig aus dem Felsen würde ich es sättigen.
\82\
$1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott steht in der Gottesversammlung,
inmitten der Götter richtet er. $2$ Bis wann wollt ihr
ungerecht richten und die Gottlosen begünstigen? // $3$
Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem
Bedürftigen laβt Gerechtigkeit widerfahren! $4$ Rettet den
Geringen und den Armen, entreiβt ihn der Hand der Gottlosen!
$5$ Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln
laufen sie umher. Es wanken alle Grundfesten der Erde. $6$
Ich sagte [zwar]: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr
alle! $7$ Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer
der Obersten werdet ihr fallen. $8$ Stehe auf, o Gott, richte
die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.
\83\
$1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von Asaf. $2$ Gott, schweige
nicht! Verstumme nicht, und sei nicht stille, o Gott! $3$
Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das
Haupt. $4$ Gegen dein Volk planen sie listige Anschläge, und
sie beraten sich gegen die, die bei dir geborgen sind. $5$
Sie sprechen: Kommt und laβt uns sie als Nation vertilgen, daβ
nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! $6$ Denn sie
haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund
gegen dich geschlossen: $7$ Die Zelte Edoms und die
Ismaeliter, Moab und die Hageriter, $8$ Gebal und Ammon und
Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus. $9$ Auch
Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm
geworden den Söhnen Lots. // $10$ Tu ihnen wie Midian, wie
Sisera, wie Jabin am Bach Kischon! $11$ Sie wurden vertilgt
zu En-Dor, sie wurden dem Erdboden zum Dünger! $12$ Mache
sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie
Zalmunna alle ihre Fürsten! $13$ Die gesagt haben: Laβt uns
in Besitz nehmen die Weideplätze Gottes! $14$ Mein Gott,
mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind! $15$
Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge
entzündet, $16$ so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit
deinem Sturmwind schrecke sie! $17$ Bedecke ihr Gesicht mit
Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen! $18$ Laβ sie
beschämt und erschreckt sein für immer, mit Scham bedeckt sein
und umkommen, $19$ damit sie erkennen, daβ du allein - HERR
ist [ja] dein Name! - der Höchste bist über die ganze Erde!
\84\
$1$ Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von den Söhnen Korachs.
Ein Psalm. $2$ Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR der
Heerscharen! $3$ Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele
nach den Vorhöfen des HERRN, mein Herz und mein Leib, sie
jauchzen dem lebendigen Gott [entgegen]. $4$ Auch der Vogel
hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie
ihre Jungen hingelegt hat - deine Altäre, HERR der Heerscharen,
mein König und mein Gott! $5$ Glücklich sind, die in deinem
Haus wohnen. Stets werden sie dich loben. // $6$ Glücklich
ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in dessen Herz
gebahnte Wege sind! $7$ Sie gehen durch das Tränental und
machen es zu einem Quellort. Ja, mit Segnungen bedeckt es der
Frühregen. $8$ Sie gehen von Kraft zu Kraft. Sie erscheinen
vor Gott in Zion. $9$ HERR, Gott der Heerscharen, höre mein
Gebet! Vernimm es, o Gott Jakobs! // $10$ Blicke doch, o
Gott, auf unseren Schild! Schaue an das Antlitz deines
Gesalbten! $11$ Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser
als [sonst] tausend. Ich will lieber an der Schwelle stehen im
Haus meines Gottes als wohnen in den Zelten der Gottlosen.
$12$ Denn Gott, der HERR, ist Sonne und Schild. Gnade und
Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen,
die in Lauterkeit wandeln. $13$ HERR der Heerscharen!
Glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut!
\85\
$1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
HERR, du hast Gefallen gefunden an deinem Land, hast die
Gefangenschaft Jakobs gewendet. $3$ Du hast vergeben die
Ungerechtigkeit deines Volkes, alle ihre Sünde hast du
zugedeckt. // $4$ Du hast zurückgezogen all deinen Grimm,
hast dich abgewandt von der Glut deines Zorns. $5$ Stelle uns
wieder her, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen
uns ein Ende! $6$ Willst du uns ewig zürnen? Willst du deinen
Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht? $7$ Willst
du uns nicht wieder beleben, daβ dein Volk sich in dir freue?
$8$ Laβ uns, HERR, deine Gnade sehen, und gewähre uns dein
Heil! $9$ Hören will ich, was Gott, was der HERR reden wird;
gewiβ wird er Frieden ansagen seinem Volk und seinen Frommen,
doch sollen sie nicht zur Torheit zurückkehren. $10$ Fürwahr,
nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit Herrlichkeit
wohne in unserem Land. $11$ Gnade und Wahrheit sind sich
begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküβt. $12$
Wahrheit wird sprossen aus der Erde, Gerechtigkeit
herniederschauen vom Himmel. $13$ Auch wird der HERR das Gute
geben, und unser Land wird seinen Ertrag bringen. $14$
Gerechtigkeit wird vor ihm hergehen, und er wird ihre Tritte zum
Weg machen.
\86\
$1$ Ein Gebet. Von David. Neige, o HERR, dein Ohr, erhöre
mich! Denn ich bin elend und arm. $2$ Bewahre meine Seele,
denn ich bin fromm! Rette deinen Knecht, der auf dich vertraut!
Du bist doch mein Gott! $3$ Sei mir gnädig, Herr! Denn zu dir
rufe ich den ganzen Tag. $4$ Erfreue die Seele deines
Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. $5$ Denn
du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, groβ an Gnade gegen
alle, die dich anrufen. $6$ HERR, höre mein Gebet! Horche auf
die Stimme meines Flehens! $7$ Am Tag meiner Bedrängnis rufe
ich dich an, denn du erhörst mich. $8$ Keiner ist wie du,
Herr, unter den Göttern, und nichts gleicht deinen Werken.
$9$ Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor
dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. $10$ Denn
groβ bist du und tust Wunder, du bist Gott, du allein. $11$
Lehre mich, HERR, deinen Weg: ich will wandeln in deiner
Wahrheit! Fasse mein Herz zusammen zur Furcht deines Namens.
$12$ Ich will dich preisen, Herr, mein Gott, mit meinem
ganzen Herzen und deinen Namen ewig verherrlichen. $13$ Denn
deine Gnade ist groβ gegen mich, und du hast meine Seele
errettet aus dem tiefsten Totenreich. $14$ O Gott! Übermütige
sind gegen mich aufgestanden; die Rotte der Gewalttätigen
trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich
gestellt. $15$ Du aber, Herr, bist ein barmherziger und
gnädiger Gott, langsam zum Zorn und groβ an Gnade und Wahrheit.
$16$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem
Knecht deine Kraft, rette den Sohn deiner Magd! $17$ Wirke an
mir ein Zeichen zum Guten, daβ die, die mich hassen, es sehen
und beschämt werden, weil du, HERR, mir geholfen und mich
getröstet hast.
\87\
$1$ Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Ein Lied. Seine
Gründung ist auf den heiligen Bergen. $2$ Der HERR liebt die
Tore des Zion mehr als alle Wohnungen Jakobs. $3$ Herrliches
ist über dich geredet, du Stadt Gottes. // $4$ Ich will Rahab
und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa
und Tyrus samt Kusch. Dieser ist dort geboren. $5$ Von Zion
aber wird gesagt werden: Mann für Mann ist darin geboren. Und
der Höchste, er wird es befestigen. $6$ Der HERR wird
schreiben beim Verzeichnen der Völker: Dieser ist dort geboren.
// $7$ Und singend und den Reigen tanzend [werden sie sagen]:
Alle meine Quellen sind in dir!
\88\
$1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs . Dem
Chorleiter. Nach Machalath zu singen. Ein Maskil. Von Heman, dem
Esrachiter . $2$ HERR, Gott meines Heils! Des Tages habe ich
geschrien und des Nachts vor dir. $3$ Es komme vor dich mein
Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! $4$ Denn satt ist
meine Seele vom Leiden, und mein Leben ist nahe dem Scheol.
$5$ Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren.
Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat, $6$ unter die
Toten hingestreckt, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer
du nicht mehr gedenkst. Denn sie sind von deiner Hand
abgeschnitten. $7$ Du hast mich in die tiefste Grube gelegt,
in Finsternisse, in Tiefen. $8$ Auf mir liegt schwer dein
Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt.
// $9$ Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich
ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht
herauskommen. $10$ Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir
rufe ich, HERR, den ganzen Tag. Ich strecke meine Hände aus zu
dir. $11$ Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die
Gestorbenen aufstehen, dich preisen? // $12$ Wird von deiner
Gnade erzählt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue?
$13$ Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder,
und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens? $14$ Ich
aber, o HERR, schreie zu dir, und am Morgen möge dir mein Gebet
begegnen. $15$ Warum, HERR, verwirfst du meine Seele,
verbirgst du dein Angesicht vor mir? $16$ Elend bin ich und
todkrank von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin
verwirrt. $17$ Deine Zorngluten sind über mich hingegangen,
deine Schrecknisse haben mich vernichtet. $18$ Sie umgeben
mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt.
$19$ Du hast mir entfremdet Freund und Nachbarn. Meine
Bekannten sind Finsternis.
\89\
$1$ Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter. $2$ Die
Gnadenerweise des HERRN will ich ewig besingen, von Geschlecht
zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkündigen. $3$
Denn ich sagte: Auf ewig wird die Gnade gebaut werden. In den
Himmeln wirst du festgründen deine Treue. $4$ Einen Bund habe
ich mit meinem Auserwählten geschlossen, habe David, meinem
Knecht, geschworen: $5$ `Bis in Ewigkeit will ich deiner
Nachkommenschaft Bestand geben und für alle Geschlechter bauen
deinen Thron. // $6$ Die Himmel werden deine Wunder preisen,
HERR, ja, deine Treue in der Versammlung der Heiligen. $7$
Denn wer in den Wolken ist mit dem HERRN zu vergleichen? Wer ist
dem HERRN gleich unter den Göttersöhnen? $8$ Gott ist
gefürchtet im Kreis der Heiligen, groβ ist er und furchtbar über
alle, die rings um ihn her sind. $9$ HERR, Gott der
Heerscharen! Wer ist stark wie du, Jah? Deine Treue ist rings um
dich her. $10$ Du beherrschst des Meeres Toben, erheben sich
seine Wogen - du stillst sie. $11$ Du hast Rahab zertreten
wie einen Erschlagenen. Mit deinem starken Arm hast du deine
Feinde zerstreut. $12$ Dein sind die Himmel, und dein ist die
Erde. Die Welt und ihre Fülle, du hast sie gegründet. $13$
Norden und Süden, du hast sie erschaffen. Tabor und Hermon
jubeln in deinem Namen. $14$ Du hast einen gewaltigen Arm,
stark ist deine Hand, erhoben deine Rechte. $15$
Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade
und Treue gehen vor deinem Angesicht her. $16$ Glücklich ist
das Volk, das den Jubelruf kennt! HERR, im Licht deines
Angesichts wandeln sie. $17$ In deinem Namen freuen sie sich
täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.
$18$ Denn die Zierde ihrer Stärke bist du; und durch deine
Gunst wird unser Horn erhöht. $19$ Denn dem HERRN gehört
unser Schild, und dem Heiligen Israels unser König. $20$
Damals redetest du im Gesicht zu deinen Frommen und sagtest:
Hilfe habe ich auf einen Helden gelegt, ich habe einen
Auserwählten erhöht aus dem Volk. $21$ Ich habe David
gefunden, meinen Knecht. Mit meinem heiligen Öl habe ich ihn
gesalbt. $22$ Meine Hand soll beständig mit ihm sein, und
mein Arm soll ihn stärken. $23$ Kein Feind soll ihn bedrängen
und kein Sohn der Ungerechtigkeit ihn bedrücken. $24$ Ich
will seine Bedränger vor ihm zerschmettern. Die ihn hassen, will
ich niederstoβen. $25$ Meine Treue und meine Gnade sollen mit
ihm sein, und durch meinen Namen soll sein Horn erhöht werden.
$26$ Ich will seine Hand auf das Meer legen, und seine Rechte
auf die Ströme. $27$ Er wird mich anrufen: Mein Vater bist
du, mein Gott und der Fels meines Heils! $28$ So will auch
ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten unter den Königen
der Erde. $29$ Ewig will ich ihm meine Gnade bewahren, und
mein Bund soll ihm fest bleiben. $30$ Und ich will seine
Nachkommen einsetzen für immer und seinen Thron wie die Tage der
Himmel. $31$ Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht
wandeln in meinen Rechtsbestimmungen, $32$ wenn sie meine
Ordnungen entweihen und meine Gebote nicht halten, $33$ so
werde ich ihr Vergehen mit der Rute und ihre Ungerechtigkeit mit
Schlägen heimsuchen. $34$ Aber meine Gnade werde ich nicht
von ihm weichen lassen und nicht verleugnen meine Treue. $35$
Ich werde meinen Bund nicht entweihen und nicht ändern, was
hervorgegangen ist aus meinen Lippen. $36$ Einmal habe ich
geschworen bei meiner Heiligkeit - wie könnte ich David
täuschen! -. $37$ `Seine Nachkommenschaft soll ewig sein und
sein Thron wie die Sonne vor mir. $38$ Wie der Mond wird er
ewig feststehen. Der Zeuge in den Wolken ist treu. // $39$ Du
aber hast verworfen und verstoβen, bist sehr zornig gewesen
gegen deinen Gesalbten. $40$ Preisgegeben hast du den Bund
mit deinem Knecht, hast zu Boden [geworfen und] entweiht seine
Krone. $41$ Du hast niedergerissen all seine Mauern, hast
seine Burgen in Trümmer gelegt. $42$ Es haben ihn alle
ausgeplündert, die des Weges vorübergehen. Er ist zum Hohn
geworden seinen Nachbarn. $43$ Du hast erhöht die Rechte
seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde. $44$ Auch
hast du zurückweichen lassen die Schärfe seines Schwertes und
hast ihn nicht bestehen lassen im Kampf. $45$ Du hast
aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron.
$46$ Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach
hast du ihn bedeckt. // $47$ Bis wann, HERR, willst du dich
immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Zorn? $48$
Gedenke an mich, wie [kurz meine] Lebensdauer ist, zu welcher
Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! $49$
Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird sein Leben
befreien von der Gewalt des Scheols? // $50$ Wo sind deine
früheren Gnaden, o Herr, die du David zugeschworen hast in
deiner Treue? $51$ Gedenke, Herr, der Schmach deiner Knechte.
In meiner Brust trage ich all die vielen Völker [mit ihrem
Hohn], $52$ womit deine Feinde gehöhnt haben, HERR, womit sie
gehöhnt haben die Fuβspuren deines Gesalbten!
$53$ Gepriesen sei der HERR ewig! Amen, ja Amen!
\90\
VIERTES BUCH
$1$ Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, du bist unsere
Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. $2$ Ehe die
Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen
hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott. $3$ Du läβt
den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück,
ihr Menschenkinder! $4$ Denn tausend Jahre sind in deinen
Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine
Wache in der Nacht. $5$ Du schwemmst sie hinweg, [sie sind
wie] ein Schlaf, sie sind am Morgen wie Gras, das aufsproβt.
$6$ Am Morgen blüht es und sproβt auf. Am Abend welkt es und
verdorrt. $7$ Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch
deinen Grimm werden wir verstört. $8$ Du hast unsere
Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes [Tun] vor
das Licht deines Angesichts. $9$ Denn alle unsere Tage
schwinden durch deinen Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie
einen Seufzer. $10$ Die Tage unserer Jahre sind siebzig
Jahre, und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühe
und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen
dahin. $11$ Wer erkennt die Stärke deines Zorns und deines
Grimms, wie es der Furcht vor dir entspricht? $12$ So lehre
[uns] denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz
erlangen! $13$ Kehre wieder, HERR! - Bis wann? Erbarme dich
deiner Knechte! $14$ Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade,
so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.
$15$ Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, [so
viele] Jahre, wie wir Übles gesehen haben! $16$ Laβ an deinen
Knechten sichtbar werden dein Tun, und deine Majestät über ihren
Söhnen. $17$ Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes,
sei über uns und befestige über uns das Werk unserer Hände! Ja,
das Werk unserer Hände, befestige [du] es!
\91\
$1$ Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des
Allmächtigen. $2$ Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und
meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! $3$ Denn er
errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der
verderblichen Pest. $4$ Mit seinen Schwingen deckt er dich,
und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln. Schild und
Schutzwehr ist seine Treue. $5$ Du fürchtest dich nicht vor
dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt,
$6$ vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die
am Mittag verwüstet. $7$ Tausend fallen an deiner Seite,
zehntausend an deiner Rechten - dich erreicht es nicht. $8$
Nur schaust du es mit deinen Augen, und du siehst die Vergeltung
an den Gottlosen. $9$ Denn du [hast gesagt]: `Der HERR ist
meine Zuflucht!; du hast den Höchsten zu deiner Wohnung gesetzt;
$10$ so begegnet dir kein Unglück, und keine Plage naht
deinem Zelt. $11$ Denn er bietet seine Engel für dich auf,
dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. $12$ Auf den Händen
tragen sie dich, damit du deinen Fuβ nicht an einen Stein stöβt.
$13$ Auf Löwen und Ottern trittst du, Junglöwen und Schlangen
trittst du nieder. $14$ `Weil er an mir hängt, will ich ihn
erretten. Ich will ihn schützen, weil er meinen Namen kennt.
$15$ Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm
in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. $16$ Ich
sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.
\92\
$1$ Ein Psalm. Ein Lied. Für den Tag des Sabbats. $2$ Es
ist gut, den HERRN zu preisen und deinen Namen, du Höchster, zu
besingen; $3$ am Morgen zu verkünden deine Gnade, und deine
Treue in den Nächten $4$ zur zehnsaitigen Laute und zur
Harfe, zum klingenden [Spiel] auf der Zither. $5$ Denn du
hast mich erfreut, HERR, durch dein Tun. Über die Werke deiner
Hände juble ich. $6$ Wie groβ sind deine Werke, HERR! Sehr
tief sind deine Gedanken. $7$ Ein unvernünftiger Mensch
erkennt es nicht, und ein Tor versteht dies nicht. $8$ Wenn
die Gottlosen sprossen wie Gras und alle Übeltäter blühen, [dann
nur,] damit sie vertilgt werden für immer. $9$ Du aber bist
ewig erhaben, HERR! $10$ Denn siehe, deine Feinde, HERR, denn
siehe, deine Feinde werden umkommen. Es werden zerstreut werden
alle Übeltäter. $11$ Aber du wirst mein Horn erhöhen wie das
eines Büffels. Mit frischem Öl hast du mich überschüttet.
$12$ Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden.
Meine Ohren werden ihre Lust hören an den Übeltätern, die gegen
mich aufstehen. $13$ Der Gerechte wird sprossen wie die
Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen.
$14$ Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, werden grünen in
den Vorhöfen unseres Gottes. $15$ Noch im Greisenalter
gedeihen sie, sind sie saftvoll und grün, $16$ um zu
verkünden, daβ der HERR gerecht ist. Er ist mein Fels, und kein
Unrecht ist an ihm.
\93\
$1$ Der HERR ist König! Er hat sich bekleidet mit Hoheit! Der
HERR hat sich bekleidet, mit Stärke hat er sich umgürtet! Ja,
fest steht die Welt, sie wird nicht wanken. $2$ Dein Thron
steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. $3$
Ströme erhoben, o HERR, Ströme erhoben ihr Tosen, Ströme erheben
ihr Brausen. $4$ Mächtiger als das Tosen gewaltiger Wasser,
wuchtiger Brecher des Meeres, [mächtiger] ist der HERR in der
Höhe. $5$ Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Haus
geziemt Heiligkeit, HERR, für alle Zeiten.
\94\
$1$ Gott der Rache, HERR, Gott der Rache, strahle hervor!
$2$ Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hochmütigen
ihr Tun! $3$ Bis wann werden die Gottlosen, HERR, bis wann
werden die Gottlosen frohlocken, $4$ übersprudeln, Freches
reden, werden sich rühmen alle Übeltäter? $5$ Dein Volk,
HERR, zertreten sie, dein Eigentum bedrücken sie. $6$ Die
Witwe und den Fremden bringen sie um, die Waisen ermorden sie.
$7$ Sie sagen: Jah sieht es nicht! Der Gott Jakobs merkt es
nicht! $8$ Habt Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volk!
Ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? $9$ Der das Ohr
gestaltet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet
hat, sollte der nicht sehen? $10$ Der die Nationen
unterweist, sollte der nicht zurechtweisen? er, der Erkenntnis
lehrt den Menschen? $11$ Der HERR kennt die Gedanken des
Menschen, daβ sie ein Hauch sind. $12$ Glücklich der Mann,
den du züchtigst, Jah, den du belehrst aus deinem Gesetz,
$13$ um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem
Gottlosen die Grube gegraben wird! $14$ Denn der HERR wird
sein Volk nicht verstoβen, er wird sein Eigentum nicht
verlassen. $15$ Denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das
Recht und hinter ihm her alle, die von Herzen aufrichtig sind.
$16$ Wer wird für mich aufstehen gegen die Übeltäter? Wer
wird für mich auftreten gegen die, die Böses tun? $17$ Wäre
der HERR mir nicht eine Hilfe gewesen, so hätte wenig gefehlt,
und meine Seele hätte im Schweigen gelegen. $18$ Wenn ich
sagte: Mein Fuβ wankt!, so unterstützte mich deine Gnade, HERR.
$19$ Als viele unruhige Gedanken in mir [waren], beglückten
deine Tröstungen meine Seele. $20$ Sollte mit dir verbündet
sein der Thron des Verderbens, der Unheil schafft gegen die
Ordnung? $21$ Sie rotten sich gegen die Seele des Gerechten
zusammen, und unschuldiges Blut sprechen sie schuldig. $22$
Doch der HERR wurde mir zur Burg, mein Gott zum Fels meiner
Zuflucht. $23$ Er läβt ihre Ungerechtigkeit auf sie
zurückfallen, und in ihrer Bosheit wird er sie vertilgen.
Vertilgen wird sie der HERR, unser Gott.
\95\
$1$ Kommt, laβt uns dem HERRN zujubeln, laβt uns zujauchzen
dem Fels unseres Heils! $2$ Laβt uns vor sein Angesicht
treten mit Dank! Laβt uns mit Psalmen ihm zujauchzen! $3$
Denn ein groβer Gott ist der HERR, ein groβer König über alle
Götter. $4$ In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die
Höhen der Berge sind [auch] sein. $5$ Sein ist das Meer; er
hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es
gebildet. $6$ Kommt, laβt uns anbeten und uns neigen, laβt
uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat! $7$ Denn
er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die
Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
#
V. 7-11: Hebr 3,7-11.
#
$8$ verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von
Massa in der Wüste, $9$ wo eure Väter mich versuchten, mich
auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten.
$10$ Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor [diesem] Geschlecht,
und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben
meine Wege nicht erkannt. $11$ Darum schwur ich in meinem Zorn:
Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.
\96\
$1$ Singt dem HERRN ein neues Lied, singe dem HERRN, ganze
Erde! $2$ Singt dem HERRN, preist seinen Namen, verkündet von
Tag zu Tag sein Heil! $3$ Erzählt unter den Heiden seine
Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! $4$ Denn
groβ ist der HERR und sehr zu loben, furchtbar ist er über allen
Göttern. $5$ Denn alle Götter der Völker sind Götzen, der
HERR aber hat den Himmel gemacht. $6$ Majestät und Pracht
sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem
Heiligtum. $7$ Gebt dem HERRN, ihr Völkerstämme, gebt dem
HERRN Ehre und Macht! $8$ Gebt dem HERRN die Ehre seines
Namens! Bringt Opfer und kommt in seine Vorhöfe! $9$ Betet an
den HERRN in heiliger Pracht! Erzittere vor ihm, ganze Erde!
$10$ Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König! Ja, fest
steht die Welt, sie wird nicht wanken. Er wird die Völker
richten in Geradheit. $11$ Es freue sich der Himmel, und es
frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fülle! $12$
Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist! Auch alle Bäume
im Wald sollen jubeln $13$ vor dem HERRN! Denn er kommt, denn
er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in
Gerechtigkeit und die Völker in seiner Wahrheit.
\97\
$1$ Der HERR ist König! Es frohlocke die Erde! Es sollen sich
freuen die vielen Inseln! $2$ Gewölk und Dunkel sind um ihn
her. Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste seines Thrones.
$3$ Feuer geht vor ihm her und verzehrt seine Bedränger
ringsum. $4$ Seine Blitze erleuchten die Welt. Die Erde sah
es und bebte. $5$ Die Berge zerschmolzen wie Wachs vor dem
HERRN, vor dem Herrn der ganzen Erde. $6$ Die Himmel
verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine
Herrlichkeit. $7$ Schämen müssen sich alle Verehrer eines
Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder,
alle Götter! $8$ Zion hörte es und freute sich, und es
frohlockten die Töchter Judas wegen deiner Gerichte, HERR.
$9$ Denn du, HERR, bist der Höchste über die ganze Erde. Du
bist sehr erhaben über alle Götter. $10$ Die ihr den HERRN
liebt, haβt das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen. Aus
der Hand der Gottlosen errettet er sie. $11$ Licht ist dem
Gerechten gesät, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. $12$
Freut euch, ihr Gerechten, im HERRN, und preist sein heiliges
Gedächtnis!
\98\
$1$ Ein Psalm. Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er hat
Wunder getan! Ihm half seine Rechte und sein heiliger Arm.
$2$ Der HERR hat kundgetan sein Heil, vor den Augen der
Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. $3$ Er hat seiner
Gnade und seiner Treue für das Haus Israel gedacht. Alle Enden
der Erde haben das Heil unseres Gottes gesehen. $4$ Jauchzt
dem HERRN, alle Welt! Seid fröhlich und jauchzt und spielt!
$5$ Singt dem HERRN zur Zither, mit der Zither und der Stimme
des Gesangs! $6$ Mit Trompeten und dem Schall des Horns
jauchzt vor dem König, dem HERRN! $7$ Es brause das Meer und
seine Fülle, die Welt und die darauf wohnen! $8$ Die Ströme
sollen in die Hände klatschen, alle Berge zusammen sollen jubeln
$9$ vor dem HERRN! Denn er kommt, die Erde zu richten. Er
wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Völker in
Geradheit.
\99\
$1$ Der HERR ist König! Es zittern die Völker. Er thront auf
den Cherubim. Es wankt die Erde. $2$ Groβ ist der HERR in
Zion, und hoch ist er über alle Völker. $3$ Preisen sollen
sie deinen Namen, den groβen und furchtbaren - heilig ist er! -
$4$ und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du hast
die Rechtsordnung begründet und hast Recht und Gerechtigkeit in
Jakob geschaffen. $5$ Erhebt den HERRN, unseren Gott, und
fallt nieder vor dem Schemel seiner Füβe! Heilig ist er. $6$
Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen,
die seinen Namen anriefen, sie riefen zu dem HERRN, und er
antwortete ihnen. $7$ In der Wolkensäule redete er zu ihnen.
Sie bewahrten seine Zeugnisse und die Ordnung, die er ihnen
gegeben hatte. $8$ HERR, unser Gott, du hast ihnen
geantwortet! Ein vergebender Gott warst du ihnen, [doch auch]
ein Rächer ihrer Taten. $9$ Erhebt den HERRN, unseren Gott,
und fallt nieder an seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der
HERR, unser Gott.
\100\
$1$ Ein Psalm. Zum Dankopfer. Jauchzt dem HERRN, alle Welt!
$2$ Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht
mit Jubel! $3$ Erkennt, daβ der HERR Gott ist! Er hat uns
gemacht, und nicht wir selbst - sein Volk und die Herde seiner
Weide. $4$ Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine
Vorhöfe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! $5$
Denn gut ist der HERR. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von
Geschlecht zu Geschlecht.
\101\
$1$ Von David. Ein Psalm. Von Gnade und Recht will ich
singen; dir, HERR, will ich spielen. $2$ Ich will einsichtig
handeln auf vollkommenem Weg. Wann wirst du zu mir kommen? Ich
will mit lauterem Herzen wandeln in meinem Hause. $3$ Ich
will keine heillosen Dinge ins Auge fassen; Übertretungen zu
begehen, hasse ich; das soll nicht an mir kleben. $4$ Ein
verkehrtes Herz soll von mir weichen, Böses will ich nicht
kennen. $5$ Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den
will ich stumm machen. Wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz
hat, den will ich nicht dulden. $6$ Meine Augen sind auf die
Treuen im Lande [gerichtet], damit sie bei mir wohnen. Wer auf
vollkommenem Weg wandelt, der darf mir dienen. $7$ Im Innern
meines Hauses soll nicht wohnen, wer Trug übt. Wer Lügen redet,
soll nicht bestehen vor meinen Augen. $8$ Jeden Morgen will
ich alle Gottlosen des Landes stumm machen, um aus der Stadt des
HERRN alle Übeltäter auszurotten.
\102\
$1$ Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage
vor dem HERRN ausschüttet. $2$ HERR, höre mein Gebet, laβ zu
dir kommen mein Schreien! $3$ Verbirg dein Angesicht nicht
vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem
Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! $4$ Denn wie Rauch
entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand.
$5$ Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich
habe vergessen, mein Brot zu essen. $6$ Wegen der Stimme
meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch. $7$ Ich
gleiche der Eule der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den
Ruinen. $8$ Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem
Dach. $9$ Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich
verspotten, schwören bei mir. $10$ Denn Asche esse ich wie
Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränen $11$ vor deiner
Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben
und hast mich hingeworfen. $12$ Meine Tage sind wie ein
gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras. $13$ Du aber,
HERR, bleibst auf ewig, dein Gedächtnis von Geschlecht zu
Geschlecht. $14$ Du wirst aufstehen, wirst dich Zions
erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn zu begnadigen, denn gekommen ist
die bestimmte Zeit. $15$ Denn deine Knechte haben Gefallen
an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt. $16$
Die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, alle Könige
der Erde deine Herrlichkeit. $17$ Denn der HERR wird Zion
aufbauen, er wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. $18$ Er
wird sich wenden zum Gebet der Verlassenen, ihr Gebet wird er
nicht verachten. $19$ Dies sei aufgeschrieben für das
künftige Geschlecht, und ein [neu] geschaffenes Volk soll Jah
loben. $20$ Denn der HERR hat herniedergeblickt von der Höhe
seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,
$21$ um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die
Kinder des Todes, $22$ damit man den Namen des HERRN
verkündige in Zion [und] in Jerusalem sein Lob, $23$ wenn
die Völker sich alle versammeln und die Königreiche, um dem
HERRN zu dienen. $24$ Er hat meine Kraft gebrochen auf dem
Weg, hat verkürzt meine Tage. $25$ Ich sprach: Mein Gott,
nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Geschlecht
zu Geschlecht sind deine Jahre.
#
V. 26-28: Hebr 1,10-12.
#
$26$ Du hast einst die Erde gegründet, und die Himmel sind
deiner Hände Werk. $27$ Sie werden umkommen, du aber
bleibst. Sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand
wechselst du sie, und sie werden verwandelt. $28$ Du aber
bist derselbe, und deine Jahre enden nicht. $29$ Die Söhne
deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor
dir Bestand haben.
\103\
$1$ Von David. Preise den HERRN, meine Seele, und all mein
Inneres seinen heiligen Namen! $2$ Preise den HERRN, meine
Seele, und vergiβ nicht alle seine Wohltaten! $3$ Der da
vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten.
$4$ Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit
Gnade und Erbarmen. $5$ Der mit Gutem sättigt dein Leben.
Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler. $6$ Der HERR
verschafft Gerechtigkeit und Recht allen, die bedrückt werden.
$7$ Er tat seine Wege kund dem Mose, den Söhnen Israel seine
Taten. $8$ Barmherzig und gnädig ist der HERR, langsam zum
Zorn und groβ an Gnade. $9$ Er wird nicht immer rechten,
nicht ewig zürnen. $10$ Er hat uns nicht getan nach unseren
Vergehen, nach unseren Sünden uns nicht vergolten. $11$ Denn
so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine
Gnade über denen, die ihn fürchten. $12$ So fern der Osten
ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen.
$13$ Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich
der HERR über die, die ihn fürchten. $14$ Denn er kennt
unser Gebilde, gedenkt, daβ wir Staub sind. $15$ Der Mensch
- wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht
er. $16$ Denn fährt ein Wind darüber, so ist sie nicht mehr,
und ihr Ort kennt sie nicht mehr. $17$ Die Gnade des HERRN
aber [währt] von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn
fürchten, seine Gerechtigkeit [bis zu] den Kindeskindern,
$18$ für die, die seinen Bund halten, die seiner
Vorschriften gedenken, um sie zu tun. $19$ Der HERR hat in
den Himmeln aufgerichtet seinen Thron, und seine Herrschaft
regiert über alles. $20$ Preist den HERRN, ihr seine Engel,
ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, daβ man höre auf
die Stimme seines Wortes! $21$ Preist den HERRN, alle seine
Heerscharen, ihr seine Diener, die ihr seinen Willen tut.
$22$ Preist den HERRN, alle seine Werke an allen Orten
seiner Herrschaft! Preise den HERRN, meine Seele!
\104\
$1$ Preise den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist
sehr groβ, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet. $2$
[Du], der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel
ausspannt gleich einer Zeltdecke, $3$ der seine Obergemächer
errichtet in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Wagen, der
einherzieht auf den Flügeln des Windes, $4$ der Winde zu
seinen Boten macht, Feuer und Lohe zu seinen Dienern: $5$ Er
hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht
wanken immer und ewig. $6$ Die Urflut bedeckte sie wie ein
Kleid, die Wasser standen über den Bergen. $7$ Vor deinem
Schelten flohen sie, vor dem Schall deines Donners wurden sie
fortgetrieben. $8$ Die Berge erhoben sich, es senkten sich
die Täler an den Ort, den du ihnen bestimmt hattest. $9$ Du
hast eine Grenze gesetzt, die überschreiten sie nicht. Sie
werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. $10$ [Du],
der Quellen entsendet in die Täler: Zwischen den Bergen flieβen
sie dahin. $11$ Sie tränken alle Tiere des Feldes, die
Wildesel stillen ihren Durst. $12$ An ihnen wohnen die Vögel
des Himmels, aus dichtem Laub lassen sie ihre Stimme erschallen.
$13$ [Du], der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern:
von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt. $14$
Der Gras hervorsprossen läβt für das Vieh und Pflanzen zum
Dienst des Menschen, damit er Brot hervorbringe aus der Erde
$15$ und Wein, der des Menschen Herz erfreut; damit er das
Angesicht glänzend mache vom Öl und Brot des Menschen Herz
stärke. $16$ Es werden gesättigt die Bäume des HERRN, die
Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, $17$ wo die Vögel
nisten; der Storch - Zypressen sind sein Nest. $18$ Die
hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht
für die Klippdachse. $19$ Er hat den Mond gemacht zur
Zeitbestimmung, die Sonne kennt ihren Untergang. $20$ Du
bestellst Finsternis, und es wird Nacht. In ihr regen sich alle
Tiere des Waldes. $21$ Die Junglöwen brüllen nach Raub, sie
fordern von Gott ihre Speise. $22$ Geht die Sonne auf,
ziehen sie sich zurück und lagern sich in ihren Verstecken.
$23$ Der Mensch geht aus an sein Werk, an seine Arbeit bis
zum Abend. $24$ Wie zahlreich sind deine Werke, o HERR! Du
hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deines
Eigentums. $25$ Da ist das Meer, groβ und ausgedehnt nach
allen Seiten. Dort ist ein Gewimmel ohne Zahl: Tiere klein und
groβ. $26$ Da ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du
gebildet hast, um mit ihm zu spielen. $27$ Sie alle warten
auf dich, daβ du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit.
$28$ Du gibst ihnen: Sie sammeln ein. Du tust deine Hand
auf: Sie werden gesättigt mit Gutem. $29$ Du verbirgst dein
Angesicht: Sie erschrecken. Du nimmst ihren Lebensatem weg: Sie
vergehen und werden wieder zu Staub. $30$ Du sendest deinen
Lebenshauch aus: Sie werden geschaffen; du erneuerst die Flächen
des Ackers. $31$ Die Herrlichkeit des HERRN sei ewig! Der
HERR freue sich seiner Werke! $32$ Der die Erde anschaut,
und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. $33$
Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, ich will meinem Gott
spielen, solange ich bin. $34$ Möge ihm gefallen meine Rede!
Ich, ich freue mich in dem HERRN! $35$ Die Sünder sollen
verschwinden von der Erde und die Gottlosen nicht mehr sein.
Preise den HERRN, meine Seele! Halleluja!
\105\
#
V. 1-15: 1Chr 16,8-22
#
$1$ Preist den HERRN, ruft an seinen Namen, macht unter den
Völkern kund seine Taten! $2$ Singt ihm, spielt ihm, redet
von allen seinen Wundern! $3$ Rühmt euch seines heiligen
Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
$4$ Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke, sucht sein
Angesicht beständig! $5$ Gedenkt seiner Wunder, die er getan
hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes! $6$ Ihr
Nachkommen Abrahams, seines Knechtes, ihr Söhne Jakobs, seine
Auserwählten: $7$ Er ist der HERR, unser Gott! Seine Urteile
[ergehen] auf der ganzen Erde. $8$ Er gedenkt ewig seines
Bundes - des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter
hin -, $9$ den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides
an Isaak. $10$ Er richtete ihn auf für Jakob zur Ordnung,
Israel zum ewigen Bund, $11$ indem er sprach: Dir will ich
das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe. $12$ Als
sie noch gering waren an Zahl, nur wenige und Fremdlinge darin,
$13$ als sie von Volk zu Volk wanderten, von einem Reich zu
einem anderen Volk, $14$ da gestattete er keinem Menschen,
sie zu bedrücken, und ihretwegen wies er Könige zurecht:
$15$ `Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten
nichts Übles! $16$ Er rief eine Hungersnot über das Land
herbei; jeden Brotstab zerbrach er. $17$ Er sandte einen
Mann vor ihnen her: Joseph wurde als Knecht verkauft. $18$
Sie zwängten seine Füβe in Fesseln, [in] Eisen kam sein Hals,
$19$ bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des
HERRN ihn bewährte. $20$ Der König sandte hin und lieβ ihn
los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn. $21$ Er
setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über all
seinen Besitz, $22$ um seine Obersten zurechtzuweisen nach
seinem Sinn; und seine Ältesten sollte er Weisheit lehren.
$23$ Dann kam Israel nach Ägypten, Jakob war ein Fremder im
Lande Hams. $24$ Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, er
machte es stärker als seine Bedränger. $25$ Er wandelte ihr
Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten.
$26$ Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwählt
hatte.
#
V. 27-36: Ps 78,43-53.
#
$27$ Sie taten unter ihnen seine Zeichen und Wunder im Lande
Hams. $28$ Er sandte Finsternis und machte es finster. Aber
sie achteten nicht auf seine Worte. $29$ Er verwandelte ihre
Wasser in Blut, lieβ sterben ihre Fische. $30$ Es wimmelte
ihr Land von Fröschen bis in die Gemächer ihrer Könige. $31$
Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmücken in ihr ganzes
Gebiet. $32$ Er gab ihnen Hagel statt Regen, flammendes
Feuer in ihr Land. $33$ Und er schlug ihre Weinstöcke und
Feigenbäume, zerbrach die Bäume ihres Gebiets. $34$ Er
sprach, und es kamen Heuschrecken und [ihre] Larven ohne Zahl.
$35$ Sie fraβen alles Kraut in ihrem Land, sie fraβen die
Frucht ihres Bodens. $36$ Und er schlug alle Erstgeburt in
ihrem Land, die Erstlinge all ihrer Kraft. $37$ Dann führte
er sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war
unter seinen Stämmen. $38$ Froh war Ägypten bei ihrem
Auszug, denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. $39$ Er
breitete eine Wolke aus zur Decke, ein Feuer, die Nacht zu
erleuchten. $40$ Sie forderten, und er lieβ Wachteln kommen.
Mit Himmelsbrot sättigte er sie. $41$ Er öffnete den Felsen,
und es flossen Wasser heraus. Sie liefen in die Wüste wie ein
Strom. $42$ Denn er gedachte seines heiligen Wortes,
Abrahams, seines Knechtes, $43$ und führte sein Volk heraus
in Freude, seine Auserwählten in Jubel. $44$ Er gab ihnen
die Länder der Nationen und die Mühe der Völkerschaften nahmen
sie in Besitz, $45$ damit sie seine Ordnungen beobachteten
und seine Gesetze bewahrten. Halleluja!
\106\
$1$ Halleluja! Preist den HERRN, denn er ist gut! Denn seine
Gnade [währt] ewig. $2$ Wer wird [alle] die Machttaten des
HERRN erzählen, hören lassen all seinen Ruhm? $3$ Glücklich,
die das Recht bewahren, die Gerechtigkeit üben zu aller Zeit!
$4$ Gedenke meiner, HERR, in der Zuneigung zu deinem Volk.
Suche mich heim mit deiner Hilfe, $5$ daβ ich anschaue das
Glück deiner Auserwählten, mich freue an der Freude deiner
Nation, mich rühme mit deinem Erbteil. $6$ Wir haben
gesündigt samt unseren Vätern, haben Unrecht getan, haben
gottlos gehandelt. $7$ Unsere Väter in Ägypten begriffen
nicht deine Wunder, sie gedachten nicht der Menge deiner
Gnadenerweise, sie waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer.
$8$ Aber er rettete sie um seines Namens willen, um seine
Macht kundzutun. $9$ Und er bedrohte das Schilfmeer und es
wurde trocken. Er lieβ sie durch die Fluten gehen wie durch eine
Wüste. $10$ Er rettete sie aus der Hand dessen, der sie
haβte, er erlöste sie aus der Hand des Feindes. $11$ Und die
Wasser bedeckten ihre Bedränger, nicht einer von ihnen blieb
übrig. $12$ Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein
Lob. $13$ Schnell vergaβen sie seine Taten, warteten nicht
auf seinen Rat. $14$ Sie gierten voller Begierde in der
Wüste, versuchten Gott in der Einöde. $15$ Da erfüllte er
ihnen ihre Bitte, aber er sandte Schwindsucht in ihre Seelen.
$16$ Sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron,
den Heiligen des HERRN. $17$ Die Erde tat sich auf und
verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams. $18$ Ein
Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die
Gottlosen. $19$ Sie machten ein Kalb am Horeb und beugten
sich vor einem gegossenen Bild. $20$ Sie vertauschten ihre
Herrlichkeit mit dem Bild eines Stieres, der Gras friβt.
$21$ Sie vergaβen Gott, der sie errettete, der groβe Dinge
getan in Ägypten, $22$ Wunder im Lande Hams, Furchtbares am
Schilfmeer. $23$ Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht
Mose gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor ihn,
um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. $24$ Und sie
verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Wort.
$25$ Sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die
Stimme des HERRN. $26$ Da erhob er seine Hand gegen sie, um
sie niederzuschlagen in der Wüste, $27$ um ihre
Nachkommenschaft zu Fall zu bringen unter den Nationen, um sie
zu zersprengen in die Länder. $28$ Und sie hängten sich an
Baal Peor und aβen Schlachtopfer der Toten. $29$ So
erbitterten sie [ihn] durch ihre Taten, eine Plage brach unter
ihnen aus. $30$ Da stand Pinhas auf und übte Gericht, und
der Plage wurde gewehrt. $31$ Das wurde ihm zur
Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in
Ewigkeit. $32$ Und sie erzürnten [ihn] am Wasser von Meriba,
und es erging Mose übel ihretwegen. $33$ Denn sie reizten
seinen Geist, so daβ er unbedacht redete mit seinen Lippen.
$34$ Sie vertilgten die Völker nicht, die der HERR ihnen
genannt hatte. $35$ Sie vermischten sich mit den Nationen
und lernten ihre Werke. $36$ Sie dienten ihren Götzen, die
wurden ihnen zum Fallstrick. // $37$ Und sie opferten ihre
Söhne und ihre Töchter den Dämonen, $38$ vergossen
unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den
Götzen Kanaans opferten. So wurde das Land durch die Blutschuld
entweiht. $39$ Sie verunreinigten sich durch ihre Werke und
hurten durch ihre Taten. $40$ Da entbrannte der Zorn des
HERRN gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum.
$41$ Er gab sie in die Hand der Nationen, und die sie
haβten, herrschten über sie. $42$ Ihre Feinde bedrängten
sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. $43$ Oft
errettete er sie. Sie aber waren widerspenstig in ihren Plänen,
und sie verkamen wegen ihrer Ungerechtigkeit. $44$ Doch er
sah an ihr Elend, als er ihr Schreien hörte. $45$ Und er
gedachte um ihretwillen an seinen Bund, und es reute ihn in der
Fülle seiner Gnade. $46$ Er lieβ sie Erbarmen finden bei
allen, die sie gefangen weggeführt hatten. $47$ Rette uns,
HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daβ wir
deinen heiligen Namen preisen, daβ wir uns rühmen deines Lobes!
$48$ Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit
zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Halleluja!
\107\
FÜNFTES BUCH
$1$ Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade
[währt] ewig! $2$ So sollen sagen die Erlösten des HERRN,
die er aus der Hand des Bedrängers erlöst hat. $3$ Die er
gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von
Norden und von Süden. $4$ Sie irrten in der Wüste, auf ödem
Weg, sie fanden keinen bewohnten Ort. $5$ Hungrig waren sie
und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. $6$ Da
schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: aus ihren Bedrängnissen
errettete er sie. $7$ Er leitete sie auf rechtem Weg, so daβ
sie zu einem bewohnten Ort gelangten. $8$ Sie sollen den
HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder an den
Menschenkindern! $9$ Denn er hat die durstende Seele
gesättigt, die hungernde Seele mit Gutem erfüllt. $10$ Die
Bewohner des Dunkels und der Finsternis [lagen] gefesselt in
Elend und Eisen: $11$ denn sie waren widerspenstig gewesen
gegen die Worte Gottes und hatten verachtet den Rat des
Höchsten; $12$ und er hatte ihr Herz gebeugt durch Unheil.
Sie waren gestürzt, und kein Helfer war da. - $13$ Da
schrieen sie zum HERRN um Hilfe in ihrer Not: aus ihren
Bedrängnissen rettete er sie. $14$ Er führte sie heraus aus
Dunkel und Finsternis, er zerriβ ihre Fesseln. $15$ Sie
sollen den HERRN preisen für seine Gnade, für seine Wunder an
den Menschenkindern! $16$ Denn er hat eherne Türen
zerbrochen, und eiserne Riegel hat er zerschlagen. $17$ Die
Toren litten wegen ihres gottlosen Weges und wegen ihrer Sünden.
$18$ Ihre Seele ekelte vor jeder Speise, sie rührten an die
Pforten des Todes. $19$ Dann aber schrieen sie zum HERRN um
Hilfe in ihrer Not: aus ihren Bedrängnissen rettete er sie.
$20$ Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete [sie]
aus ihren Gruben. $21$ Sie sollen den HERRN preisen für
seine Gnade, für seine Wunder an den Menschenkindern. $22$
Sie sollen Dankopfer darbringen und mit Jubel seine Taten
erzählen! $23$ Die sich mit Schiffen aufs Meer
hinausbegaben, auf groβen Wassern Handel trieben, $24$ das
sind die, die die Taten des HERRN sahen und seine Wunder in der
Tiefe. $25$ Er redete und bestellte einen Sturmwind, und der
trieb seine Wellen hoch. $26$ Sie stiegen zum Himmel empor,
sie sanken hinab in die Tiefen, es verzagte in der Not ihre
Seele. $27$ Sie taumelten und schwankten wie ein
Betrunkener, es versagte all ihre Weisheit. $28$ Dann aber
schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: und er führte sie heraus
aus ihren Bedrängnissen. $29$ Er verwandelte den Sturm in
Stille, und es legten sich die Wellen. $30$ Sie freuten
sich, daβ es still geworden war, und er führte sie in den
ersehnten Hafen. $31$ Sie sollen den HERRN preisen für seine
Gnade, für seine Wunder an den Menschenkindern. $32$ Sie
sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes, in der Sitzung
der Ältesten ihn loben! $33$ Er macht Ströme zur Wüste und
Wasserquellen zu dürrem Land. $34$ Fruchtbares Land [macht
er] zur Salzsteppe wegen der Bosheit seiner Bewohner. $35$
Er macht die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu
Wasserquellen. $36$ Und er lieβ Hungrige dort wohnen, damit
sie Siedlungen gründen konnten. $37$ Sie besäten Felder und
pflanzten Weinberge, die Frucht brachten als Ertrag. $38$
Und er segnete sie, und sie mehrten sich sehr, ihr Vieh lieβ er
nicht wenig sein. $39$ Und sie wurden [wieder] wenig und
beugten sich unter der Last von Unglück und Jammer. $40$ Er
schüttete Verachtung auf Edle, er lieβ sie umherirren in
wegloser Einöde. $41$ Doch den Armen hob er empor aus dem
Elend, und machte [seine] Sippen [zahlreich] wie Herden.
$42$ Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, und alle
Ungerechtigkeit muβ ihren Mund schlieβen. $43$ Wer ist
weise? Der merke sich dies! Und sie sollen die Gnaden[taten] des
HERRN sorgsam beachten.
\108\
$1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von David.
#
V. 2-6: Ps 57,8-12
#
$2$ Gefestigt ist mein Herz, o Gott! Ich will singen und
spielen. Wach auf, meine Ehre! $3$ Wach auf, Harfe und
Zither! Ich will aufwecken die Morgenröte. $4$ Ich will dich
preisen unter den Völkern, HERR, ich will dir spielen unter den
Völkerschaften. $5$ Denn groβ ist deine Gnade über die
Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Treue. $6$ Erhebe
dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde [sei] deine
Herrlichkeit!
#
V. 7-14: Ps 60,7-14.
#
$7$ Damit deine Geliebten befreit werden, rette durch deine
Rechte und erhöre mich! $8$ Gott hat geredet in seinem
Heiligtum: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das
Tal Sukkoth ausmessen. $9$ Mein ist Gilead, mein Manasse,
und Ephraim ist der Schutz meines Hauptes, Juda mein
Herrscherstab. $10$ Moab ist mein Waschbecken. Auf Edom will
ich meine Sandale werfen, über Philistäa will ich jauchzen.
$11$ Wer wird mich führen in die befestigte Stadt? Wer wird
mich leiten bis nach Edom? $12$ Hast du, Gott, uns nicht
verworfen? Du ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren!
$13$ Schaffe uns Hilfe vor dem Bedränger! Menschenhilfe ist
ja wertlos. $14$ Mit Gott werden wir mächtige Taten tun; und
er, er wird unsere Bedränger zertreten.
\109\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Gott meines Lobes,
schweige nicht! $2$ Denn den Mund des Gottlosen und den Mund
des Betruges haben sie gegen mich geöffnet, mit Lügenzungen
haben sie zu mir geredet. $3$ Mit Worten des Hasses haben
sie mich umgeben und ohne Grund gegen mich gestritten. $4$
Für meine Liebe feindeten sie mich an. Ich aber bin [stets im]
Gebet. $5$ Sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Haβ
für meine Liebe: $6$ Bestelle einen Gottlosen über ihn, ein
Verkläger trete zu seiner Rechten. $7$ Aus dem Gericht gehe
er als Schuldiger hervor, sein Gebet werde zur Sünde! $8$
Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! $9$
Seine Kinder seien Waisen und seine Frau eine Witwe! $10$
Herumirren, ja herumirren sollen seine Kinder und betteln,
[Überreste] suchen aus ihren Trümmern. $11$ Der Wucherer
umgarne alles, was er hat, Fremde mögen seinen Erwerb rauben!
$12$ Er soll niemanden haben, der ihm Gnade bewahrt, und
keiner sei seinen Waisen gnädig. $13$ Seine Nachkommen
sollen ausgerottet werden, im folgenden Geschlecht soll ihr Name
erlöschen! $14$ Der Ungerechtigkeit seiner Väter werde
gedacht vor dem HERRN, nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner
Mutter! $15$ Sie seien dem HERRN stets gegenwärtig. Er rotte
ihr Gedächtnis aus von der Erde! $16$ Weil er nicht daran
dachte, Gnade walten zu lassen, sondern den elenden und armen
Mann verfolgte, den, der verzagten Herzens war, um [ihn] zu
töten. $17$ Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn!
Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm!
$18$ Er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er wie
Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! $19$ Er
sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, wie ein Gürtel,
womit er stets sich gürtet! $20$ Das sei die Strafe meiner
Widersacher von seiten des HERRN; und derer, die Böses reden
gegen meine Seele! $21$ Du aber, HERR, Herr, handle an mir
um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, errette mich!
$22$ Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet
in meinem Innern. $23$ Wie ein Schatten, wenn er sich
streckt, gehe ich dahin, werde abgeschüttelt wie eine
Heuschrecke. $24$ Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch
ist abgemagert, ohne Fett. $25$ Und ich bin ihnen zum Hohn
geworden. Wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf.
$26$ Hilf mir, HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner
Gnade! $27$ Laβ sie erkennen, daβ dies deine Hand ist, daβ
du, HERR, es getan hast. $28$ Sie mögen fluchen, du aber
segne! Stehen sie auf, so laβ sie beschämt werden und deinen
Knecht sich freuen! $29$ Kleiden mögen sich meine
Widersacher mit Schande und in ihre Schmach sich hüllen wie in
einen Mantel. $30$ Ich will den HERRN sehr preisen mit
meinem Mund, und inmitten vieler werde ich ihn loben. $31$
Denn er steht zur Rechten des Armen, um ihn von denen zu retten,
die seine Seele richteten.
\110\
$1$ Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn:
Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe
zum Schemel deiner Füβe! $2$ Den Stab deiner Macht wird der
HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde!
$3$ Dein Volk ist [voller] Willigkeit am Tage deiner Macht.
In heiliger Pracht, aus dem Schoβ der Morgenröte habe ich dich
wie Tau gezeugt. $4$ Geschworen hat der HERR, und es wird
ihn nicht gereuen: `Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise
Melchisedeks! $5$ Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert
Könige am Tag seines Zorns. $6$ Er wird richten unter den
Nationen, er füllt [Täler] mit Leichen. Das Haupt über ein
groβes Land zerschmettert er. $7$ Auf dem Weg wird er
trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.
\111\
$1$ Halleluja! Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen
im Kreis der Aufrichtigen und der Gemeinde. $2$ Groβ sind
die Taten des HERRN, zu erforschen von allen, die Lust an ihnen
haben. $3$ Majestät und Pracht ist sein Tun, seine
Gerechtigkeit besteht ewig. $4$ Er hat ein Gedächtnis
gestiftet seinen Wundern, gnädig und barmherzig ist der HERR.
$5$ Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten. Er
gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. $6$ Die Kraft seiner
Taten hat er seinem Volk kundgemacht, ihnen das Erbe der
Nationen zu geben. $7$ Die Taten seiner Hände sind Wahrheit
und Recht. Zuverlässig sind alle seine Gebote, $8$
festgegründet auf immer und ewig, ausgeführt in Wahrheit und
Geradheit. $9$ Er hat Erlösung gesandt zu seinem Volk,
seinen Bund verordnet auf ewig. Heilig und furchtbar ist sein
Name. $10$ Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang:
eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben. Sein Ruhm besteht
ewig.
\112\
$1$ Halleluja! Glücklich der Mann, der den HERRN fürchtet,
der groβe Freude an seinen Geboten hat! $2$ Seine
Nachkommenschaft wird mächtig sein im Land. Das Geschlecht der
Aufrichtigen wird gesegnet werden. $3$ Vermögen und Reichtum
wird in seinem Haus sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewig.
$4$ Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in der Finsternis. Er
ist gnädig und barmherzig und gerecht. $5$ Gut [steht es um
den] Mann, der gütig ist und leiht! Er wird seine Sachen
durchführen nach dem Recht. $6$ Denn in Ewigkeit wird er
nicht wanken, zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein.
$7$ Er wird sich nicht fürchten vor böser Nachricht. Fest
ist sein Herz, es vertraut auf den HERRN. $8$ Beständig ist
sein Herz, er fürchtet sich nicht, bis er heruntersieht auf
seine Bedränger. $9$ Er streut aus, gibt den Armen. Seine
Gerechtigkeit besteht ewig. Sein Horn ragt auf in Ehre. $10$
Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern, mit seinen Zähnen
wird er knirschen und vergehen. Das Begehren der Gottlosen geht
verloren.
\113\
$1$ Halleluja! Lobt, ihr Knechte des HERRN! Lobt den Namen
des HERRN! $2$ Gepriesen sei der Name des HERRN von nun an
bis in Ewigkeit! $3$ Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
Niedergang sei gelobt der Name des HERRN! $4$ Hoch über alle
Nationen ist der HERR, über die Himmel seine Herrlichkeit.
$5$ Wer ist der HERR, unser Gott, der hoch oben thront,
$6$ der in die Tiefe schaut - im Himmel und auf Erden?
$7$ Der aus dem Staub emporhebt den Geringen, aus dem
Schmutz den Armen erhöht, $8$ um ihn sitzen zu lassen bei
Edlen, bei den Edlen seines Volkes. $9$ Der die Unfruchtbare
des Hauses wohnen läβt als eine fröhliche Mutter von Söhnen!
Halleluja!
\114\
$1$ Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volk,
das unverständlich redete, $2$ da wurde Juda sein Heiligtum,
Israel sein Herrschaftsbereich. $3$ Das Meer sah es und
floh, der Jordan wandte sich zurück. $4$ Die Berge hüpften
wie Widder, die Hügel wie Lämmer. $5$ Was [war mit] dir,
Meer, daβ du flohst? [Mit] dir, Jordan, daβ du dich
zurückwandtest? $6$ [Mit] euch, Berge, daβ ihr hüpftet wie
Widder? [Mit] euch, Hügel, [daβ ihr hüpftet] wie Lämmer? $7$
Erbebe vor dem Herrn, Erde, vor dem Gott Jakobs, $8$ der den
Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in
einen Wasserquell!
\115\
$1$ Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib
Ehre wegen deiner Gnade, wegen deiner Treue! $2$ Warum
sollen die Völker sagen: Wo ist denn ihr Gott? $3$ Unser
Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefällt, tut er.
#
V. 4-8: Ps 135,15-18.
#
$4$ Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von
Menschenhänden. $5$ Einen Mund haben sie, reden aber nicht.
Augen haben sie, sehen aber nicht. $6$ Ohren haben sie,
hören aber nicht. Eine Nase haben sie, riechen aber nicht.
$7$ Sie haben Hände, tasten aber nicht; Füβe, gehen aber
nicht. Keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. $8$ Ihnen
gleich sollen die werden, die sie machten, ein jeder, der auf
sie vertraut. $9$ Israel, vertraue auf den HERRN! Ihre Hilfe
und ihr Schild ist er. $10$ Haus Aaron, vertraut auf den
HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. $11$ Ihr, die ihr
den HERRN fürchtet, vertraut auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr
Schild ist er. $12$ Der HERR hat unser gedacht, er wird
segnen. Er segne das Haus Israel, er segne das Haus Aaron.
$13$ Er segne, die den HERRN fürchten, die Kleinen samt den
Groβen. $14$ Der HERR mehre euch, euch und eure Kinder!
$15$ Ihr seid gesegnet vom HERRN, der Himmel und Erde
gemacht hat. $16$ Die Himmel sind die Himmel des HERRN, die
Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. $17$ Die Toten
werden Jah nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabgehen.
$18$ Wir aber, wir werden Jah preisen von nun an bis in
Ewigkeit. Halleluja!
\116\
$1$Ich liebe den HERRN, denn er hörte meine Stimme, mein
Flehen. $2$ Ja, er hat zu mir geneigt sein Ohr; und an
[allen] meinen Tagen werde ich [ihn an]rufen. $3$ Es
umfingen mich die Fesseln des Todes, die Ängste des Scheols
erreichten mich. Ich geriet in Not und Kummer. $4$ Da rief
ich den Namen des HERRN an: `Bitte, HERR, rette meine Seele!
$5$ Gnädig ist der HERR und gerecht, und unser Gott ist
barmherzig. $6$ Der HERR behütet die Einfältigen. Ich war
schwach, doch er hat mich gerettet. $7$ Kehre zurück, meine
Seele, zu deiner Ruhe! Denn der HERR hat dir Gutes erwiesen.
$8$ Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, meine Augen
von Tränen, meinen Fuβ vom Sturz. $9$ Ich werde wandeln vor
dem HERRN in den Landen der Lebendigen. $10$ Ich habe
geglaubt, darum kann ich sagen: `Ich bin sehr gebeugt gewesen.
$11$ Ich sprach in meiner Bestürzung: `Alle Menschen sind
Lügner! $12$ Wie soll ich dem HERRN vergelten alle seine
Wohltaten an mir? $13$ Den Heilsbecher will ich erheben und
den Namen des HERRN anrufen. $14$ Ich will dem HERRN meine
Gelübde erfüllen, ja, vor seinem ganzen Volk! $15$ Kostbar
ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Frommen. $16$ Ach,
HERR, ich bin ja dein Knecht! Ich bin dein Knecht, der Sohn
deiner Magd! Gelöst hast du meine Fesseln! $17$ Dir will ich
ein Dankopfer bringen, anrufen will ich den Namen des HERRN!
$18$ Ich will dem HERRN meine Gelübde erfüllen, ja, vor
seinem ganzen Volk, $19$ in den Vorhöfen des Hauses des
HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja!
\117\
$1$ Lobt den HERRN, alle Nationen! Rühmt ihn, alle Völker!
$2$ Denn mächtig über uns ist seine Gnade! Die Treue des
HERRN währt ewig! Halleluja!
\118\
$1$ Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade
[währt] ewig! $2$ Es sage Israel: Ja, seine Gnade [währt]
ewig! $3$ Es sage das Haus Aaron: Ja, seine Gnade [währt]
ewig! $4$ Es sagen, die den HERRN fürchten: Ja, seine Gnade
[währt] ewig! $5$ Aus der Bedrängnis rief ich zu Jah. Jah
antwortete mir in der Weite. $6$ Der HERR ist für mich, ich
werde mich nicht fürchten. Was könnte ein Mensch mir tun?
$7$ Der HERR ist für mich unter denen, die mir helfen. Ich
werde herabsehen auf meine Hasser. $8$ Es ist besser, sich
bei dem HERRN zu bergen, als sich auf Menschen zu verlassen.
$9$ Es ist besser, sich bei dem HERRN zu bergen, als sich
auf Edle zu verlassen. $10$ Alle Nationen hatten mich
umringt. Im Namen des HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $11$
Sie hatten mich umringt, ja, mich eingeschlossen. Im Namen des
HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $12$ Sie hatten mich umringt
wie Bienen. Sie sind erloschen wie Dornenfeuer. Im Namen des
HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $13$ Hart hat man mich
gestoβen, um mich zu Fall zu bringen. Aber der HERR hat mir
geholfen. $14$ Meine Stärke und mein Gesang ist Jah. Er ist
mir zur Rettung geworden. $15$ Klang von Jubel und Heil ist
in den Zelten der Gerechten. Die Rechte des HERRN tut
Gewaltiges. $16$ Die Rechte des HERRN ist erhoben, die
Rechte des HERRN tut Gewaltiges. $17$ Ich werde nicht
sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. $18$
Hart hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tod hat er mich nicht
übergeben. $19$ Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit! Ich
will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. $20$ Dies ist
das Tor des HERRN. Gerechte ziehen hier ein. $21$ Ich will
dich preisen, denn du hast mich erhört und bist mir zur Rettung
geworden. $22$ Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden. $23$ Vom HERRN ist dies
geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen. $24$ Dies
ist der Tag, den der HERR gemacht hat! Seien wir fröhlich und
freuen wir uns in ihm! $25$ Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR,
gib doch Gelingen! $26$ Gesegnet sei, der kommt im Namen des
HERRN. Vom Haus des HERRN aus haben wir euch gesegnet. $27$
Der HERR ist Gott. Er hat uns Licht gegeben. Bindet das
Festopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars! $28$ Du
bist mein Gott, ich will dich preisen! Mein Gott, ich will dich
erheben. $29$ Preist den HERRN, denn er ist gut! Ja, seine
Gnade [währt] ewig!
\119\
$1$ Glücklich sind, die im Weg untadelig sind, die im Gesetz
des HERRN wandeln. $2$ Glücklich sind, die seine Zeugnisse
bewahren, die ihn von ganzem Herzen suchen. $3$ Die auch
kein Unrecht tun, die auf seinen Wegen wandeln! $4$ Du hast
deine Vorschriften geboten, daβ man sie eifrig beobachte.
$5$ Oh, daβ doch meine Wege beständig wären, um deine
Ordnungen zu halten! $6$ Dann werde ich nicht beschämt
werden, wenn ich beachte alle deine Gebote. $7$ Ich will
dich preisen mit aufrichtigem Herzen, wenn ich gelernt habe die
Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. $8$ Deine Ordnungen will
ich halten. Verlaβ mich nicht ganz und gar!
$9$ Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er
sich bewahrt nach deinem Wort. $10$ Mit meinem ganzen Herzen
habe ich dich gesucht. Laβ mich nicht abirren von deinen
Geboten! $11$ In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt,
damit ich nicht gegen dich sündige. $12$ Gepriesen seist du,
HERR! Lehre mich deine Ordnungen! $13$ Mit meinen Lippen
habe ich erzählt alle Bestimmungen deines Mundes. $14$ An
dem Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, mehr als an allem
Reichtum. $15$ Deine Vorschriften will ich bedenken und
beachten deine Pfade. $16$ An deinen Satzungen habe ich
meine Lust. Dein Wort vergesse ich nicht.
$17$ Tue Gutes an deinem Knecht, so werde ich leben. Ich
will dein Wort halten! $18$ Öffne meine Augen, damit ich
schaue die Wunder aus deinem Gesetz. $19$ Ein Gast bin ich
im Land. Verbirg nicht vor mir deine Gebote! $20$ Meine
Seele zermürbt sich vor Verlangen nach deinen Bestimmungen zu
aller Zeit. $21$ Gescholten hast du die Übermütigen, die
Verfluchten, die abirren von deinen Geboten. $22$ Wälze von
mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt.
$23$ Sitzen auch Oberste und verhandeln gegen mich, dein
Knecht sinnt nach über deine Ordnungen. $24$ Deine Zeugnisse
sind auch meine Lust, meine Ratgeber [sind sie].
$25$ Am Staub klebt meine Seele. Belebe mich nach deinem
Wort! $26$ Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich
erhört. Lehre mich deine Ordnungen! $27$ Laβ mich verstehen
den Weg deiner Vorschriften. Sinnen will ich über deine Wunder.
$28$ Keinen Schlaf findet meine Seele vor Kummer. Richte
mich auf nach deinem Wort! $29$ Halte fern von mir den Weg
der Lüge, und gewähre mir dein Gesetz! $30$ Den Weg der
Treue habe ich erwählt, ich habe vor mich gestellt deine
Bestimmungen. $31$ Ich halte an deinen Zeugnissen fest.
HERR, laβ mich nicht beschämt werden! $32$ Den Weg deiner
Gebote werde ich laufen, denn du machst mir das Herz weit.
$33$ Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich
will ihn bewahren bis ans Ende. $34$ Gib mir Einsicht, und
ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
$35$ Leite mich auf dem Pfad deiner Gebote! Denn ich habe
Gefallen daran. $36$ Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen
und nicht zum Gewinn! $37$ Wende meine Augen [davon] ab, das
Eitle zu betrachten. Belebe mich auf deinen Wegen! $38$
Halte deinem Knecht deine Zusage aufrecht, die deiner Furcht
entspricht! $39$ Wende ab meine Schande, die ich fürchte!
Denn deine Bestimmungen sind gut. $40$ Siehe, ich sehne mich
nach deinen Vorschriften! Belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
$41$ Laβ über mich kommen deine Gnaden, HERR, dein Heil nach
deiner Zusage, $42$ damit ich meinem Lästerer ein Wort
antworten kann. Denn ich vertraue auf dein Wort. $43$
Entziehe meinem Mund das Wort der Wahrheit nicht allzusehr! Denn
ich hoffe auf deine Bestimmungen. $44$ Halten will ich dein
Gesetz beständig, immer und ewig. $45$ Und ich werde wandeln
in weitem Raum, denn nach deinen Vorschriften habe ich
geforscht. $46$ Vor Königen will ich reden von deinen
Zeugnissen und mich nicht schämen. $47$ Ich habe meine Lust
an deinen Geboten, die ich liebe, $48$ und werde meine Hände
aufheben zu deinen Geboten, die ich liebhabe. Und über deine
Ordnungen will ich nachdenken.
$49$ Gedenke des Wortes an deinen Knecht, worauf du mich
hast warten lassen! $50$ Dies ist mein Trost in meinem
Elend, daβ deine Zusage mich belebt hat. $51$ Die
Übermütigen haben mich über die Maβen verspottet, aber von
deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. $52$ Ich gedachte,
HERR, deiner Bestimmungen von alters her, und ich tröstete mich.
$53$ Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gottlosen, die
dein Gesetz verlassen. $54$ Lieder waren mir deine Ordnungen
im Haus meiner Fremdlingschaft. $55$ In der Nacht habe ich
deines Namens gedacht, HERR, und ich habe dein Gesetz gehalten.
$56$ Dies ist mir zuteil geworden: Daβ ich deine
Vorschriften bewahre.
$57$ Mein Teil ist der HERR! Ich habe versprochen, deine
Worte zu bewahren. $58$ Ich suchte dich zu besänftigen von
ganzem Herzen. Sei mir gnädig nach deiner Zusage! $59$ Ich
habe meine Wege überdacht und meine Füβe gekehrt zu deinen
Zeugnissen. $60$ Ich bin geeilt und habe nicht gezögert,
deine Gebote zu halten. $61$ Stricke der Gottlosen haben
mich umgeben. Dein Gesetz habe ich nicht vergessen. $62$ Um
Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der
Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. $63$ Ich bin der Gefährte
aller, die dich fürchten, derer, die deine Vorschriften
einhalten. $64$ Von deiner Gnade, HERR, ist die Erde
erfüllt. Lehre mich deine Ordnungen!
$65$ Du hast Gutes getan an deinem Knecht, HERR, nach deinem
Wort! $66$ Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! Denn ich
habe deinen Geboten geglaubt. $67$ Bevor ich gedemütigt
wurde, irrte ich. Jetzt aber halte ich dein Wort. $68$ Du
bist gut und tust Gutes. Lehre mich deine Ordnungen! $69$
Lügen haben die Übermütigen gegen mich erdichtet. Ich bewahre
deine Vorschriften von ganzem Herzen. $70$ Ihr Herz ist
unempfindlich geworden wie Fett. Ich habe meine Lust an deinem
Gesetz. $71$ Es war gut für mich, daβ ich gedemütigt wurde,
damit ich deine Ordnungen lernte. $72$ Lieber ist mir das
Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold- und Silberstücken.
$73$ Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. Gib mir
Einsicht, ich will deine Gebote lernen. $74$ Die dich
fürchten, werden mich sehen und sich freuen, denn ich harre auf
dein Wort. $75$ Ich habe erkannt, HERR, daβ deine Gerichte
Gerechtigkeit sind und daβ du mich in Treue gedemütigt hast.
$76$ Laβ doch deine Gnade mir zum Trost sein nach deiner
Zusage an deinen Knecht! $77$ Laβ deine Erbarmungen über
mich kommen, daβ ich lebe. Denn dein Gesetz ist meine Lust.
$78$ Laβ beschämt werden die Übermütigen, die mich
lügnerisch bedrücken. Ich denke über deine Vorschriften nach.
$79$ Laβ sich zu mir wenden, die dich fürchten und die deine
Zeugnisse erkennen! $80$ Laβ mein Herz untadelig sein in
deinen Ordnungen, damit ich nicht in Schande komme. $81$
Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil. Ich warte auf dein
Wort. $82$ Meine Augen verzehren sich nach deiner Zusage:
`Wann wirst du mich trösten? $83$ Denn wie ein Schlauch im
Rauch bin ich. Deine Ordnungen habe ich nicht vergessen.
$84$ Wieviele werden der Tage deines Knechts sein? Wann
wirst du Gericht halten über meine Verfolger? $85$ Die
Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach
deinem Gesetz sind. $86$ Alle deine Gebote sind Treue. Sie
haben mich verfolgt ohne Grund. Hilf mir! $87$ Wenig fehlte,
so hätten sie mich vernichtet im Land. Ich aber, ich habe deine
Vorschriften nicht verlassen. $88$ Belebe mich nach deiner
Gnade, und ich werde bewahren das Zeugnis deines Mundes.
$89$ In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln.
$90$ Von Geschlecht zu Geschlecht [währt] deine Treue. Du
hast die Erde gegründet, und sie steht. $91$ Nach deinen
Ordnungen bestehen sie bis heute, denn alles ist dir dienstbar.
$92$ Wäre nicht dein Gesetz meine Lust gewesen, dann wäre
ich verlorengegangen in meinem Elend. $93$ Ewig werde ich
deine Vorschriften nicht vergessen, denn durch sie hast du mich
belebt. $94$ Ich bin dein, rette mich! Denn ich habe nach
deinen Vorschriften gesucht. $95$ Die Gottlosen haben mir
aufgelauert, um mich umzubringen. Ich achte auf deine Zeugnisse.
$96$ Von allen Vollkommenen habe ich ein Ende gesehen. Doch
dein Gebot reicht sehr weit. $97$ Wie liebe ich dein Gesetz!
Es ist mein Nachdenken den ganzen Tag. $98$ Dein Gebot macht
mich weiser als meine Feinde. Denn ewig ist es mein! $99$
Verständiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse
sind mein Überlegen. $100$ Einsichtiger als Greise bin ich.
Denn deine Vorschriften habe ich gehalten. $101$ Von jedem
bösen Pfad habe ich meine Füβe zurückgehalten, damit ich dein
Wort bewahre. $102$ Von deinen Bestimmungen gewichen bin ich
nicht, denn du, du hast mich unterwiesen. $103$ Wie süβ sind
meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund! $104$
Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht. Darum hasse ich
jeden Lügenpfad! $105$ Eine Leuchte für meinen Fuβ ist dein
Wort, ein Licht für meinen Pfad. $106$ Ich habe geschworen
und halte es aufrecht, die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit zu
bewahren. $107$ Ich bin über die Maβen gebeugt. HERR, belebe
mich nach deinem Wort! $108$ Die Gabe meines Mundes laβ dir
doch wohlgefallen, HERR! Lehre mich deine Bestimmungen!
$109$ Mein Leben ist ständig in meiner Hand, aber dein
Gesetz habe ich nicht vergessen. $110$ Die Gottlosen haben
mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich
nicht abgeirrt. $111$ Deine Zeugnisse sind mein Erbe für
ewig, denn die Freude meines Herzens sind sie. $112$ Ich
habe mein Herz geneigt, deine Ordnungen zu tun. Für ewig ist der
Lohn! $113$ Die Gemeinen hasse ich, aber ich liebe dein
Gesetz. $114$ Mein Schutz und mein Schild bist du. Auf dein
Wort hoffe ich. $115$ Weicht von mir, ihr Übeltäter, ich
will die Gebote meines Gottes halten! $116$ Stütze mich nach
deiner Zusage, so werde ich leben. Laβ mich nicht beschämt
werden in meiner Hoffnung! $117$ Stütze mich, daβ ich
gerettet werde. Und ich will beständig auf deine Ordnungen
schauen. $118$ Abgewiesen hast du alle, die von deinen
Ordnungen abirren. Denn Lüge ist ihr Sinnen. $119$ Wie
Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gottlosen des Landes, darum
liebe ich deine Zeugnisse. $120$ Vor deinem Schrecken
schaudert mein Fleisch, ich fürchte mich vor deinen Urteilen.
$121$ Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt. Überlaβ mich
nicht meinen Unterdrückern! $122$ Sei Bürge für deinen
Knecht zum Guten! Laβ die Übermütigen mich nicht unterdrücken!
$123$ Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach der
Zusage deiner Gerechtigkeit. $124$ Handle mit deinem Knecht
nach deiner Gnade und lehre mich deine Ordnungen! $125$ Dein
Knecht bin ich; gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse
erkennen. $126$ Es ist Zeit für den HERRN, zu handeln. Sie
haben dein Gesetz gebrochen. $127$ Darum liebe ich deine
Gebote mehr als Gold und Feingold. $128$ Darum wandle ich
aufrichtig nach allen deinen Vorschriften. Jeden Lügenpfad hasse
ich. $129$ Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie
meine Seele. $130$ Die Eröffnung deiner Worte leuchtet, sie
gibt Einsicht den Einfältigen. $131$ Ich habe meinen Mund
weit aufgetan und gelechzt, denn ich sehne mich nach deinen
Geboten. $132$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig nach dem
Anrecht derer, die deinen Namen lieben! $133$ Befestige
meine Schritte durch dein Wort, und gib keinem Unrecht Macht
über mich! $134$ Erlöse mich von der Bedrückung durch
Menschen, und ich will deine Vorschriften einhalten. $135$
Laβ dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich
deine Ordnungen! $136$ Wasserbäche flieβen herab aus meinen
Augen, weil man dein Gesetz nicht hält. $137$ Gerecht bist
du, HERR, und richtig sind deine Urteile. $138$ Du hast in
Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in groβer Treue.
$139$ Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger
haben deine Worte vergessen. $140$ Wohlgeläutert ist dein
Wort, dein Knecht hat es lieb. $141$ Gering bin ich und
verachtet. Deine Vorschriften habe ich nicht vergessen.
$142$ Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und
dein Gesetz ist Wahrheit. $143$ Angst und Bedrängnis haben
mich erreicht. Deine Gebote sind meine Lust. $144$
Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse für ewig. Gib mir Einsicht,
damit ich lebe! $145$ Von ganzem Herzen habe ich gerufen:
Erhöre mich, HERR! Ich will deine Ordnungen halten. $146$ Zu
dir habe ich gerufen: Rette mich! Ich will deine Zeugnisse
bewahren. $147$ Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen
und habe um Hilfe gerufen. Auf deine Worte habe ich gehofft.
$148$ Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um
nachzudenken über dein Wort. $149$ Höre meine Stimme nach
deiner Gnade! HERR, belebe mich nach deinen Bestimmungen!
$150$ Nahe sind gekommen, die mich arglistig verfolgen. Fern
sind sie von deinem Gesetz. $151$ Du bist nahe, HERR, und
alle deine Gebote sind Wahrheit. $152$ Längst habe ich aus
deinen Zeugnissen erkannt, daβ du sie gegründet hast auf ewig.
$153$ Sieh mein Elend an und errette mich! Denn dein Gesetz
habe ich nicht vergessen. $154$ Führe meinen Rechtsstreit
und erlöse mich! Belebe mich nach deiner Zusage! $155$ Fern
von den Gottlosen ist das Heil, denn nach deinen Ordnungen
suchen sie nicht. $156$ Deiner Erbarmungen sind viele, HERR.
Belebe mich nach deinen Bestimmungen! $157$ Zahlreich sind
meine Verfolger und meine Bedränger. Doch von deinen Zeugnissen
bin ich nicht abgewichen. $158$ Die Treulosen habe ich
gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht
bewahrten. $159$ Sieh, daβ ich deine Vorschriften liebhabe.
Nach deiner Gnade, HERR, belebe mich! $160$ Die Summe deines
Wortes ist Wahrheit, und jedes Urteil deiner Gerechtigkeit
[währt] ewig. $161$ Oberste haben mich verfolgt ohne
Ursache. Aber vor deinem Wort hat mein Herz gebebt. $162$
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der groβe Beute macht.
$163$ Lüge hasse und verabscheue ich. Dein Gesetz liebe ich.
$164$ Siebenmal am Tag lobe ich dich wegen der Bestimmungen
deiner Gerechtigkeit. $165$ Groβen Frieden haben die, die
dein Gesetz lieben. Sie trifft kein Straucheln. $166$ Ich
habe auf dein Heil gewartet, HERR, und deine Gebote habe ich
erfüllt. $167$ Meine Seele hat deine Zeugnisse befolgt, und
ich liebe sie sehr. $168$ Deine Vorschriften und deine
Zeugnisse habe ich befolgt, denn alle meine Wege sind vor dir.
$169$ Laβ mein Schreien nahe vor dich kommen, HERR! Gib mir
Einsicht nach deinem Wort! $170$ Laβ vor dich kommen mein
Flehen! Errette mich nach deiner Zusage! $171$ Meine Lippen
sollen Lob hervorströmen lassen, denn du lehrst mich deine
Ordnungen. $172$ Meine Zunge soll laut reden von deinem
Wort. Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. $173$ Laβ
deine Hand mir zur Hilfe kommen! Denn ich habe deine
Vorschriften erwählt. $174$ Ich sehne mich nach deiner
Hilfe, HERR! Dein Gesetz ist meine Lust. $175$ Meine Seele
soll leben und dich loben! Deine Bestimmungen sollen mir helfen!
$176$ Ich bin umhergeirrt wie ein verlorengegangenes Schaf.
Suche deinen Knecht! Denn ich habe deine Gebote nicht vergessen.
\120\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Zum HERRN rief ich in meiner Not,
und er erhörte mich. $2$ HERR, rette meine Seele vor
Lügenlippen, vor falscher Zunge. $3$ Was wird er dir geben?
Was dir hinzufügen, du falsche Zunge? $4$ Scharfe Pfeile
eines Starken samt glühenden Ginsterkohlen. $5$ Weh mir, daβ
ich Gast war in Mesech, daβ ich wohnte bei den Zelten Kedars!
$6$ Lange hat meine Seele bei denen gewohnt, die den Frieden
hassen. $7$ Ich will nur Frieden. Aber wenn ich rede, so
sind sie für Krieg.
\121\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den
Bergen. Woher wird meine Hilfe kommen? $2$ Meine Hilfe
[kommt] vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. $3$ Er
wird nicht zulassen, daβ dein Fuβ wanke. Dein Hüter schlummert
nicht. $4$ Siehe, nicht schläft noch schlummert der Hüter
Israels. $5$ Der HERR ist dein Hüter, der HERR ist dein
Schatten über deiner rechten Hand. $6$ Am Tag wird die Sonne
nicht stechen, der Mond nicht bei Nacht. $7$ Der HERR wird
dich behüten vor allem Unheil, er wird dein Leben behüten.
$8$ Der HERR wird deinen Ausgang und deinen Eingang behüten
von nun an bis in Ewigkeit.
\122\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Ich freute mich, als sie
zu mir sagten: `Wir gehen zum Haus des HERRN! $2$ Unsere
Füβe standen [dann] in deinen Toren, Jerusalem. $3$
Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich
geschlossene Stadt, $4$ wohin die Stämme hinaufziehen, die
Stämme Jahs, ein Mahnzeichen für Israel, um den Namen des HERRN
zu preisen. $5$ Denn dort stehen Throne zum Gericht, die
Throne des Hauses David. $6$ Erbittet Heil für Jerusalem!
Ruhe sollen die haben, die dich lieben! $7$ Heil sei in
deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen. $8$
Um meiner Brüder und meiner Freunde willen will ich sagen: Heil
sei in dir! $9$ Wegen des Hauses des HERRN, unseres Gottes,
will ich dein Bestes suchen.
\123\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Zu dir hebe ich meine Augen auf, der
du in den Himmeln thronst. $2$ Siehe: Wie die Augen der
Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die
Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen [gerichtet] auf den
HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. $3$ Sei uns
gnädig, HERR, sei uns gnädig! Denn reichlich sind wir mit
Verachtung gesättigt. $4$ Reichlich ist unsere Seele
gesättigt mit dem Spott der Sorglosen, mit der Verachtung der
Hochmütigen.
\124\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Wenn nicht der HERR für
uns gewesen wäre, so soll Israel sagen - $2$ wenn nicht der
HERR für uns gewesen wäre, als Menschen gegen uns aufstanden,
$3$ dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn
gegen uns entbrannte. $4$ Dann hätten uns die Wasser
fortgeschwemmt, der Wildbach hätte uns überströmt. $5$ Dann
wären über uns gegangen die tobenden Wasser. $6$ Gepriesen
sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab! $7$
Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der
Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind
entronnen. $8$ Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der
Himmel und Erde gemacht hat.
\125\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, sind
wie der Berg Zion, der nicht wankt, der ewig bleibt. $2$
Jerusalem - Berge sind rings um es her. So ist der HERR rings um
sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. $3$ Denn das Zepter
der Gottlosigkeit wird nicht mehr ruhen auf dem Erbe der
Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Hände nach
Unrecht ausstrecken. $4$ Tu Gutes, HERR, den Guten und
denen, die aufrichtig sind in ihren Herzen! $5$ Die aber auf
ihre krummen Wege abbiegen, die wird der HERR dahinfahren lassen
samt den Übeltätern. Friede über Israel!
\126\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions
zurückführte, waren wir wie Träumende. $2$ Da wurde unser
Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter
den Nationen: `Der HERR hat Groβes an ihnen getan! $3$ Der
HERR hat Groβes an uns getan: Wir waren fröhlich! $4$ Bringe
zurück, HERR, unsere Gefangenen, gleich den Bächen im Südland.
$5$ Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. $6$ Er
geht weinend hin und trägt den Samen zum Säen. Er kommt heim mit
Jubel und trägt seine Garben.
\127\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. Wenn der HERR das Haus
nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens daran. Wenn der
HERR die Stadt nicht bewacht, wacht der Wächter vergebens.
$2$ Vergebens ist es für euch, daβ ihr früh aufsteht, euch
spät niedersetzt, das Brot der Mühsal eβt. Soviel gibt er seinem
Geliebten im Schlaf. $3$ Siehe, ein Erbe vom HERRN sind
Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. $4$ Wie Pfeile in
der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. $5$
Glücklich der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie
werden nicht beschämt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tor.
\128\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Glücklich ein jeder, der den HERRN
fürchtet, der wandelt auf seinen Wegen! $2$ Denn essen wirst
du die Arbeit deiner Hände. Heil dir! Gut steht es um dich.
$3$ Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern
deines Hauses, deine Söhne den Ölbaumsprossen, rings um deinen
Tisch. $4$ Siehe, so wird gesegnet sein der Mann, der den
HERRN fürchtet. $5$ Es segne dich der HERR von Zion aus.
Schaue das Wohl Jerusalems alle Tage deines Lebens, $6$ und
sieh deiner Kinder Kinder! - Friede über Israel! //
\129\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Oft haben sie mich bedrängt von
meiner Jugend an - so soll Israel sagen. - $2$ Oft haben sie
mich bedrängt von meiner Jugend an, dennoch haben sie mich nicht
überwältigt. $3$ Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt,
haben lang gezogen ihre Furchen. $4$ Der HERR ist gerecht!
Er hat durchschnitten den Strick der Gottlosen. $5$ Mögen
beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! $6$
Mögen sie sein wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe
man es auszieht, $7$ womit der Schnitter seine Hand nicht
füllt noch der Garbenbinder seinen Arm; $8$ und [wo] die
Vorübergehenden nicht sagen: Des HERRN Segen über euch! - Wir
segnen euch im Namen des HERRN.
\130\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Aus den Tiefen rufe ich zu dir, o
HERR. $2$ Herr, höre auf meine Stimme! Laβ deine Ohren
aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! $3$ Wenn du,
Jah, die Sünden anrechnest, Herr, wer wird bestehen? $4$
Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte. $5$
Ich hoffe auf den HERRN, meine Seele hofft, und auf sein Wort
harre ich. $6$ Meine Seele [harrt] auf den Herrn, mehr als
die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen. $7$
Harre, Israel, auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade,
und viel Erlösung bei ihm. $8$ Ja, er wird Israel erlösen
von allen seinen Sünden.
\131\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. HERR! Mein Herz will
nicht hoch hinaus, meine Augen sind nicht hochfahrend. Ich gehe
nicht mit Dingen um, die zu groβ und zu wunderbar für mich sind.
$2$ Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und beruhigt?
Wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie ein entwöhntes
Kind ist meine Seele in mir. $3$ Harre, Israel, auf den
HERRN, von nun an bis in Ewigkeit!
\132\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Gedenke, HERR, dem David alle seine
Mühsal! $2$ Der dem HERRN schwur, ein Gelübde tat dem
Mächtigen Jakobs: $3$ `Ich will das Zelt meines Hauses nicht
betreten, ich will das Lager meines Bettes nicht besteigen,
$4$ ich will meinen Augen keinen Schlaf gestatten, keinen
Schlummer meinen Augenlidern, $5$ bis ich eine Stätte finde
für den HERRN, Wohnungen für den Starken Jakobs! $6$ Siehe,
wir hören von ihr in Ephrata, wir fanden sie in dem Gebiete
Jaars. $7$ Laβt uns einziehen in seine Wohnungen,
niederfallen vor dem Schemel seiner Füβe! $8$ Schreite ein,
HERR, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke! $9$
Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, und
deine Frommen sollen jubeln! $10$ Um Davids, deines
Knechtes, willen weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten!
$11$ Der HERR hat David einen Treueid geschworen, er wird
nicht davon abweichen: `Von der Frucht deines Leibes will ich
auf deinen Thron setzen. $12$ Wenn deine Söhne meinen Bund
und meine Zeugnisse bewahren, die ich sie lehren werde, so
sollen auch ihre Söhne für immer auf deinem Thron sitzen.
$13$ Denn der HERR hat Zion erwählt, hat ihn begehrt zu
seiner Wohnstätte: $14$ `Dies ist meine Ruhestatt für immer,
hier will ich wohnen, denn ich habe ihn begehrt. $15$ Seine
Speise will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot sättigen.
$16$ Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, seine
Frommen sollen laut jubeln. $17$ Dort will ich das Horn
Davids wachsen lassen, habe ich ein Licht zugerichtet meinem
Gesalbten. $18$ Seine Feinde will ich bekleiden mit Schande,
aber auf ihm wird seine Krone glänzen.
\133\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Siehe, wie gut und wie
lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.
$2$ Wie das köstliche Öl auf dem Haupt, das herabflieβt auf
den Bart, auf den Bart Aarons,
der herabflieβt auf den Halssaum seiner Kleider. $3$ Wie der
Tau des Hermon, der herabflieβt auf die Berge Zions. Denn
dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit.
\134\
$1$ Ein Wallfahrtslied. Auf! preist den HERRN, all ihr
Knechte des HERRN, die ihr steht im Haus des HERRN in den
Nächten! $2$ Erhebt eure Hände [im] Heiligtum und preist den
HERRN! $3$ Der HERR segne dich von Zion aus, er, der Himmel
und Erde gemacht hat!
\135\
$1$ Halleluja! Lobt den Namen des HERRN! Lobt, ihr Knechte
des HERRN, $2$ die ihr steht im Hause des HERRN, in den
Vorhöfen des Hauses unseres Gottes! $3$ Halleluja! Denn gut
ist der HERR; spielt seinem Namen, denn er ist lieblich. $4$
Denn Jah hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum.
$5$ Ja, ich habe erkannt, daβ der HERR groβ ist, unser Herr
[ist gröβer] als alle Götter. $6$ Alles, was dem HERRN
wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den
Meeren und in allen Tiefen. $7$ Der Nebelschwaden aufsteigen
läβt vom Ende der Erde, der Blitze zum Regen macht, der den Wind
herausführt aus seinen Vorratskammern; $8$ der die
Erstgeborenen Ägyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh. $9$
Zeichen und Wunder sandte er in deine Mitte, Ägypten, gegen den
Pharao und gegen alle seine Knechte.
#
V. 10-12: Ps 136,17-22.
#
$10$ Der viele Nationen schlug und starke Könige tötete:
$11$ Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von
Basan, und alle Königreiche Kanaans. $12$ Und er gab ihr
Land als Erbe, als Erbe seinem Volk Israel. $13$ HERR, dein
Name [währt] ewig, HERR, dein Gedenken von Geschlecht zu
Geschlecht. $14$ Ja, der HERR wird seinem Volk Recht
schaffen, über seine Knechte wird er sich erbarmen.
#
V. 15-18: Ps 115,4-8.
#
$15$ Die Götzen der Nationen sind [aus] Silber und Gold, ein
Werk von Menschenhänden. $16$ Einen Mund haben sie, reden
aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. $17$ Ohren
haben sie, hören aber nicht. Auch ist kein Atem in ihrem Mund.
$18$ Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der
auf sie vertraut. $19$ Haus Israel, preist den HERRN! Haus
Aaron, preist den HERRN! $20$ Haus Levi, preist den HERRN!
Die ihr den HERRN fürchtet, preist den HERRN! $21$ Gepriesen
sei der HERR von Zion aus, der in Jerusalem wohnt! Halleluja!
\136\
$1$ Preist den HERRN, denn er ist gut. Denn seine Gnade
[währt] ewig! $2$ Preist den Gott der Götter, denn seine
Gnade [währt] ewig! $3$ Preist den Herrn der Herren! Denn
seine Gnade [währt] ewig! $4$ Den, der groβe Wunder tut, er
allein. Denn seine Gnade [währt] ewig! $5$ Den, der die
Himmel gemacht hat mit Einsicht. Denn seine Gnade [währt] ewig!
$6$ Den, der die Erde ausgebreitet hat über den Wassern.
Denn seine Gnade [währt] ewig! $7$ Den, der groβe Lichter
gemacht hat. Denn seine Gnade [währt] ewig! $8$ Die Sonne
zur Herrschaft am Tage - denn seine Gnade [währt] ewig! $9$
Den Mond und die Sterne zur Herrschaft in der Nacht. Denn seine
Gnade [währt] ewig! $10$ Den, der Ägypten schlug an seinen
Erstgeborenen. Denn seine Gnade [währt] ewig! $11$ Der
Israel herausführte aus ihrer Mitte - denn seine Gnade [währt]
ewig! $12$ Mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm. Denn
seine Gnade [währt] ewig! $13$ Den, der das Schilfmeer in
[zwei] Teile zerteilte. Denn seine Gnade [währt] ewig! $14$
Und Israel mitten hindurchführte. Denn seine Gnade [währt] ewig!
$15$ Und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer
abschüttelte. Denn seine Gnade [währt] ewig! $16$ Den, der
sein Volk durch die Wüste führte. Denn seine Gnade [währt] ewig!
#
V. 17-22: Ps 135,10-12.
#
$17$ Den, der groβe Könige schlug. Denn seine Gnade [währt]
ewig! $18$ Und mächtige Könige tötete. Denn seine Gnade
[währt] ewig! $19$ Sihon, den König der Amoriter, denn seine
Gnade [währt] ewig! $20$ Und Og, den König von Basan, denn
seine Gnade [währt] ewig! $21$ Und ihr Land zum Erbe gab,
denn seine Gnade [währt] ewig! $22$ Zum Erbe Israel, seinem
Knecht. Denn seine Gnade [währt] ewig! $23$ Der unser
gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Gnade [währt] ewig!
$24$ Und uns unseren Bedrängern entriβ. Denn seine Gnade
[währt] ewig! $25$ Der Nahrung gibt allem Fleisch. Denn
seine Gnade [währt] ewig! $26$ Preist den Gott der Himmel!
Denn seine Gnade [währt] ewig!
\137\
$1$ An den Strömen Babels, da saβen wir und weinten, wenn
wir an Zion dachten. $2$ An die Pappeln dort hängten wir
unsere Zithern. $3$ Denn die uns gefangen hielten, forderten
dort von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen
machten, [forderten] Freude: `Singt uns eins der Zionslieder!
$4$ Wie sollten wir des HERRN Lied singen auf fremder Erde?
$5$ Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so werde vergessen
meine Rechte! $6$ Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen,
wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht zu
meiner höchsten Freude erhebe! $7$ Gedenke, HERR, den Söhnen
Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Legt bloβ, legt bloβ -
bis auf ihren Grund! $8$ Tochter Babel, du Verwüsterin!
Glücklich, der dir vergilt dein Tun, das du uns angetan hast.
$9$ Glücklich, der deine Kinder ergreift und sie am Felsen
zerschmettert!
\138\
$1$ Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen
Herzen, ich will dir spielen vor den Göttern. $2$ Ich falle
nieder vor deinem heiligen Tempel, und deinen Namen preise ich
wegen deiner Gnade und Treue. Denn du hast dein Wort groβ
gemacht über deinen ganzen Namen. $3$ An dem Tag, da ich
rief, antwortetest du mir. Du mehrtest in meiner Seele die
Kraft. $4$ Alle Könige der Erde werden dich preisen, HERR,
wenn sie die Worte deines Mundes gehört haben. $5$ Sie
werden die Wege des HERRN besingen, denn groβ ist die
Herrlichkeit des HERRN. $6$ Ja, der HERR ist erhaben, doch
er sieht den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von fern.
$7$ Wenn ich auch mitten in Bedrängnis wandeln muβ - du
belebst mich. Gegen den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand
ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten. $8$ Der HERR
wird}s für mich vollenden. HERR, deine Gnade [währt] ewig. Gib
die Werke deiner Hände nicht auf!
\139\
$1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich
erforscht und erkannt. $2$ Du kennst mein Sitzen und mein
Aufstehen, du verstehst mein Trachten von fern. $3$ Mein
Wandeln und mein Liegen - du prüfst es. Mit allen meinen Wegen
bist du vertraut. $4$ Denn das Wort ist [noch] nicht auf
meiner Zunge - siehe, HERR, du weiβt es genau. $5$ Von
hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand
auf mich gelegt. $6$ Zu wunderbar ist die Erkenntnis für
mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen. $7$ Wohin
sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem
Angesicht? $8$ Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da.
Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. $9$
Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, lieβe ich mich nieder am
äuβersten Ende des Meeres, $10$ auch dort würde deine Hand
mich leiten und deine Rechte mich fassen. $11$ Und spräche
ich: Nur Finsternis möge mich verbergen und Nacht sei das Licht
um mich her: $12$ Auch Finsternis würde vor dir nicht
verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die
Finsternis wäre wie das Licht. $13$ Denn du bildetest meine
Nieren. Du wobst mich in meiner Mutter Leib. $14$ Ich preise
dich darüber, daβ ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete
Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele
erkennt es sehr wohl. $15$ Nicht verborgen war mein Gebein
vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den
Tiefen der Erde. $16$ Meine Urform sahen deine Augen. Und in
dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet
wurden, als noch keiner von ihnen [da war]. $17$ Für mich
aber - wie schwer sind deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind
ihre Summen! $18$ Wollte ich sie zählen, so sind sie
zahlreicher als der Sand. Ich erwache und bin noch bei dir.
$19$ Mögest du, o Gott, den Gottlosen töten! Ihr
Blutmenschen, weicht von mir! $20$ Sie, die mit Hinterlist
von dir reden, vergeblich [die Hand] gegen dich erheben!
$21$ Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, und
sollte mir nicht ekeln vor denen, die gegen dich aufstehen?
$22$ Mit äuβerstem Haβ hasse ich sie. Sie sind Feinde für
mich. $23$ Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.
Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! $24$ Und sieh, ob ein
Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
\140\
$1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Errette
mich, HERR, von bösen Menschen. Vor gewalttätigen Männern behüte
mich, $3$ die Bosheiten ersinnen im Herzen, die täglich
Krieg erregen. $4$ Sie haben geschärfte Zungen wie eine
Schlange. Otterngift ist unter ihren Lippen. // $5$ Bewahre
mich, HERR, vor den Händen des Gottlosen, vor dem Mann der
Gewalttaten behüte mich, die beschlossen haben, meine Tritte
umzustoβen! $6$ Hochmütige haben mir heimlich eine Schlinge
und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des
Weges, sie haben mir Fallen gestellt. // $7$ Ich sprach zu
dem HERRN: Du bist mein Gott! Höre, HERR, auf die Stimme meines
Flehens! $8$ HERR, mein Herr, du Hort meiner Rettung! Du
hast mein Haupt beschirmt am Tag der Waffen. $9$ Gewähre die
Gelüste des Gottlosen nicht, HERR! Laβ sein Vorhaben nicht
gelingen: Sie würden sich überheben. // $10$ Die Häupter
derer, die mich umringen, - das Unheil ihrer Lippen bedecke sie!
$11$ Mögen glühende Kohlen auf sie herabfallen, ins Feuer
stürze er sie, in Wasserlöcher, daβ sie sich nicht mehr erheben!
$12$ Ein Mensch mit [böser] Zunge - er bestehe nicht im
Land; der Mann der Gewalttat - das Böse möge ihn jagen Stoβ um
Stoβ! $13$ Ich weiβ, daβ der HERR die Rechtssache des
Elenden wahrnimmt, das Recht der Armen. $14$ Ja, die
Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden
vor deinem Angesicht wohnen.
\141\
$1$ Ein Psalm. Von David. HERR, zu dir habe ich gerufen,
eile zu mir! Höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!
$2$ Laβ als Rauchopfer vor dir stehen mein Gebet, das
Erheben meiner Hände als Speisopfer am Abend. $3$ Bestelle,
HERR, eine Wache für meinen Mund! Wache über die Tür meiner
Lippen! $4$ Laβ mein Herz sich nicht neigen zur bösen Sache,
gottlos Taten zu begehen mit Männern, die Übeltäter sind. Ich
mag nicht kosten von ihren Leckerbissen! $5$ Der Gerechte
schlage mich - es ist Gnade. Er strafe mich - es ist Öl [für]
das Haupt. Mein Haupt wird sich nicht weigern. Denn noch immer
bete ich trotz des Unheils, das sie tun. $6$ Sind sie
gefallen in die Hände ihrer Richter, so werden sie meine Worte
hören, daβ sie lieblich sind. $7$ Wie wenn ein Fels sich
spaltet und die Erde aufreiβt, so sind ihre Gebeine hingestreut
für den Schlund des Scheols. $8$ Doch auf dich, HERR, mein
Herr, sind meine Augen [gerichtet], bei dir suche ich Zuflucht.
Gib meine Seele nicht preis. $9$ Bewahre mich vor dem Netz,
das sie mir gelegt haben, und vor den Fallen der Übeltäter.
$10$ Laβ die Gottlosen in ihre eigenen Gruben fallen, [alle]
miteinander, während ich immer vorbeigehe!
\142\
$1$ Ein Maskil. Von David. Als er in der Höhle war. Ein
Gebet. $2$ Mit meiner Stimme schreie ich um Hilfe zum HERRN,
mit meiner Stimme flehe ich zum HERRN. $3$ Ich schütte mein
Anliegen vor ihm aus, meine Not erzähle ich vor ihm. $4$ Als
mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad. Auf dem
Weg, den ich wandle, haben sie mir heimlich eine Schlinge
gelegt. $5$ Schau zur Rechten und sieh: ich habe ja
niemanden, der etwas von mir wissen will. Verlorengegangen ist
mir jede Zuflucht, niemand fragt nach meiner Seele. $6$ Zu
dir habe ich um Hilfe geschrieen, HERR! Ich habe gesagt: Du bist
meine Zuflucht, mein Teil im Land der Lebendigen. $7$ Horche
auf mein Schreien, denn ich bin sehr schwach. Errette mich vor
meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig! $8$ Führe
aus dem Gefängnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen
preise! Die Gerechten werden mich umringen, wenn du mir
wohlgetan hast.
\143\
$1$ Ein Psalm. Von David. HERR, höre mein Gebet, merke auf
mein Flehen! Erhöre mich in deiner Treue, in deiner
Gerechtigkeit! $2$ Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht!
Denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. $3$ Denn der Feind
verfolgt meine Seele, tritt zu Boden mein Leben, läβt mich
wohnen in Finsternissen gleich den Toten der Urzeit. $4$
Mein Geist ermattet in mir, mein Herz ist erstarrt in meinem
Innern. $5$ Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all
dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände. $6$ Zu
dir breite ich meine Hände aus. Gleich einem lechzenden Land
[schmachtet] meine Seele nach dir! // $7$ Schnell, erhöre
mich, HERR! Es verschmachtet mein Geist. Verbirg dein Angesicht
nicht vor mir! Sonst bin ich denen gleich, die zur Grube
hinabfahren. $8$ Laβ mich am Morgen hören deine Gnade, denn
ich vertraue auf dich! Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll,
denn zu dir erhebe ich meine Seele! $9$ Errette mich, HERR,
von meinen Feinden! Zu dir nehme ich meine Zuflucht. $10$
Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott!
Dein guter Geist leite mich in ebenes Land! $11$ Um deines
Namens willen, HERR, belebe mich! In deiner Gerechtigkeit führe
meine Seele aus der Not! $12$ In deiner Gnade vertilge meine
Feinde, und alle Bedränger meiner Seele laβ umkommen, denn ich
bin dein Knecht!
\144\
$1$ Von David. Gepriesen sei der HERR, mein Fels, der meine
Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Krieg: $2$
Meine Gnade, meine Burg und meine Zuflucht, mein Erretter, mein
Schild und der, bei dem ich mich berge, der mir Völker
unterwirft! $3$ HERR, was ist der Mensch, daβ du Kenntnis
von ihm nimmst, der Sohn des Menschen, daβ du ihn beachtest?
$4$ Der Mensch gleicht dem Hauch. Seine Tage sind wie ein
vorübergehender Schatten. $5$ HERR, neige deine Himmel und
steige herab! Rühre die Berge an, daβ sie rauchen! $6$
Blitze mit Blitzen und zerstreue sie! Schieβe deine Pfeile ab
und verwirre sie! $7$ Strecke deine Hand aus von der Höhe!
Reiβe mich heraus und errette mich aus groβen Wassern, aus der
Hand der Söhne der Fremde, $8$ deren Mund Falsches redet,
deren Rechte eine Rechte der Lüge ist! $9$ Gott, ein neues
Lied will ich dir singen, auf der Harfe von zehn Saiten will ich
dir spielen! $10$ Dir, der Rettung gibt den Königen, der
seinen Knecht David entreiβt dem verderblichen Schwert. $11$
Reiβe mich heraus und errette mich aus der Hand der Söhne der
Fremde, deren Mund Falschheit redet und deren Rechte eine Rechte
der Lüge ist. $12$ Daβ unsere Söhne seien gleich Pflanzen,
die groβgezogen wurden in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich
Ecksäulen, geschnitzt nach der Bauart eines Palastes. $13$
Unsere Speicher seien gefüllt, sie mögen [Nahrung] spenden von
jeglicher Art! Unser Kleinvieh mehre sich tausendfach,
zehntausendfach auf unseren Triften! $14$ Unsere Rinder
seien trächtig, ohne Riβ und Fehlgeburt! Kein Klagegeschrei sei
auf unseren Plätzen! $15$ Glücklich das Volk, dem es so
ergeht! Glücklich das Volk, dessen Gott der HERR ist!
\145\
$1$ Ein Lobgesang. Von David. Ich will dich erheben, mein
Gott, du König, und deinen Namen preisen immer und ewig. $2$
Täglich will ich dich preisen, deinen Namen will ich loben immer
und ewig. $3$ Groβ ist der HERR und sehr zu loben. Seine
Gröβe ist unerforschlich. $4$ Ein Geschlecht wird dem andern
rühmen deine Werke, deine Machttaten werden sie verkünden.
$5$ Reden sollen sie von der herrlichen Pracht deiner
Majestät, und deine Wunder will ich bedenken. $6$ Sie sollen
sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine
Groβtaten will ich erzählen. $7$ Das Gedächtnis deiner
groβen Güte werden sie hervorströmen lassen, deine Gerechtigkeit
werden sie jubelnd preisen. $8$ Gnädig und barmherzig ist
der HERR, langsam zum Zorn und groβ an Gnade. $9$ Der HERR
ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke.
$10$ Es werden dich loben, HERR, alle deine Werke und deine
Frommen dich preisen. $11$ Sie werden sprechen von der
Herrlichkeit deines Reiches, sie werden reden von deiner Kraft,
$12$ um den Menschenkindern kundzutun deine Machttaten und
die prachtvolle Herrlichkeit deines Reiches. $13$ Dein Reich
ist ein Reich aller künftigen Zeiten, deine Herrschaft dauert
durch alle Geschlechter hindurch. $14$ Der HERR stützt alle
Fallenden, er richtet auf alle Niedergebeugten. $15$ Aller
Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner
Zeit. $16$ Du tust deine Hand auf und sättigst alles
Lebendige nach Wohlgefallen. $17$ Der HERR ist gerecht in
allen seinen Wegen und treu in allen seinen Werken. $18$
Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in
Wahrheit anrufen. $19$ Er erfüllt das Verlangen derer, die
ihn fürchten. Ihr Schreien hört er, und er hilft ihnen. $20$
Der HERR bewahrt alle, die ihn lieben, aber alle Gottlosen
vertilgt er. $21$ Mein Mund soll das Lob des HERRN
aussprechen, und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen
immer und ewig!
\146\
$1$ Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! $2$ Loben
will ich den HERRN mein Leben lang, will spielen meinem Gott,
solange ich bin. $3$ Vertraut nicht auf Edle, auf einen
Menschensohn, bei dem keine Hilfe ist! $4$ Sein Geist geht
aus, er kehrt wieder zu seiner Erde: am selben Tag gehen seine
Pläne verloren. $5$ Glücklich der, dessen Hilfe der Gott
Jakobs ist, dessen Hoffnung auf dem HERRN, seinem Gott, steht,
$6$ der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was
in ihnen ist; der Treue hält auf ewig. $7$ Er schafft Recht
den Bedrückten, er gibt den Hungrigen Brot. Der HERR macht die
Gefangenen frei. $8$ Der HERR öffnet die Augen der Blinden.
Der HERR richtet die Gebeugten auf. Der HERR liebt die
Gerechten. $9$ Der HERR behütet die Fremdlinge, Waisen und
Witwen hilft er auf; aber er krümmt den Weg der Gottlosen.
$10$ Der HERR wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion,
von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja!
\147\
$1$ Halleluja! Ja, es ist gut, unserem Gott zu spielen! Ja,
ein Lobgesang ist schön, ist lieblich. $2$ Der HERR baut
Jerusalem auf, die Zerstreuten Israels sammelt er. $3$ Er
heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden.
$4$ Er zählt die Zahl der Sterne, er nennt sie alle mit
Namen. $5$ Groβ ist unser Herr und reich an Macht. Seine
Einsicht ist ohne Maβ. $6$ Der HERR hilft den Elenden auf.
Er erniedrigt die Gottlosen bis zur Erde. $7$ Stimmt dem
HERRN ein Danklied an, spielt unserem Gott auf der Zither!
$8$ Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt und Regen
bereitet der Erde; der Gras sprossen läβt auf den Bergen;
$9$ der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, wonach
sie schreien. $10$ Er hat kein Gefallen an der Stärke des
Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes. $11$ Der
HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf
seine Gnade harren. $12$ Rühme, Jerusalem, den HERRN! Lobe,
Zion, deinen Gott! $13$ Denn er hat die Riegel deiner Tore
befestigt, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte. $14$
Er schafft Frieden in deinen Grenzen, er sättigt dich mit dem
besten Weizen. $15$ Er sendet seinen Spruch auf die Erde,
sehr schnell läuft sein Wort. $16$ Er gibt Schnee wie Wolle,
Reif streut er wie Staub aus. $17$ Er wirft sein Eis wie
Brocken. Wer kann bestehen vor seinem Frost? $18$ Er sendet
sein Wort und schmelzt sie. Er läβt seinen Wind wehen - es
rieseln die Wasser. $19$ Er verkündete Jakob sein Wort,
Israel seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen. $20$ So
handelte er an keiner Nation, und die Rechtsbestimmungen, die
haben sie nicht gekannt. Halleluja!
\148\
$1$ Halleluja! Lobt den HERRN von den Himmeln her! Lobt ihn
in den Höhen! $2$ Lobt ihn, alle seine Engel! Lobt ihn, alle
seine Heerscharen! $3$ Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn,
alle leuchtenden Sterne! $4$ Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel
und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! $5$ Loben
sollen sie den Namen des HERRN! Denn er gebot, und sie waren
geschaffen. $6$ Er stellte sie hin für immer und ewig. Er
gab eine Ordnung, die wird man nicht überschreiten. $7$ Lobt
den HERRN von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle
Urfluten! $8$ Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind,
der sein Wort vollzieht! $9$ Ihr Berge und alle Hügel,
Fruchtbäume und alle Zedern! $10$ Das Wild und alles Vieh,
Gewürm und gefiederte Vögel! $11$ Könige der Erde und alle
Völker, Oberste und alle Richter der Erde! $12$ Junge Männer
und auch Jungfrauen, Alte samt den Jungen: $13$ Sie sollen
loben den Namen des HERRN! Denn allein sein Name ist hoch
erhaben, seine Hoheit ist über Erde und Himmel! $14$ Er hat
erhöht ein Horn seinem Volk. Ein Loblied für alle seine Frommen,
für die Söhne Israel, für das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja!
\149\
$1$ Halleluja! Singt dem HERRN ein neues Lied, sein Lob in
der Gemeinde der Frommen! $2$ Israel freue sich seines
Schöpfers! Die Kinder Zions sollen frohlocken über ihren König!
$3$ Loben sollen sie seinen Namen beim Reigen, mit Tamburin
und Zither sollen sie ihm spielen! $4$ Denn der HERR hat
Wohlgefallen an seinem Volk. Er schmückt die Demütigen mit Heil!
$5$ Die Frommen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen
sollen sie auf ihren Lagern! $6$ Lobpreis Gottes sei in
ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand,
$7$ um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an
den Völkerschaften, $8$ um ihre Könige zu binden mit Ketten,
ihre Edlen mit eisernen Fesseln, $9$ um das [schon]
aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen! Das ist Ehre für
alle seine Frommen. Halleluja!
\150\
$1$ Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum! Lobt ihn in
der Feste seiner Macht! $2$ Lobt ihn wegen seiner
Machttaten! Lobt ihn in seiner gewaltigen Gröβe! $3$ Lobt
ihn mit Posaunenschall! Lobt ihn mit Harfe und Zither! $4$
Lobt ihn mit Tamburin und Reigen! Lobt ihn mit Saitenspiel und
Flöte! $5$ Lobt ihn mit klingenden Becken! Lobt ihn mit
schallenden Becken! $6$ Alles, was Atem hat, lobe Jah!
Halleluja!